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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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hatte, hustete und mein Bruder zischte meinen Namen.
    »Du sollst auch nicht an ihm herumfummeln!«, knurrte Thomas und machte Andeutungen, mit Kassandra den Platz neben mir zu tauschen. Zum Glück hielt sie ihn davon ab.
    »Wie soll ich ihn denn so küssen? Das ist voll anstrengend!«
    »Du tust so, als sei das ein ganzer Meter und keine, … vielleicht dreißig Zentimeter!?«, gluckste Ilian und gab mir zum Beweis einen Kuss auf die Stirn.
    »Woher weißt du denn so genau, wie lang dreißig Zentimeter sind?«, fragte ich mit Schlafzimmerblick.
    Ilian verschluckte sich wieder an der Cola. »Lissy!«, hustete er. »Hör mal, weißt du, wie viel Blut in dreißig Zentimeter passt? Der Kerl, der so eine Latte hat, muss ja jedes Mal bewusstlos werden dabei.«
    Oh scheiße, Kopfkino. Na ja, das lenkte mich wenigstens von Teufel-Lissy ab, die sich gerade auf Ilians Schoß gesetzt hatte. Wo war eigentlich Engel-Lissy hin? Hatte die gekündigt? Na ja, bei der Kollegin. Wer konnte es ihr verübeln? Ich zog die Schuhe aus und setzte mich in den Schneidersitz. Wenn ich schon in dem breiten Luxussitz hier festsaß, dann wenigstens bequem. Das Licht im Saal ging aus und der erste Trailer begann. Ich kam nicht umhin, noch einmal an das zu denken, was Kassandra gesagt hatte. Waren Drachen wirklich so fest in ihrem Verbund, dass es unmöglich war, als Mensch dazwischenzukommen? Aber die Balaurs waren so anders! Dann musste Ilian es auch sein. Ich lehnte mich gegen seine Schulter, so gut das eben mit der ein Kilometer breiten Armlehne ging, und sah zur Kinoleinwand, wohlwissend, dass mein Bruder missbilligend zu uns herüberfunkelte. Ilian lehnte seinen Kopf auf meinen und vergrub kurz seine Nase in meinen Haaren.
    »Der Geruch deines Shampoos macht mich ganz wuschig«, flüsterte er und ich spürte, wie ihn ein kleiner Schauer durchfuhr. Ab sofort würde ich mir jeden Tag zwei Mal die Haare waschen!
    ***
    Liebes Tagebuch,
    Seiryū macht mich unruhig.
    Ihr Geruch, ihre Nähe. Ich könnte nicht mal sagen, in welchem Film wir gewesen waren. In der Dunkelheit ihre Nähe zu spüren, den Duft ihrer Haut in der Nase, hat meinen Kopf vollkommen betäubt.
    Ich weiß nicht, was ich von ihrem Bruder halten soll. Mal erscheint er mir nett, doch dann kommt wieder der Jäger in ihm durch. Ich vermute, dass es damit zu tun hat, ob er gerade den Drachen, den er in mir sieht, ausblenden kann oder nicht. Ich würde gerne mit ihm Freundschaft schließen, denn ich glaube, dass ich eben diese bald brauchen werde.
    Die Brutmutter ahnt etwas, das spüre ich. Sie will, dass ich morgen früh zu ihr komme. Ich ahne Böses und habe Angst.
    I.
    ***
    Am nächsten Morgen wachte ich wie gerädert auf. Ich hatte die halbe Nacht wachgelegen und an Ilian gedacht. Müde setzte ich mich auf und nahm mein Handy, um Conny einen kurzen Bericht über Facebook zu schicken. Sicherlich schlief sie noch, aber Ilian vielleicht nicht? Kurzerhand entschloss ich mich ein Foto meines Dekolletés zu machen. Da ich nur ein enges, weißes Spaghettiträger-Shirt trug, gab es einiges zu sehen. Ich schickte es ihm mit der Frage:
    Na, schon wach?
    Es dauerte nicht lange und ich bekam eine Antwort.
    In meinem Traum waren sie nackt. Da haben wir ja endlich ein Anruferbild für dich!
    Ich lachte … Teufel-Lissy kreischte mir hysterisch ins Ohr und Engel-Lissy (hey, da war sie ja wieder) wedelte sich hechelnd Luft zu.
    Pah! Hab auch schon ein Bild für dich. Grisu, der Drache.
    Ähm, an dieser Stelle klinke ich mich aus! Ich muss zur Brutmutter.
    Oh scheiße, melde dich wenn du zurück bist!
    Es vergingen drei Stunden und ich bekam keine Nachricht von Ilian. Ich wurde unruhig und irgendwas sagte mir, dass etwas passiert war. Er würde mich sonst nie so auf die Folter spannen, oder? So gut kannte ich Ilian jetzt nun doch nicht. Ich lächelte in mich herein, der Chaot hatte sicherlich nur vergessen sich zu melden. Wäre es zu klammerhaft ihn anzurufen? Ich hatte ihm schon gestern eine SMS mit der Frage, was er gerade trieb, geschickt. Wobei, ich konnte ihn ja fragen, ob er es pünktlich schaffte, mich abzuholen. Wir wollten seine Mutter im Krankenhaus besuchen. Kurzerhand wählte ich ihn im Adressbuch aus. Während ich dem Tuten lauschte, fiel mir der perfekte Klingelton für ihn ein. I’m blue dabedi dabedei … , man von wem war das noch gewesen? Ach ja, Eiffel 65 .
    »Ja?«, meldete sich Ilians Stimme. Er klang abgehetzt.
    »Yo listen up, here’s the story about a little guy that lives

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