Feuerhimmel (German Edition)
ließ und sich entspannte. „Meinen Sie denn, es wäre möglich, etwas für ihn zu tun?“
„Ich bin gerade mit der Sanierung eines Theaters in Deep Ellum beschäftigt. Dadurch habe ich eine Menge Leute aus der Kunstszene kennengelernt. Ich denke, ich kann bestimmt einigevon denen dazu überreden, sich Enriques Wandbild anzusehen.“
„Das wäre natürlich ausgezeichnet! Wenn es ihnen gefällt, könnte ich ja mal mit ihm reden. Vielleicht malt er noch ein paar kleinere Bilder, die man ihnen zeigen könnte.“
„Das ist eine gute Idee.“ Sie führten während der restlichen Zeit ihrer Mahlzeit eine lebhafte, angeregte Unterhaltung. Gabe setzte sie nicht weiter unter Druck.
Normalerweise hätte er danach aufgegeben. Aber da war etwas an Mattie Baker, das ihn unweigerlich anzog. Er war überzeugt, dass hinter den konventionellen Kostümen, der strengen Frisur und dem angeblichen sexuellen Desinteresse mehr steckte.
Und Gabe war entschlossen, herauszufinden, was es war.
6. KAPITEL
Mattie ließ sich von Gabe zu ihrem Wagen bringen. Er hatte nicht auf einem zweiten Date bestanden, und sie war hin- und hergerissen zwischen Erleichterung und einem merkwürdigen Gefühl von Bedauern.
Sie hatte ihm die Wahrheit gesagt. Es stimmte, dass sie sich nicht viel aus Sex machte. Bisher hatte sie sich immer nur ihrem Partner zuliebe darauf eingelassen, aber nie richtig Gefallen daran gefunden. Mark war ein sehr sanfter Liebhaber gewesen und hatte ihr die Führung überlassen. Tatsächlich hatte es ihm am besten gefallen, wenn sie oben gelegen und ihn befriedigt hatte. Sie hatte ihn geliebt und glücklich machen wollen, aber im Grunde war sie selbst dabei nie richtig zum Zuge gekommen.
Die wenigen Male, bei denen sie sich auf unverbindlichen Sex eingelassen hatte, waren genauso enttäuschend gewesen. Sie war wohl einfach nicht die leidenschaftliche Liebhaberin. Mit Gabe wäre es wahrscheinlich genauso frustrierend – sowohl für ihn als auch für sie.
Sie schwieg, als sie den Parkplatz überquerten und sie ihren Wagen mit der Fernbedienung öffnete. Als die Tür sich mit einem Klicken entriegelte, bückte er sich, um sie aufzuziehen.
„Gute Nacht, Mattie.“
„Gute Nacht, Gabe. Vielen Dank für die Einladung und für das Angebot, Angel und Enrique zu helfen.“
„Das Essen war mir eine Freude. Was die beiden Jungen betrifft, so werden wir sehen, was passiert.“
Sie wollte sich gerade auf den Fahrersitz gleiten lassen, als er sanft ihre Schultern umfasste und sie festhielt, damit sie ihn ansah. Er senkte den Kopf, um ihr einen sehr sanften Kuss zu geben.
Mattie wurde davon überrumpelt. Mit einem so zurückhaltenden Kuss hatte sie nicht gerechnet. Vor allem hätte sie nie gedacht, dass ihr diese sanfte Liebkosung so durch und durchging. Mit so zärtlichen Lippen, wie sie es noch nie erlebt hatte, strich er ganz leicht über ihren Mund. Diese Berührung nahm sie gefangen. Gabe kostete sie, reizte sie, obwohl er ganz zurückhaltend blieb. Trotzdem brachte er sie damit innerlich zum Zittern.
Am liebsten hätte sie die Arme um ihn geschlungen und sich an ihn gelehnt. Sie sehnte sich danach, dass er ihre Lippen teilte und fordernder wurde. Er sollte sie ganz kosten und den Kuss nie enden lassen.
Sie seufzte sehnsüchtig, als Gabe sich zurückzog.
„Gute Nacht, Mattie“, sagte er entschlossen. Mit seinen außergewöhnlich blauen Augen blickte er sie noch einmal an, bevor er sich abrupt umdrehte und ging.
Mattie ließ sich auf den Fahrersitz sinken. Ihre Hände zitterten so stark, dass sie Schwierigkeiten hatte, den Schlüssel ins Zündschloss zu stecken. Sex gefiel ihr nicht, sie tolerierte ihn einfach. Jedenfalls hatte sie sich das bisher immer eingeredet.
Sie beobachtete, wie Gabe in seinen Pick-up stieg und darauf wartete, dass sie losfuhr. Er gehörte nicht zu den Männern, die Frauen nachts allein in einem Parkhaus stehen ließen.
Sie atmete tief durch und schaffte es, sich so weit zusammenzureißen, dass sie den Motor starten konnte. Nachdem sie den Gang gewechselt hatte, lenkte sie ihren BMW langsam auf die Straße. Gabe folgte ihr bis zum Ausgang des unterirdischen Parkplatzes und fädelte sich dann in den Verkehr ein.
Mattie dachte an dieses fiebrige Hitzegefühl, das sie bei seinem Gutenachtkuss empfunden hatte, und schloss kurz die Augen. Zum Glück hatte sie Gabes zweite Einladung abgelehnt!
Dabei fürchtete sie sich wahnsinnig davor, doch schwach zu werden und ihn anzurufen, um ihm zu sagen,
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