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Feuerherz

Feuerherz

Titel: Feuerherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Wolf
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Runde. Es meldete sich keiner freiwillig, also tat ich es, so gut es ging. So konnte ich ihr auch endlich erklären, wie es zu dem Missverständnis auf der Jahrgangsstufenfeier gekommen war.
    »Deswegen wollte Mendel also die Scheiße aus dir rausprügeln?!«, grübelte Conny laut und ich nickte. »Scheiße, Mann, Lissy, man informiert sich doch, bevor man sich was in die Haut brennen lässt!«
    »Ach, jetzt bin ich Schuld?«, kiekste ich.
    Conny und ich lachten uns an.
    »Du bist so eine Doofnase«, seufzte sie und strich mir über den Kopf.
    »Wer im Glashaus sitzt, sollte im Keller bumsen!«, erinnerte ich sie.
    »Dir werden deine blöden Witze vergehen, wenn du Ilian siehst«, brummte Arva wütend von vorne. Es brachte meine Sicherungen fast zum Durchknallen.
    »Liebe Arva, ich versuche hier nicht die Nerven zu verlieren und wenn ich das durch blöde Witze schaffe, dann sollte dir das verdammt nochmal recht sein, denn wenn ich mich vergessen sollte, wird das unschön!«
    Conny erkannte an meiner Stimme, wie ernst das gemeint war, und legte sanft eine Hand auf meine Schultern. »Beruhig dich, Süße. Wir sind alle gestresst.« Ihre Augen wanderten an mir vorbei zu André. Na toll.
    »Soll ich Platz machen, damit ihr füßeln könnt?«, fragte ich und die zwei fühlten sich ertappt. Conny kniff mich in die Seite.
    »Aua!«
    Die nächste halbe Stunde verbrachte ich damit, André dabei zu beobachten, wie er abwechselnd die Drachen wütend, mich besorgt und meine Freundin Conny begierig anstarrte.
    »Man könnte meinen, du wirst in einem Kloster gefangen gehalten«, flüsterte ich ihm in den Nacken. An sein Ohr kam ich nicht ran, der Kerl war ein Riese!
    »Wir haben Frauenmangel«, erklärte er und nickte vor sich hin, als wollte er sich selbst zustimmen. Gott, er war mit Sicherheit ein guter Kämpfer, aber sozial total inkompetent. Ich drehte mich Conny zu. Also von der Körpergröße her würden die zwei echt gut zusammen passen. Ich kam mir vor wie eins von den ZDF-Mainzelmännchen. Dabei war Conny nur zwei Zentimeter größer als ich. Vielleicht lag es an meiner zusammengesackten Haltung?
    »Gut’n Aaaaabend!«, krächzte ich vor mich hin und Conny sah mich mit aufgerissenen Augen und gerunzelter Stirn an. Ich lehnte mich näher an sie heran. »Der ist geil auf dich«, flüsterte ich.
    Sie biss sich auf die Unterlippe und lachte. »Lissy«, zischte sie leise.
    »Was denn? Ist doch nicht schlimm?«, sagte ich laut. Ich lehnte meinen Kopf an ihre Schulter, um gemeinsam mit ihr etwas zu schweigen und meine Augen daran zu hindern, einen Sturzbach an Tränen herauszulassen.
    ***
    »Das ist es?«, fragte ich, als wir ungefähr drei Häuser vor dem Gebäude anhielten, auf welches Arva deutete. »Oh mein Gott, ich hoffe, Ilian ist wirklich wieder ein Mensch.« Hier war eine recht belebte Straße mit kleinen Geschäften und Laufkundschaft. Ganz anders als das Nest der Balaurs. André lehnte sich neben mir interessiert nach vorne und suchte mit seinen Augen die Gegend ab.
    »Haben die Keller dieses Nests ebenfalls eine unterirdische Vernetzung?«, wollte er wissen. Arva überlegte.
    »Ich habe keinen Ausgang, außer den nach oben, im Keller gesehen.« Ihr Gesicht wirkte angestrengt, während sie sich den Raum erneut ins Gedächtnis rief. »Nein, ich glaube nicht.«
    Dean schnallte sich ab und drehte sich zu uns um.
    Arva seufzte zittrig. »Okay, ich gehe dann rein.«
    »Du willst echt mit dem vögeln?«, fragte ich erstaunt.
    »Haben wir eine andere Wahl ihn abzulenken?«
    »Töten?«, schlug der Jäger neben mir vor.
    »Er ist unschuldig«, lenkte Dean ein. »Er tut nur, was die hiesige Brutmutter ihm sagt.«
    »Das nennt man Beihilfe zum Verbrechen«, brummte André und ich musste ihm zustimmen, auch wenn ich einen Mord für ungerechtfertigt hielt. Mehr als Nicken traute ich mich jedoch nicht mit zwei wütenden Drachenaugenpaaren auf die Rückbank gerichtet.
    Arva seufzte erneut und schnallte sich ab. »Ich klingele Dean an, wenn ich den Kerl im Schlafzimmer habe.« Damit stieg sie aus. Ich mochte vielleicht nicht Arvas Freundin sein, aber mir fiel ihr unsicherer Gang auf, als sie in Richtung des Hauses ging, in dem Ilian gefangen gehalten wurde. Obwohl sie auf Frauen stand, wollte sie mit einem wildfremden Kerl schlafen, um ihren besten Freund dort herauszuholen. Das würde ich ihr wohl nie vergessen, egal wie unsympathisch sie mir manchmal war. Vielleicht war ich auch einfach nur zu eifersüchtig, weil sie ein Kind mit

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