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Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Feuerbluete 01 - Feuerbluete

Titel: Feuerbluete 01 - Feuerbluete Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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und Rena waren zu sehr damit beschäftigt, sich anzuschreien. Alena hatte ihre Freundin noch nie so wütend gesehen.
    »Hast du nicht auch geschworen diese Formel niemals einzusetzen?«, raunzte sie Kerrik an. »Nicht mal um dein Leben zu retten?«
    »Es ging darum, das Leben von anderen Leuten zu retten«, blaffte Kerrik zurück. »Es gibt Situationen, in denen der Zweck die Mittel heiligt!«
    »Genau dieser Meinung bin ich nicht! Sonst ist nämlich Cano im Recht mit seinem Reich der Liebe, durchgesetzt ohne Rücksicht auf Verluste!«
    »Das hat damit gar nichts zu tun!« Jetzt kochte Kerrik wirklich. »Ich habe das Beben so klein gehalten wie möglich. Wahrscheinlich ist niemand verletzt worden.«
    »Woher willst du das wissen? Du kannst es nur feststellen, wenn du zurückgehst und hilfst die Trümmer wegzuräumen!«
    Schweigend hörte Alena zu und wand einen Streifen Verbandsstoff um Kerriks Arm. Sie hatte keine Ahnung, was sie in der Situation getan hätte. Irgendwie hatten beide Recht. Vielleicht war es mit dem, was richtig war, so wie mit der Wahrheit.
    Der Streifen wurde ihr aus der Hand gerissen, als Kerrik aufstand und einfach wegging.
    »He!«, sagte Alena, aber Kerrik drehte sich nicht mehr um und verschwand in den Gängen der Höhle. Alena überlegte, ob sie ihm nachgehen sollte. Aber sie ahnte, dass Kerrik jetzt lieber allein sein wollte.
    »Wenn er die Kerle nicht mit dem Erdbeben abgelenkt hätte, wäre es Jorak kaum geglückt, uns da rauszuholen«, wandte Tjeri ein. Er hatte schon eine halbe Karaffe Wasser getrunken und kaute jetzt gierig an einem Stück gepresster Algen, das er aus dem Vorratslager geholt hatte. »Das alles war nicht abgesprochen, oder?«
    Noch während Rena den Kopf schüttelte, klopfte es an der Vordertür des Verstecks. Es war Jorak. »Alles klar bei euch?«, fragte er und blickte zweifelnd in die Runde. »Ist Kerrik noch nicht da?«
    Oje, dachte Alena. Falsches Thema ...
    »Doch«, sagte Rena und deutete mit einer vagen Geste zu dem Labyrinth von Gängen. Aber Jorak ging seinem Kompagnon nicht nach, sondern setzte sich mit an den Tisch. Alena brach schließlich das drückende Schweigen. »Wo hast du eigentlich das Dhatla gelassen?«
    Jorak grinste. »Wieder zurückgegeben. Es war nur geliehen. Wahrscheinlich hat der Besitzer gar nicht bemerkt, dass es kurz weg war.«
    Alena grinste zurück. Dieser Kerl war gar nicht so schlimm, wie sie zuerst gedacht hatte.
    »Danke übrigens für die Rettung«, sagte Rena und atmete tief durch, schaffte dann sogar ein Lächeln. Jorak konnte nichts dafür, was passiert war, es war unfair, ihren Ärger an ihm auszulassen. »Magst du heute Nacht hier bleiben? Wenn dich einer von Canos Leuten erkannt hat, bist du draußen nicht mehr in Sicherheit.«
    »Das ist wohl richtig«, sagte Jorak und seufzte.
    Es sah nicht so aus, als würde Kerrik in nächster Zeit zurückkommen. Dann mussten sie eben ohne ihn über die weitere Strategie sprechen. Rena war klar, dass sie sich mit diesem Kampf gegen Cano und den Eisdämon nur eine Atempause verschafft hatten.
    »Wie viele Feuerblüten haben wir noch?«
    »Keine mehr«, meinte Alena. »Die letzte habe ich meinem Vater geschickt. Rostfraß, hätten wir ein paar mehr gehabt, hätten wir den Dämon erledigen können! So haben wir ihn nur geschwächt.«
    Mitleidig blickte Rena sie an und hoffte aus ganzem Herzen, dass Tavian überlebte. »Das heißt, wir müssen noch einmal zurück in den Palast der Trauer und Moriann überreden, dass sie uns noch welche gibt.«
    »Wollen wir gleich los?« Alena stand auf.
    Doch Rena merkte, wie erschöpft sie war. Der geistige Kampf gegen den Eisdämon musste sie ungeheuere Kraft gekostet haben. Auch Tjeri und Kerrik brauchten dringend Zeit, um sich zu erholen. Ganz zu schweigen von ihr selbst. »Nein, heute nicht. Ich würde vorschlagen, dass wir morgen früh vor Sonnenaufgang losgehen und uns bis dahin ausruhen.«
    »Leicht wird’s nicht werden«, sagte Jorak. »Der Heiler weiß wahrscheinlich, dass die Feuerblüten aus dem Palast der Trauer stammen. Wenn er klug ist - und ich fürchte, das ist er -, wird er ihn bewachen lassen.«
    »Es bringt trotzdem nichts, jetzt zu gehen. In diesem Zustand können wir nicht kämpfen.«
    »Jedenfalls würden wir verlieren«, gab der junge Gildenlose zu.
    Rena freute sich darüber, dass Jorak »wir« gesagt hatte. Ja, er hatte sich für sie entschieden, daran gab es keinen Zweifel mehr. »Such dir einfach ein Zimmer aus - es sind noch genug

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