Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuerhimmel (German Edition)

Feuerhimmel (German Edition)

Titel: Feuerhimmel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
Backsteinhaus zu. Soweit er das erkennen konnte, hatte man aus den oberen Etagen Büroräume gemacht. Über dem Eingang im Erdgeschoss leuchtete ein Neonschild, auf dem „Klub Rio“ stand.
    Ein ungewöhnlicher Name, fand Gabe. Aber nachvollziehbar, da Karaoke ursprünglich aus Brasilien kam. Offensichtlich fand dieses beliebte Amateursingen hier im Klub dreimal die Woche statt. Neben der Eingangstür hing eine Speisekarte, die eine Reihe von brasilianischen Mahlzeiten anbot, unter anderem „Churrasco“, brasilianisches Grillfleisch. Dazu gab es Cocktails wie „Ciparina“, ein ziemlich starkes Zuckerrohrgetränk. Der Besitzer des Lokals hatte sich etwas Außerordentliches ausgedacht. Von dem Stimmgewirr der vielen Gäste zu urteilen, das nach draußen drang, schien es zu funktionieren.
    Drinnen ließ Gabe kurz einen prüfenden Blick über das Interieur schweifen. Die Wände waren in kräftigen Farben mit bunten Papageien und riesigen Bananenpflanzen bemalt. Auf dem Weg zur Bar lächelte er angetan.
    Sam stand vor einem langen schwarzen Granittresen und trank eine Flasche Lone Star. „Du hast es geschafft!“
    „Dachtest du vielleicht, nicht?“ Gabe machte den Barmannauf sich aufmerksam und zeigte auf Sams Bier, um dasselbe für sich zu bestellen.
    „Ich war mir nicht ganz sicher. Du schienst in letzter Zeit etwas abgelenkt.“
    Er dachte an den Brand, an Angel und Mattie. „Ja, das war ich wohl auch.“
    „Hast du mit Parsons über die Sanierung der Lobby gesprochen?“
    Gabe nickte und griff nach der eiskalten braunen Flasche, die der Barkeeper vor ihn auf den Tresen gestellt hatte. „Er will, dass wir gestern wieder anfangen.“
    Sam lachte. „Wollen sie das nicht alle?“
    Gabe nahm einen Schluck Bier. Von seinem Standort aus hatte er einen guten Blick auf die Bühne, wo die Karaokesänger auftraten. Ein versteckter Hightech-Projektor darüber half mit den projizierten Songtexten dem Erinnerungsvermögen der Amateurentertainer etwas nach, wenn sie ihre Lieder schmetterten. Im Moment stand gerade ein dünner schwarzhaariger Typ in schwarzen Jeans und T-Shirt mit einem Drachen auf der Brust dort oben und sang einen alten Beatles-Song. Was irgendwie nicht so richtig passte, um es milde auszudrücken. Er war nicht gerade ein zweiter Paul McCartney.
    Trotzdem schien sich das Publikum zu amüsieren und schenkte dem Sänger einen herzlichen Applaus, als er seinen Song beendet hatte.
    „Witziges Lokal“, bemerkte Gabe.
    „Hast du so was schon mal probiert?“
    Gabe schnaufte. „Ich habe eine Stimme wie ein Ochsenfrosch.“
    „Meine ist auch nicht unbedingt besser. Ich höre sowieso lieber zu. Ob du’s glaubst oder nicht, ein paar von denen, die hier auftreten, sind richtig gut.“
    Gabe war sich nicht so sicher. Bisher schien das Angebot auf der Bühne eher zweitklassig. Aber das war wohl nicht so wichtig, solange alle ihren Spaß dabei hatten.
    Er trank sein Bier aus und bestellte ein neues, das er ein bisschen langsamer anging. Eine Brünette mit großen Brüsten war jetzt an der Reihe. Sie hatte eine ganz angenehme Stimme, aber nichts Besonderes. Er sah zu Sam hinüber, der gerade interessiert jemanden beobachtete. Er folgte dem Blick seines Freundes und entdeckte eine junge schlanke Blondine, die an einem Tisch nicht weit von der Bühne saß.
    „Die gefällt dir wohl, was?“, zog Gabe ihn auf.
    Sam verzog die Lippen. „Sie heißt Tracy Spencer. Macht in Immobilien. Eigentlich hatte ich vor, sie mal einzuladen. Ich fürchte nur, dass ich dann in was reingerate, mit dem ich nicht klarkomme.“
    „Wieso das?“
    „Ich weiß nicht … Sie wirkt, als könnte man mit ihr eine Menge Spaß haben – allerdings habe ich sie noch nie mit einem Kerl zweimal gesehen. Ich glaube, sie hat Probleme. Deshalb sollte ich mich wohl besser von ihr fernhalten.“
    Tracy warf in diesem Moment den Kopf zurück und lachte.
    „Vielleicht wäre es ja mal einen Versuch wert.“
    „Vielleicht.“
    Gabe wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Bühne zu, wo gerade eine neue Sängerin die Treppe hinaufstieg und zum Mikrofon ging. Sie trug ein äußerst kurzes silbernes Kleid. Das Scheinwerferlicht ließ das mit Pailletten besetzte Oberteil aufblitzen und lenkte den Blick auf ihr attraktives Dekolleté. Sie hatte wirklich aufregende Beine und eine Figur, die alle Männer im Publikum augenblicklich aufmerksam werden ließ. Aber vor allem ihr Haar erregte Gabes Interesse.
    Volle, glänzende rotbraune Locken, die im Glanz der

Weitere Kostenlose Bücher