Feuerherz
Letzterer sah mich mit großen Augen an.
»Wenn du schwanger wirst«, begann er, doch ich unterbrach ihn.
»Ziehst du mein Kind groß, ich weiß!«
Papa und ich lachten uns an und er schüttelte den Kopf. Mein Vater war echt eine coole Sau, was das Thema anging.
Carmen räusperte sich. »Also ich fand ihn auch sehr freundlich – und gut aussehend«, informierte sie meinen Bruder, den das nicht die Bohne zu interessieren schien. Mein Handy klingelte und ich ging kurz dran, um Conny zu sagen, dass ich sie nach dem Abendessen zurückrufen würde. Sie kreischte mich fast taub vor Neugierde!
»Ich weiß nicht, was du hast!«, sagte Kassandra. »Wenn er mit Lissy zusammen ist, wird er wohl kaum andere beglücken.« Auf Deutsch: Er wird nicht als Zuchtbulle viele lustige Na’vi zeugen. Ich musste lachen bei dem Gedanken daran, dass sein Ding vermutlich auch blau war. Muhaha, … Schlumpfeis am Stil! , brüllte mir Teufel-Lissy ins Ohr und ich gab ihr gedanklich eine High-Five für das eindeutig zweideutige Kopfkino! Engel-Lissy saß heulend in der Ecke und hielt sich singend die Ohren zu – die gefiederte Memme.
»Das stimmt schon«, gestand Thomas ein und Papa runzelte schon verwirrt seine Stirn.
»Mach dir keinen Kopf, Junge«, sagte er. »Wenn der Schönling Lissy das Herz bricht, schießen wir ihm die Eier weg!«
Carmen schnalzte mit der Zunge. »Sei einfach vorsichtig, Elisabeth«, sagte sie und ignorierte meinen geknurrtes »Lissy!«, einfach. »Es stimmt schon, dass die Schulschwärme gerne die Mädels wie Unterhosen wechseln.«
»Keine Sorge, ich werde eine gute Unterhose sein. So gut, dass Ilian sie nie wieder ausziehen will. Er wird sogar mit mir duschen wollen.«
Papa grinste dreckig, während Carmen und Thomas seufzten. Kassandra schien in Gedanken zu sein. Ich nahm den letzten Bissen meines Butterbrots und verabschiedete mich, wohlwissend, dass Thomas noch Redebedarf hatte. Da er aber sicherlich ein paar Minuten warten würde, bevor er mir hinterhergestürmt kam, wählte ich schnell Connys Nummer.
»Waaaaaaaaaaaaaaaaaaah!«, meldete sie sich.
»Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!«, kreischte ich zurück. Glaubt es oder nicht, damit hatten wir zwei uns unterschwellig so gut wie alles gesagt. Wir hätten auch auflegen können.
»Es war geil, oder?«, blubberte meine beste Freundin los.
»Jaaaaa und wie!« Ich berichtete ihr von der Strandparty und von Ilians Untergeschoss. Auch Arvas merkwürdiges Verhalten ließ ich nicht aus, ich verschwieg nur den ganzen Drachenkram. Natürlich erwähnte ich auch Ilians blaues Partyoutfit nicht, auch wenn ich ihr DAS nur zu gerne erzählt hätte.
Kapitel 9
Thomas, Kassandra und ich wollten am Abend noch ins Kino gehen. Vermutlich nur ein Vorwand, um mich anzuschreien, dennoch wollte ich nicht wie ein Lump aussehen und war flott unter die Dusche gesprungen. Aus irgendeinem Grund war ich bester Laune und die konnte mir auch Thomas nicht rauben. Vielleicht weil ich bis über beide Ohren verliebt war?! Mein ganzer Körper kribbelte jedenfalls beim Gedanken an Ilian wie eine Brausetablette, die man ins Wasser geworfen hatte. Ich nahm mein Handy und öffnete eine SMS an Ilian.
Kontroll-SMS ;-) Was machst du gerade?
Lächelnd legte ich das Handy zur Seite und suchte mir eine enge Jeans, einen breiten, braunen Gürtel und ein türkisfarbenes Top heraus. Schnell schlüpfte ich in die Klamotten und flocht mir meine langen Haare zu einem seitlich über die Schulter liegenden Zopf. Da fiel mir noch was ein und ich nahm erneut mein Handy zur Hand.
Weißt du, was ich überlegt habe? Ich kaufe mir ein Schlumpfine-Kostüm und blaue Theaterschminke und du bekommst eine Schlumpfmütze.
Kann novhz tippen. Mudd lachen! , kam als Antwort.
Alter, mach mal deine Autokorrektur an! Oo!
Ich legte mein Handy wieder zur Seite und schnappte mir mein Parfum. Trulli, die mittlerweile hinter mir auf dem Bett hockte, kannte das schon und suchte das Weite.
Mein Bruder platzte einfach und ohne Vorwarnung in mein Zimmer herein.
»Schon mal was von Anklopfen gehört, du Intelligenzverweigerer?«, rief ich vollkommen baff aus. Hatte man in diesem Haus keine Privatsphäre mehr?
»Bist du fertig?«, seufzte er und fuhr sich durch die blonden Haare.
»Ja«, keifte ich und sammelte die Frettchen ein, um sie in den Käfig zu sperren. Sie protestierten, aber wenn ich bei meiner Rückkehr noch ein Zimmer haben wollte, dann war das besser so.
Im Auto setzte ich mich nach hinten und starrte
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