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Feuergipfel

Titel: Feuergipfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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sollte seine Pläne durchkreuzen. Weder quälende Erinnerungen noch Zorn noch eine vorübergehende Schwäche.
    Also schon gar nicht ein verzogenes, schnippisches Mädchen, das in genau diesem Moment vor ihm stand. Eine zweite Belinda, die nur ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse kannte und sich einen Dreck um die anderen scherte.
    »In Ordnung, Miss Elyssa Sutton«, sagte Hunter in neutralem Ton, »Sie haben also keinen Ärger mit den Pajute oder den Schoschonen. Also, womit haben Sie dann Probleme?«
    »Mit den Culpeppers.«
    »Den Culpeppers, hmmm«, erwiderte er gedehnt. »Ich hab’ schon von ihnen gehört. Sie scheinen mehr Blutsverwandte zu haben als die russische Zarenfamilie.«
    Elyssa schnitt eine Grimasse.
    »Zarenfamilie?« wiederholte sie ablehnend. »Der Vergleich paßt wohl kaum. Die Culpeppers haben von Kinderstube noch weniger Ahnung als Läuse.«
    »Selbst in der Hölle gibt es eine Hierarchie. Welcher Teufel hat in dieser Gegend das Sagen?«
    »Mac sagte, es wäre der älteste. Abner.«
    Hunter versteifte sich unwillkürlich.
    Er war der Spur von Ab Culpepper und seiner mordgierigen Sippe mehr als zwei Jahre lang und über Tausende von Meilen gefolgt. Jedesmal, wenn Hunter ihm auf den Leib rückte, war Ab ihm wie Rauch durch die Finger geschlüpft.
    Und dann hatte Ab ungehindert damit weitergemacht, arglose Siedler auszurauben und zu vergewaltigen und umzubringen!
    Hier, im Ruby Valley, wird die Sache ein Ende haben, schwor Hunter sich.
    Und zwar bald.
    Bedächtig ließ er Bugle Boys Zügel durch seine Finger gleiten, während er die brutale Rachgier niederzukämpfen versuchte, die ihn bei der Aussicht packte, endlich den Mann in die Finger zu kriegen, der Ted und Klein Em an die Comancheros verkauft und zu einem allzu frühen Tod verurteilt hatte.
    »Miss Sutton«, sagte Hunter energisch, »Sie haben gerade einen neuen Vorarbeiter eingestellt.«

2
    Einen Moment lang kam es Elyssa so vor, als hätte eher Hunter einen Befehl erteilt, als sich für ihr Angebot erkenntlich zu zeigen.
    Unsinn, sagte sie sich energisch. Es ist einfach seine Art. Liegt wahrscheinlich daran, daß er zu viele Jahre lang das Kommando über andere hatte.
    Es wird ihm guttun, zur Abwechslung mal derjenige zu sein, der Befehle entgegennimmt.
    »So schnell?« fragte sie in einer spöttischen Nachahmung seiner Bemerkung von vorhin.
    Er zuckte nur die Achseln.
    »Was ist mit dem Lohn?« hakte sie nach.
    »Wieso? Ist das von Belang?« gab Hunter zurück.
    Elyssa stieß einen verzweifelten Seufzer aus.
    »Sie wissen ja noch nicht mal, welche Art von Arbeit Sie für mich erledigen sollen«, sagte sie.
    »Culpeppers umlegen.«
    Sie schluckte hart. »Ich bin kein ... kein ...«
    »Menschenjäger?« schlug er unbewegt vor.
    Wieder zog Bugle Boy ungeduldig an den Zügeln, um seinem Besitzer klarzumachen, daß er gefüttert und getränkt und trockengerieben werden wollte.
    »Ruhig, Junge, ganz ruhig«, murmelte Hunter und klopfte dem Pferd beschwichtigend den Hals. »Es dauert nicht mehr lange. Bis der Mond untergeht, wird sich die kleine Miss hier sicher entschieden haben.«
    »Mr. Hunter, ich ...«
    »Hunter genügt vollauf«, unterbrach er sie. »Der Krieg hat mir alle Förmlichkeit gründlich ausgetrieben. Ich heiße jetzt schlicht Hunter - mit Vornamen, zweitem Vornamen und Zunamen.«
    Elyssa konnte nicht umhin, sich zu fragen, welche Eigenschaften ihm der Krieg wohl sonst noch ausgetrieben hatte. Milde und Nachgiebigkeit ganz sicherlich.
    Aber nicht jegliche Fähigkeit, Zuneigung zu anderen zu empfinden.
    Er behandelt sein Pferd sanft, räumte sie ein. Das zeugt doch sicherlich von einer inneren Güte.
    Und ich bin mit Sicherheit nicht ganz bei Trost, so etwas auch nur zu denken! Der Mann, der hier vor mir steht, ist durch und durch abgebrüht und aus Eisen!
    Dennoch war es genau das, was Elyssa im Moment brauchte.
    Einen harten Mann.
    »Mr. Hunter ... äh, ich wollte sagen, Hunter ...«
    Sie machte eine ungeduldige Handbewegung und begann noch einmal von neuem.
    »Ich stelle Sie ein, um Vieh mit einem Ladder-S-Brandzeichen zusammenzutreiben und es über die Berge zu dem Armeestützpunkt Camp Halleck zu bringen. Zusätzlich zu den Rindern werden Sie noch eine Herde von achtzig wilden Mustangs mitnehmen, die ebenfalls zum Verkauf an die Armee bestimmt sind.«
    »Bis zu welchem Datum müssen die Tiere abgeliefert werden?«
    »Gestern in vier Wochen.«
    »In siebenundzwanzig Tagen.« Hunter pfiff leise durch die Zähne. »Sie lassen

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