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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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wahrscheinlich ziemlich verwildert und laufen mit den Mustangs.«
    Elyssa seufzte. »Ja, das fürchte ich auch.«
    »Und wann war das, als Ihre Arbeitskräfte beschlossen abzuwandern?«
    »Im Frühjahr. Als wir gerade dabei waren, das Vieh zusammenzutreiben.«
    »Noch bevor die Rinder mit Brandzeichen markiert wurden?« mutmaßte Hunter.
    »Woher haben Sie das gewußt?« fragte sie überrascht.
    »Es ist leichter, ungekennzeichnete Kälber zu klauen.«
    Elyssa seufzte bedrückt.
    »Sind Sie sicher, daß Ab Culpepper derjenige ist, der hier in der Gegend für Ärger sorgt?« wollte Hunter wissen.
    »Mac hat seinen Namen mehrfach erwähnt.«
    Bei dem Gedanken an Mac wurden Elyssas Lippen schmal, und ein trauriger, wehmütiger Zug erschien um ihre Mundwinkel. Obwohl sie dem barschen alten Frauenhasser niemals sonderlich nahegestanden hatte, war er dennoch ein Teil ihrer Kindheit gewesen.
    Zuerst Mutter. Dann Vater. Und jetzt Mac.
    Gott sei Dank, daß Penny allmählich von jenem hartnäckigen Fieber zu genesen scheint, das ihr so zu schaffen gemacht hat. Ich kann die Ladder S unmöglich allein bewirtschaften.
    »Was ist mit den anderen?« erkundigte sich Hunter.
    »Welchen anderen?«
    »Den anderen Culpeppers.«
    »Oh.« Sie runzelte die Stirn. »Ich bin mir nicht sicher. Ich konnte Maes Nachricht nicht entnehmen, ob Abner hier ist oder bald hierher kommt. Der Kerl kommt und geht ohne Ankündigung.«
    Amen, dachte Hunter grollend. Der alte Halunke ist so schwer festzunageln wie Sumpfgras.
    »Horace und Gaylord«, fügte sie langsam hinzu. »Mac sagte mir, sie wären ständig in dieser Gegend. Weitere Culpeppers werden in Kürze erwartet. Die Gerüchte behaupten, daß sie sich zur Zeit östlich von hier aufhalten, irgendwo in den Rocky Mountains.«
    Die Linie von Hunters gut geschnittenem Mund verzog sich kaum merklich im Licht der Laterne. Doch die leichte Kurve wirkte viel zu hart, um als Lächeln bezeichnet zu werden.
    »Vielleicht«, murmelte er. »Und vielleicht liegen ein paar von jenen Culpeppers oben am Colorado begraben.«
    Bei seinen Worten rieselte Elyssa ein Schauder über den Rücken.
    »Ihr Werk?« fragte sie gepreßt.
    »Nein. Ich bin leider zu spät dort eingetroffen, um mich nützlich zu machen. Ein Mann namens Whip hatte diese ehrenvolle Aufgabe bereits erledigt - mit Hilfe seiner Frau.«
    Der harte Zug um Hunters Mund verschwand und wich einem fast verträumten Ausdruck, als er sich erinnerte. Seine Hand mit der Kardätsche, die Bugle Boys glänzendes Fell striegelte, wurde unwillkürlich langsamer in ihren Bewegungen.
    »Eine tolle Frau, wirklich«, fügte er bewundernd hinzu. »Augen wie leuchtende Saphire und ein Gang, den zu beobachten ein Mann niemals überdrüssig würde.«
    »Was Sie nicht sagen!« bemerkte Elyssa spitz. »Aber natürlich weiß ich aus zuverlässiger Quelle, daß sich Männer mehr von einer Frau wünschen als große Augen und schwingende Hüften.«
    Hunter warf Elyssa einen finsteren Blick aus schmalen Augen zu.
    Seinen Blick erwiderte sie nicht minder grimmig. Sie wußte beim besten Willen nicht, warum sie Hunters Bewunderung für eine andere Frau so wurmte.
    Und trotzdem war es so.
    »Welche Hilfe wird mir die Armee leisten, während ich die Herde nach Camp Halleck bringe?« fragte er, während er seinen Hengst wieder mit energischen Bürstenstrichen zu traktieren begann. »Schließlich ist es ihr zukünftiges Rindfleisch, das gestohlen werden könnte.«
    »Genau das habe ich jenem widerwärtigen Hauptmann ebenfalls klarzumachen versucht.«
    »War das, bevor oder nachdem Leopard versucht hatte, ihn in Grund und Boden zu stampfen?«
    Elyssa preßte entrüstet die Lippen zusammen.
    »Danach«, erklärte sie widerstrebend.
    Hunter grunzte. »Hätte ich mir denken können.«
    »Was?«
    »Daß Sie nicht einmal dann den Mund halten können, wenn es darum geht, Ihre Ranch zu retten.«
    »Das ist nicht wahr!« stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ich halte zum Beispiel genau in diesem Moment den Mund. Auf geradezu bewunderungswürdige Weise. Tatsächlich werde ich mit der nächsten Post einen Antrag auf Heiligsprechung stellen!«
    Hunter gab einen Laut von sich, der ein Hüsteln oder auch ein ersticktes Lachen hätte sein können. Da seine Hand dabei gleichzeitig über seinen Schnurrbart strich, war es schwer auszumachen.
    »Ich kann also keinerlei Hilfe von der Armee erwarten«, äußerte er nach einer Pause.
    »Nein. Wie mir der Hauptmann so überaus

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