Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Feuerball

Titel: Feuerball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
Vom Netzwerk:
ganz in Ordnung, möchte nur nicht zuviel Verantwortung. Ich beruhigte ihn im Namen des PM, und so wird er schon alles richtig machen. Wann, glaubst du, kann die Manta hier sein?«
    »Heut’ abend, würd’ ich sagen.« Leiters Stimme klang beunruhigt. »War schon eine Schnapsidee, sie anzufordern! Wir verursachen da eine ganz schöne Panikstimmung, James. Jetzt, bei Tag besehen, sieht das Ganze gar nicht gut aus. Na, hol’s der Teufel. Da vorn kommt Groß-Bahama in Sicht! Soll ich die Raketenbasis anrufen? Sperrgebiet, aber wenn wir schon dabei sind ... Paß auf, welchen Anpfiff wir in den nächsten Minuten kriegen!« Er griff nach oben und schaltete das Radio ein.
    Sie flogen ostwärts, längs der achtzig Kilometer langen herrlichen Küste, auf eine Art kleiner Stadt aus Aluminiumschuppen zu. Zwischen den Schuppen ragten rote, weiße und silberfarbene Gebäude wie kleine Wolkenkratzer auf. »Da ist es schon«, sagte Leiter. »Siehst du die gelben Warnungsballons? Die sind für die Flieger und die Fischer, da ist für heute morgen ein Flugtest angesetzt. Halten wir uns lieber weiter südlich überm Wasser. Wenn’s ein voller Test ist, schießen sie auf Ascension Island, zirka 8 000 Kilometer östlich, vor der afrikanischen Küste. Ich möcht’ keine Atlasrakete in den Hintern kriegen. Schau, dort, links
    - der Bleistift grad neben der rot-weißen Signalbrücke! Eine Atlas- oder TitanInterkontinental. Oder vielleicht eine Polaris. Die beiden andern Rampen sind für Matador und Snark oder vielleicht auch ^underbird. Die beiden tellerförmigen Reflektoren sind die Radarantennen. Menschenskind! Eine davon dreht sich auf uns zu! Gleich ist der Teufel los!«
    Über ihren Köpfen krachte das Radio. Eine metallische Stimme sagte: »N/AKOI, N/AKOI. Sie sind im Sperrgebiet. Können Sie mich hören? Drehen Sie sofort nach Süden ab. N/AKOI. Hier Raketenbasis Groß-Bahama. Verlassen Sie das Sperrgebiet. Verlassen Sie das Sperrgebiet.«
    Leiter sagte: »Ach, verdammt! Hat keinen Sinn, den Fortschritt aufzuhalten. Jedenfalls haben wir gesehen, was wir wollten, und in den Windsor-Field-Bericht wollen wir lieber nicht kommen.« Er beschrieb eine scharfe Kurve. »Hast du jetzt gesehen? Wenn die kleine Metallwarenhandlung da unten keine Viertelmilliarde Dollar wert ist, soll mich der Teufel holen. Und von Nassau sind’s gerade 150 Kilometer. Für die Disco ideal.«
    Wieder begann das Radio. »N/AKOI, N/AKOI. Sie werden angezeigt wegen Überfliegens von Sperrgebiet und Nichtbestätigen des Empfangs. Halten Sie
    Südkurs und achten Sie auf plötzliche Turbulenz. Ende.« Das Radio verstummte.
    Leiter sagte: »Das heißt, sie machen einen Testabschuß. Schau hin und sag mir, wann. Ich werd’ die Tourenzahl verringern. Warum sollen wir nicht zusehen, wie zehn Millionen Dollar Steuergelder in die Luft gejagt werden? Schau! Der Radarschirm zeigt wieder nach Osten. Da unten schwitzen sie jetzt ganz schön. Ich hab’ einmal zugesehen, alles ist unterirdisch.«
    Bond sah durchs Fernglas aus dem unteren Teil der Rakete eine Rauchfahne dringen, dann eine große Rauch- und Dampfwolke und einen blendenden Feuerschein, der rot wurde, »Jetzt hebt sie sich, da ist der Feuerstrahl. Sieht aus, als würde sie drauf sitzen bleiben. Jetzt geht sie hoch wie ein Lift. Und jetzt legt sie los! Mein Gott, ist die schnell! Jetzt ist sie nur noch ein Lichtfunken am Himmel. Und jetzt ist sie weg. Brr.«
    Eine Viertelstunde später tauchte die kleine Kette der Riffe im Norden der Biminis auf. Sie ragten kaum über das Wasser, das hier sehr seicht war. Ein idealer Platz für den Bomber! Sie gingen auf dreißig Meter hinunter und flogen langsam und im Zickzack auf die Gruppe zu. Das Wasser war so klar, daß Bond die größeren Fische sehen konnte. Von teueraussehenden Tiefseefischerbooten mit ausgelegten, langen Ruten winkten fröhliche Leute herauf. Ein nacktes Mädchen, das auf dem Oberdeck einer eleganten Kabinenj acht ein Sonnenbad nahm, griff hastig nach dem Handtuch. »Echte Blondine!« stellte Leiter fest. Sie flogen weiter zu den Cat Cays südlich der Biminis. Noch immer trafen sie vereinzelte Fischerboote. Leiter brummte: »Sinnlos, hier herumzufliegen. Diese Fischer hätten ihn längst gefunden, wenn er hier läge!« Aber Bond befahl ihm, auf Südkurs zu bleiben, denn fünfzig Kilometer weiter gab es auf der Seekarte eine Reihe unbezeichneter Flecke, Bald wurde das dunkelblaue Wasser wieder seicht und grün. Sie flogen über drei ziellos kreisende

Weitere Kostenlose Bücher