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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Kassandras rote Haare an. Ich hatte immer gedacht, die Farbe wäre selten, aber nun tauchten plötzlich in meinem Leben lauter fussige, wie wir im Rheinland sagten, Leute auf. Herrje, wenn Thomas und Kassandra ein Kind bekämen, wäre das dann orange? Blond und Rot ist irgendwie eine üble Mischung. Bio war echt nicht mein Fach.
    »Wo fahren wir jetzt echt hin? Nur eine Runde um den Block, damit ihr mich anschreien könnt?«, fragte ich und checkte mein Handy. Keine neuen Nachrichten.
    »Wir gehen wirklich ins Kino, Lissy«, sagte Kassandra und drehte sich zu mir um. Sie sah mich mitleidig an und dann zu meinem Bruder.
    »Lissy, wieso ausgerechnet ein Drache?«, jammerte dieser. »Weißt du, wie gefährlich das ist?«
    »Die Balaurs tun mir nichts.«
    »Woher willst du das wissen? Drachen sind hinterlistige, gemeine Biester!«
    »Wenn Ilian oder sonst einer mich hätte umbringen wollen, hätten sie das längst getan«, meinte ich und schluckte. »Und darf ich dich daran erinnern, dass Ilian für mich gekämpft hat?
    »Ich weiß, ihm ist es zu verdanken, dass sie dich nicht schon umgebracht haben«, sagte Thomas. »Allerdings wäre es mir lieber, du würdest auch ihn links liegen lassen und der Drachenwelt fernbleiben.«
    »Das geht nicht, Thomas! Ich liebe Ilian!« Ich sah, wie Kassandra wieder zu Thomas sah. Sie versuchte ihn mit ihren Augen zu beruhigen. Mein Handy meldete sich und ich zog es hastig hervor.
    Gegenkontrolle: Was machst du?
    Ich fahre mit Bruder und Anhang ins Kino.
    Plötzlich kam mir eine Idee.
    Magst du nicht auch kommen? Mit Thomas anbandeln und ihm zeigen, dass du kein menschenfressendes Monster bist?
    Welches Kino?
    UCI in Hürth! Filme beginnen in einer Dreiviertelstunde.
    Das schaffe ich. Bis gleich am Kartenschalter!
    »Ilian kommt auch«, stellte ich die beiden Jäger vor vollendete Tatsachen. »Wir halten es für gut, wenn ihr in kennenlernt.« Ich hatte fest mit einem Donnerwetter gerechnet, doch Thomas und Kassandra tauschten nur kurze Blicke aus, dann stimmten sie mir zu.
    »Das ist vielleicht wirklich eine gute Idee«, säuselte Kassandra in Gedanken vor sich hin. Thomas nickte.
    »Ihr werdet ihm doch nichts tun?«, fragte ich beinahe panisch.
    »Nein!«, rief mein Bruder sofort. »Erst recht nicht in aller Öffentlichkeit.«
    »Solange er die Füße still hält«, fügte Kassandra hinzu und kramte in ihrer Handtasche. Ich sah etwas Metallisches aufblitzen.
    »Ist das ein Messer?«, fragte ich entsetzt.
    »Reine Vorsichtsmaßnahme, Lissy«, versuchte sie mich zu beruhigen. »Wir haben mit Drachen bisher ganz andere Erfahrungen gemacht als du.«
    »Genau, deswegen möchte ich dich auch so weit wie möglich von diesen Kreaturen entfernt wissen«, schimpfte Thomas mit Nachdruck, beruhigte sich dann aber wieder. »Diesen Ilian schaue ich mir trotzdem gerne noch mal an. Kann nicht schaden, egal wie es ausgeht.«
    Na toll, da ließ ich Ilian glatt mal ins offene Messer laufen. Aber ich hatte ihm ja gesagt, wer dabei war, und er wollte trotzdem kommen.
    ***
    Ilian lehnte an einer Säule vor dem Kartenschalter und sah auf sein Handy. Ich wollte ihm gerade entgegenlaufen, da fiel mir eine Gruppe von etwa zwei Jahre jüngeren Mädchen auf, die im Rudel standen und kichernd zu Ilian herüber sahen. Gott, machte die eine da gerade heimlich ein Foto von MEINEM Freund? Ilians braune Augen sahen auf und strahlten mich an, als sie mich erblickten. Er trug Jeans und ein hellblaues, offenes, kurzärmeliges Hemd, welches den Blick auf ein weißes T-Shirt freigab. Lächelnd kam er auf mich zu und nahm mein Gesicht in seine Hände.
    »Hallo schöne Frau«, hauchte er mir entgegen. »Lange nicht gesehen, was?« Ob man aus seinen Augen Pralinen machen konnte? Ich packte seinen Arm mit der weißen Armbanduhr und checkte die Uhrzeit.
    »Ja, fast zwei Stunden nicht.«
    Wir küssten uns (rasiert hatte Ilian sich offensichtlich nicht!) und ich wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen. Das Räuspern meines Bruders verhinderte es. Wir sahen zu Thomas und Kassandra, die Ilian angrinste, als hätte sie gerade etwas Ultrasüßes gesehen. Mein Freund reichte zuerst ihr die Hand, dann Thomas. Etwas widerwillig ergriff mein Bruder sie und schenkte mir einen warnenden Blick. Hey, was hatte ich denn getan?
    »Was sehen wir uns an?«, fragte Ilian und sah zu mir. Gott, er roch so lecker nach irgendeinem Deo oder Parfum – was immer es war, man sollte es verbieten!
    »Wie wäre es mit Drachenzähmen leicht gemacht ?«,

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