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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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sagte ich und zwinkerte ihm zu. Thomas schlug sich mit der Hand vors Gesicht, doch Ilian legte mit einem amüsierten Blick den Kopf schief.
    »Nein, Kassandra und ich dachten an Stirb langsam 5 «, sagte mein Bruder schließlich und schaute Ilian auffällig lange an.
    »Mir egal, ich bekomme eh nichts vom Film mit«, trällerte ich und kniff Ilian in den Po. Erschrocken zuckte er zusammen, lachte dann aber.
    »Die Jungs sollten mal die Tickets holen gehen und wir besorgen etwas Popcorn«, schlug Kassandra vor und zog mich von Ilian weg. Ich ließ ihn nur ungern mit Thomas alleine, auch wenn ich mir sicher war, dass er ihm hier nichts antun würde. Der Laden war gerammelt voll.
    »Ohne Ticket kommen wir doch gar nicht zum Popcorn«, maulte ich, nachdem wir uns getrennt hatten.
    Kassandra sah zu den Jungs herüber, dann zu mir. »Ich verstehe dich sehr gut, Lissy«, sagte sie aus heiterem Himmel. »Vor Thomas war ich auch mit einem Drachen zusammen.«
    Jetzt war ich aber platt. »Was ist passiert?«
    »Was Drachen sehr eigen ist«, seufzte sie und ihre Augen wirkten traurig, fast so, als täte ihr die Trennung immer noch weh. Was mich wiederrum wütend stimmte, stellvertretend für meinen Bruder. »Er hat sich für sein Nest und sein Dasein als Wächter entschieden. Wobei ich nicht genau weiß, ob ihm die Entscheidung nicht abgenommen wurde, wenn du verstehst, was ich meine?!«
    Ich nickte. Mit Brutmüttern war wohl nicht zu spaßen. »Du willst mich davor warnen, dass Ilian seiner Familie Vorrang geben wird?!« Das war ja, als wäre ich mit einem Mafioso zusammen.
    »Früher oder später, ja. Freiwillig oder unfreiwillig, das Ergebnis ist dasselbe, Lissy.«
    Ich sah zu meinem Freund, der sich mit Thomas in der Schlange des Ticketschalters unterhielt. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, dafür aber das meines Bruders und der lachte zu meinem Erstaunen. Okay, seine Augen hatten etwas Kritisches, aber zumindest funkelte er ihn nicht böse an. Etwas nervös von dem, was Kassandra mir erzählt hatte, tänzelte ich von einem Fuß auf den anderen, bis die Jungs schließlich mit den Karten zu uns kamen.
    »Was bekommst du von mir?«, fragte ich Ilian, als er mir meine Karte reichte. Seine braunen Augen verjagten für einen Moment alle Sorgen in mir. Sie wirkten so treu, so verliebt. Er würde mich nicht verlassen können. Nein, das durfte einfach nicht wahr sein. Seine Lippen verzogen sich zu einem Schmunzeln.
    »Ich wüsste da was«, flüsterte er mir leise ins Ohr und ein Schauer überlief mich, kribbelte auf meiner Haut wie ein prickelndes Peeling. »Wir könnten Schlumpfhausen nach Brasilien verlegen.«
    Ich brauchte einen Moment, bis ich den Witz verstand. Die alte Sau!
    »Gott, ich will dich fressen«, raunte ich und boxte ihn liebevoll.
    »Ich habe nichts dagegen«, gluckste er, als mein Bruder die Gruppe brummend zur Erfrischungstheke führte.
    »Was isst du eigentlich im Kino? Ich meine, du machst ja seit dem Geburtstag eine besondere Diät?!«, fragte ich meinen Freund, welcher kurz zu meinem Bruder sah und dann lachend antwortete:
    »Ich könnte an deinem Finger nagen?!«
    Natürlich spielte er auf das Gerücht an, dass Drachen Menschen fraßen. Ich sah in Thomas' Gesicht, dass er nur zu gerne was dazu gesagt hätte, er verkniff es sich aber. Kassandra lachte in sich hinein und ich rollte mit den Augen.
    »Heißt das bei euch überhaupt Geburtstag?«, fragte ich leise.
    »Wie sonst? Schlüpftag?« Er zog die Augenbrauen hoch.
    »Klingt doch gut!«
    »Jedenfalls werde ich ganz ritterlich dir das meiste Popcorn überlassen«, sagte er und zwinkerte mir zu. Ich nickte zufrieden. Während wir uns den Weg zu unseren Sitzplätzen bahnten, dachte ich darüber nach, wie komisch es doch war, dass Ilian nicht wie jeder normale Mensch geboren wurde, sondern tatsächlich aus einem Ei geschlüpft war. Irgendwie fand ich den Gedanken lustig und zugleich gruselig.
    »Wieso habt ihr Loge gekauft?«, fragte ich, nachdem ich Platz genommen hatte und unglücklich betrachtete, wie weit Ilian von mir weg saß.
    »Weil da jeder seine eigene Armlehne hat«, erklärte mein Bruder und ließ sich neben Kassandra nieder. Also die extra Armlehne neben ihr fand ich ja gut, aber Ilian war eindeutig zu weit weg.
    Lachend sah mich mein Freund an. »Du siehst aus wie sieben Tage Regenwetter!«
    »Guck mal«, sagte ich und langte über die Armlehnen, »ich komme gar nicht richtig an dich heran.«
    Ilian, der gerade einen Schluck Cola genommen

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