Feuerhimmel (German Edition)
bringt.“
„Das muss einer von den neuen Jungs gewesen sein“, sagte Jim Pritchard vom Subbauunternehmen, ein stämmiger Typ mit einem Haarkranz um den sonst kahlen Kopf. „Ich werde mich darum kümmern, Sam, keine Sorge.“
Sam war sichtlich erleichtert. „Gut, Jim, ich verlass mich drauf.“
Pritchard ging wieder an die Arbeit. „Sieht aus, als würden wir gut vorankommen“, sagte Gabe zu Sam.
„Es gibt nicht allzu viele Probleme. Jedenfalls nicht mehr als der übliche Ärger. Captain Daily hat mich angerufen. Er hat sich nach ein paar Kanistern Terpentin erkundigt, die sie an der Brandstelle gefunden haben. Ich habe ihm gesagt, dass wir diese Marke nicht benutzen.“
Gabe nickte. „Ich habe gerade mit ihm telefoniert. Sieht so aus, als hätten sie zurückverfolgen können, wo das Zeug gekauft wurde. Da der Typ aus dem Laden ausgeschlossen hat, dass der Ramirez-Junge bei ihm war, haben sie die Anklage wegen Brandstiftung gegen Angel fallen gelassen.“
„Das ist eine gute Nachricht.“
„Ja. Aber die schlechte ist, dass der Täter immer noch frei herumläuft.“
„Da hast du allerdings recht. Aber wenigstens ist der Junge vom Haken. Du hast gesagt, er ist siebzehn, oder?“
Gabe nickte und Sam klopfte ihm auf die Schulter.
„Hör zu! Du bist in letzter Zeit nicht gerade oft ausgegangen, und ich kenne da einen wirklich interessanten Laden, in dem am Mittwochabend immer ein paar unverschämt gut aussehende Ladys auftauchen. Wie wär’s, wenn wir dort nach der Arbeit ein paar Bier trinken?“
Eigentlich hatte Gabe keine große Lust dazu. Er musste ständig an Mattie Baker denken. Aber diese Geschichte führte zu nichts, das sollte er vielleicht einsehen.
„Ich habe ein Meeting mit den Leuten vom Sanierungskomitee. Da werde ich wohl vor neun nicht rauskommen. Wenn das nicht zu spät für dich ist …“
„Das ist völlig in Ordnung. Vorher ist dort sowieso nicht viel los. Ruf mich an, wenn du mit der Besprechung fertig bist, dann hole ich dich ab.“
„Ich würde mich lieber dort mit dir treffen.“ Dann hätte er noch Zeit, nach Hause zu gehen und sich umzuziehen. Außerdem konnte er dann wieder abhauen, wenn es ihm nicht gefiel. „Wo genau ist es?“
„Der Klub ist unten im alten Hammerfield-Building. Vor einpaar Jahren haben wir uns für die Sanierung beworben, weißt du noch? Dann ist der Verkauf ins Wasser gefallen.“
„Ja, ich kann mich erinnern. Ich bin froh, dass sie endlich was aus dem alten Ding gemacht haben.“
Sam nickte grinsend. „Also dann – wir sehen uns später!“ Er drehte sich um und ging wieder an die Arbeit.
7. KAPITEL
Mattie fuhr nach der Arbeit bei Angel und seiner Mutter vorbei, nachdem Sid Weiss sie angerufen hatte. Captain Daily hatte Beweise gefunden, die für Angels Unschuld sprachen, sodass die Anklage gegen den Jungen fallen gelassen worden war.
Rosa und Angel waren für Matties und ebenso Gabes Hilfe dankbar. Außerdem freuten sich die beiden ungemein, dass Mattie und Gabe versuchten, Enrique mit seiner Kunst weiterzuhelfen.
Endlich zu Hause, fütterte Mattie den Kater und überprüfte seinen automatischen Wasserspender. Dann nahm sie eine erfrischende lange Dusche und begann, sich für den Abend im Klub umzuziehen. Sie besaß nur ein einziges richtiges Laster. Nun, im Grunde handelte es sich mehr um eine Eitelkeit: das Singen. Sie hatte eine wirklich gute Stimme. Wenn sie in der richtigen Laune war, konnte sie eine echt gute Show abziehen.
In der Highschool hatten ihre Freunde sie zu überreden versucht, Musikerin zu werden. Aber daran war Mattie nicht interessiert. Tatsächlich war sie wahrscheinlich nicht gut genug, um es ganz nach oben zu schaffen; sie wollte nur aus Spaß singen. Ab und zu gab sie gern eine Vorstellung, ansonsten hatte sie keine Lust, eine richtige professionelle Gesangskarriere zu verfolgen.
Doch sooft sie es an den Mittwochabenden schaffte, ging sie mit ihrer besten Freundin Tracy Spencer in den Klub Rio zum Karaoke. Es war nicht dasselbe, wie mit einer Band aufzutreten, aber es machte genauso viel Spaß und fühlte sich gut an.
Mattie liebte vor allem Discomusik – ob es sich um Saturday Night Fever handelte oder irgendeinen Donna-Summer-Song. Sie liebte die Musik von Cher, Diana Ross, Tina Turner, alles, was heiß und schnell war. Es war eine so sündige Schwäche wie das Verschlingen eines riesigen Stücks Schokolade.
Als sie vor dem Spiegel stand und sich damit abmühte, ihrebaumelnden Strassohrringe zu
Weitere Kostenlose Bücher