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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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wenigen Zeilen gelesen hatte, war ihr kalt. Sehr kalt. Sie warf das Blatt auf den Tisch und sagte kein Wort mehr. Doch Canos Botschaft hallte weiter in ihrem Kopf.
    Du miese kleine Natter! Von jetzt ab herrscht Fehde zwischen uns. Und auf eins kannst du dich verlassen: Ich werde dich zerstören so wie alle, die sich mir in den Weg stellen!

Drei Gesetze
    »Wir müssen Keldos Geschichte zum Rat der vier Gilden bringen«, sagte Rena. »Mit dieser Information überlegen sie es sich vielleicht noch mal, ob sie nicht doch etwas gegen Cano unternehmen.«
    »Aber das Ding ist zu groß um es per Wühler zu senden.« Kerrik runzelte die Stirn. »Und wir dürfen nicht riskieren, dass es verloren geht. Wir könnten Cchraskar schicken. Er wird ja im Gegensatz zu uns nicht gesucht.«
    »Jaaar, das ist gut«, knurrte Cchraskar und aus seinen Augen leuchtete die Unternehmungslust. Doch dann fiel Alena ein, wie weit es von hier bis zur Felsenburg war, und das Herz wurde ihr schwer. Das hieß, dass sie Cchraskar zwei Wochen lang entbehren mussten. »Ihr wollt ihn wirklich bis zur Felsenburg laufen lassen?«, meinte sie. »Wir brauchen ihn hier!«
    »Ich habe gehört, dass ein Mitglied des Rates zurzeit in Ekaterin ist«, mischte sich Kerrik ein. »Es ist Navarro von der Feuer-Gilde. Wir könnten die Rolle ihm geben - dann kann er schnell handeln und außerdem dafür sorgen, dass der Rat der vier Gilden Bescheid bekommt.«
    Rena seufzte erleichtert auf. »Navarro ist hier? Das ist gut! Wo genau ist er?«
    »Sehr wahrscheinlich im Gildenhaus«, sagte Alena entschlossen und griff nach ihrem Umhang. »Cchraskar könnte Schwierigkeiten haben, zu Navarro vorgelassen zu werden. Und du bist zu berühmt, Rena, du kommst nicht unerkannt durch die Stadt. Ich werde gehen. Mich werden sie reinlassen. Aber es wäre gut, wenn Cchraskar mitkommen könnte.«
    Zweifelnd sahen die beiden anderen sie an, doch Cchraskar grinste so breit, dass man seine Fangzähne sah. »Klarrr, machen wir.«
    »Aber gib die Rolle Navarro persönlich - niemand anderem außer ihm«, schärfte ihnen Rena ein. »Ihm vertraue ich, aber bei den anderen Feuerleuten - tut mir Leid, Alena - bin ich mir nicht sicher, ob sie nicht doch heimlich etwas für Cano übrig haben.«
    Nach ihrem Erlebnis im Gasthaus von Gilmor war Alena der gleichen Meinung. »Schon gut. Wie sieht Navarro aus?«
    »Er hat lange schwarze Haare und einen Bart. Meistens trägt er seinen geliebten, furchtbar hässlichen Umhang aus Dhatla-Leder.«
    Das klang, als sei er nicht zu übersehen. Alena zog eine lange, gefütterte Tunika an, setzte sich eine von Keldos Pelzmützen auf, damit man sie nicht so leicht erkannte, und prüfte, ob der Umhang ihr Schwert verdeckte. Sorgfältig umwickelte sie den Griff ihrer Waffe neu mit schwarzen Bandagen. Ganz schönes Risiko, sich mit dem Smaragdschwert zu den anderen Feuerleuten zu wagen, dachte Alena. Aber solange ich es nicht sichtbar trage, können meine Gildenbrüder höchstens spüren, aus welchem Metall es gemacht ist. Und das verrät ihnen nicht viel.
    »Lass dich nicht erwischen«, sagte Kerrik und legte ihr kurz die Hand auf den Arm.
    Rena umarmte sie zum Abschied. Es fühlte sich gut an. Ungelenk erwiderte Alena die Umarmung und trat dann schnell zurück. »Es ist von hier aus nicht weit zum Gildenhaus. Wir sind bald zurück«, sagte sie und steckte sich die kleine Schriftrolle in die Tasche.
    Ein paar Atemzüge später kletterte Alena aus dem Notausgang am Kornmarkt und lugte vorsichtig nach draußen. Um diese Zeit - die Sonne stand fast im Zenit - herrschte jede Menge Betrieb. In dieser bunten Menge konnten sie problemlos untertauchen.
    Neben ihr klaubte sich Cchraskar einen Floh aus dem struppigen Fell. Sie musste ihn wirklich mal wieder in einen Fluss stoßen, er stank nach Raubtier. »Los, komm«, sagte Alena. »Gerade keine Stadtwachen zu sehen.«
    Sie glitten nach draußen und mischten sich unter die Händlerinnen, Schwertkämpfer, Erzgießer, Taschendiebe und Meisterinnen der Erd-Gilde mit quengelnden Kindern an der Hand. Mitten auf dem Markt gab ein Geschichtenerzähler der Luft-Gilde eine Legende zum Besten. Alena schlenderte an den Kornständen vorbei und warf, um ihre Rolle richtig zu spielen, prüfende Blicke auf die Berge von Getreide.
    »Du benimmst dicch, als wolltest du eine Backstube aufmachen«, lästerte Cchraskar.
    Alena musste grinsen. »Dich würde ich jedenfalls nicht einstellen, du würdest die ganze Kundschaft vergraulen.«
    Ihr Herz

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