Feuerdämon: Lex Falkners erstes Abenteuer (German Edition)
schon einmal geschehen. Schon vor hunderten von Jahren war ein Mensch dem Feuerdämon geopfert worden. Ich hatte das Ende dieses Alptraumes miterlebt, aber erst Jahrhunderte nach seinem Beginn. War es möglich, dass die Massenopferung dazu gedient hatte, den Feuerdämon wieder in seine Welt zurückzuschicken?
Gerade wollte ich Helmut meine Entdeckung mitteilen, als ich ihn leise sprechen hörte.
„ Nur zwei Wochen.“
„ Was?“
„ Nur zwei Wochen hat von Wellerswerde die Höhle für sich, dann wird verhandelt und er wird verlieren“, besorgt sah er mich an.
„ Lex, ich glaube ich muss dir da noch einiges erklären.“
Ich sah ihn forschend an. Er wich meinem Blick aus. Was immer er mir erklären wollte behielt er scheinbar doch lieber für sich. Er wusste vielleicht schon, was ich entdeckt hatte, aber ich sagte es ihm trotzdem, als ich überzeugt war, dass Helmut mir jetzt nichts erklären würde. Während der Fahrt konnte er sich die Fotos nicht anschauen, aber ich sah keinerlei Überraschung in seinem Gesicht. Er hatte genau das erwartet.
„ Helmut, ist heute Freitag?“
Ich brach die Stille nur ungern, aber ich hatte etwas vergessen.
„ Ja, schon den ganzen Tag.“
„ Verdammt. Ich habe das Training beinahe vergessen.“
„ Kein Problem, ich kann dich hinfahren.“
Dankbar lehnte ich mich zurück und genoss den Rest der Fahrt.
Bei Helmut angekommen erwartete uns Vera. Vorwurfsvoll zeigte sie auf den gedeckten Tisch und Helmut entschuldigte sich wortreich. Er hatte vergessen ihr zu sagen, dass wir später kommen würden. Ich sah auf meine Uhr. Es war bereits nach sieben. Vera hatte trotz allem das Kunststück fertig gebracht, das Essen warm zuhalten, ohne etwas zu verkochen. Ich bekam ein außergewöhnlich schmackhaftes Stück Fisch mit Kartoffeln, Gemüse und einer sensationellen Weißwein Soße. Als ich meine Portion gegessen hatte versuchte Vera, mir eine zweite aufzuschwatzen, aber ich war so satt, dass ich beim besten Willen nicht konnte. Helmut hingegen griff noch einmal herzhaft zu. Scherzhaft knufft mich Vera in die Rippen. „So werden Sie nie groß und stark.“
Lachend deutete sie auf Helmut, der sich seine zweite Portion schmecken ließ. Wir lachten alle drei über die Vorstellung, wie Helmut groß und stark wurde. Er gehörte zu der Sorte Mensch, die ich mir einfach nicht als jungen Mann vorstellen konnte. Er musst schon ausgewachsen aus einem Ei geschlüpft sein, als komplette Erscheinung mir grauen Haaren und perfekt sitzendem Anzug. Vera musste es ähnlich gehen.
Kaum hatten wir gegessen ging ich in Helmuts oberes Gästezimmer. Ich vermied bewusst den Blick in das größere Gästezimmer, das noch nicht renoviert worden war. In dem Zimmer angekommen stellte ich fest, dass meine Judo Kleidung Zuhause lag. Wenn ich darüber nachdachte hatte ich sie noch nicht einmal gewaschen. Ohne Sporttasche, dafür mit der Sonnenbrille bewaffnet kam ich wieder nach unten. Helmut fuhr schnell und ich schaffte es noch pünktlich zum Training.
In meinem T-Shirt und der viel zu großen Jogginghose, die mir Helmut geliehen hatte kam ich mir reichlich dumm vor. Tatsächlich schienen alle anderen mich entweder belustigt oder strafend anzusehen. Ich hatte es gerade noch rechtzeitig zur Begrüßung geschafft.
Nach dem gemeinsamen Aufwärmen und Krafttraining begann Klaus Techniken vorzuführen. Da sein Co-Trainer heute nicht gekommen war musste ich als Demonstrationsobjekt herhalten. Klaus machte sich über meine Kleidung lustig, doch das störte mich nicht weiter. Ich war nur froh, dass mein blaues Auge einfach ignoriert wurde. Das Training schaffte es wie immer, meine Gedanken zu beruhigen und lenkte mich von der schaurigen Höhle ab.
Ich hatte kaum Gelegenheit mit Klaus zu sprechen. Da der Co-Trainer nicht da war, ließ er mich mit einer älteren Frau trainieren während er die anderen verbesserte. Das Training war ungewohnt einfach. Die Frau hatte gerade ihren gelben Gürtel erhalten. Ich versuchte ihre gröbsten Fehler zu korrigieren und mir wurde wieder einmal bewusst, dass ich ein miserabler Lehrer wäre. Irgendwann war das offizielle Training endlich vorbei und ich konnte doch noch eine halbe Stunde mit Klaus arbeiten. Zu Beginn sprachen wir wenig und trainierten beinahe lautlos. Bis Klaus schließlich das Schweigen brach und mich nach meinen Nachforschungen fragte.
Natürlich konnte ich ihm unmöglich von der Höhle berichten, also belog ich ihn. Ich wäre noch nicht zu den richtigen
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