Feuerhimmel (German Edition)
ob Sie irgendwelche Feinde haben. Jemand, der so weit gehen würde, um sich an Ihnen zu rächen.“
Gabe schüttelte den Kopf. „Auf dem Weg hierher habe ich mir schon den Kopf darüber zerbrochen, wen ich wohl dermaßen gegen mich aufgebracht haben könnte. Aber ich habe keine Ahnung.“
„Vielleicht Probleme wegen einer Frau? Ein wütender Ehemann oder jemand, mit dessen Freundin Sie zu tun hatten und der Ihnen auf diese Art eins auswischen will?“
„Ich habe in den vergangenen sechs Monaten keine richtige Beziehung gehabt, und von verheirateten Frauen halte ich mich fern.“ Eine Nacht mit Mattie zählte ja wohl kaum als Beziehung. Außerdem hatte er sie erst nach dem Feuer in den Towern kennengelernt.
„Wie sieht es mit Geschäftsverbindungen aus? Vielleicht ein Konkurrent, ein Subunternehmer, jemand, mit dem es Streitereien wegen eines Auftrags gab?“
Gabe dachte sofort an Vance Gleason. Gleason Construction war sein größter Konkurrent in dieser Gegend. Sie kämpften manchmal um Aufträge wie zwei Bluthunde. Aber so wie Gabe das sah, war es rein geschäftlich. Er konnte sich kaum vorstellen,dass Gleason ein Gebäude niederbrannte, weil er den Sanierungsauftrag an Gabe verloren hatte.
„Ich sehe doch, dass Ihnen jemand durch den Kopf geht“, sagte Daily. „Wer ist es denn?“
„Mein Konkurrent Vance Gleason. Aber ich denke nicht, dass er bei den geschäftlichen Rivalitäten so weit gehen würde.“
Daily notierte sich den Namen. „Sie wären überrascht, wozu die Leute fähig sind. Noch jemand?“
Gabe schüttelte den Kopf, dann fiel ihm ein Bauunternehmer ein, dem er vor einem Monat die Zusammenarbeit aufgekündigt hatte. „Da ist noch Pete Dare. Er hat die Zementarbeiten in den Towern übernommen. Ich habe ihn gefeuert, nachdem ich herausgefunden habe, dass er eine billigere Sorte Zement verarbeitet hat als abgemacht.“
Daily schrieb auch diesen Namen auf. „Wer fällt Ihnen noch ein?“
Himmel, wenn er das nur wüsste! „Niemand auf die Schnelle. Ich werde noch mal darüber nachdenken und mich dann melden.“
„Ist dieses Projekt versichert?“
Gabe nickte. „American Insurance.“ Er runzelte die Stirn. „Falls Sie denken sollten, ich würde irgendwie von diesen Bränden profitieren, dann irren Sie sich aber gewaltig. Ich verliere Steuervergünstigungen und dazu noch Teile meiner Ausrüstung. Aber der wahre Verlierer ist Wildcat Oil. Dasselbe trifft auf die Tower zu. Zeit ist Geld. Solange die Lobby nicht fertig ist, kann das Gebäude nicht wirtschaftlich genutzt werden. In diesem Fall hier bedeutet es, dass Wildcat Oil nicht einziehen kann, was die Firma auch Geld kostet.“
Daily nickte. Er machte sich ein paar Notizen. „Ich nehme an, Sie hatten auch hier auf der Baustelle keine Überwachungskameras installiert.“
„Das habe ich bisher nie getan, bevor die Arbeit nicht beendet ist. Das war ein Fehler, den ich nicht noch einmal begehen werde.“
Daily schrieb noch etwas auf und blickte dann zu ihm hoch. „Ich muss mit der Person sprechen, die die Feuerwehr gerufen hat. Manchmal melden sich die Brandstifter selbst bei der Einsatzleitung. Sie sehen gern zu, wie sich das Feuer ausbreitet, wie die Löschfahrzeuge ankommen und so was alles. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Ihnen noch jemand einfällt.“
„Das werde ich.“
Als Daily sich entfernte, kam ein anderer Uniformierter auf ihn zu. Er hatte den gebräunten Teint eines Lateinamerikaners und eine silbergraue Löwenmähne. „Ich bin Chief Alonzo Santori. Sie sind wahrscheinlich Raines?“
„Stimmt.“
„Ich habe gesehen, dass Sie mit Captain Daily gesprochen haben.“
„Er hat mir ein paar Fragen gestellt.“
„Das habe ich auch vor. Als Erstes wüsste ich gern, ob Sie noch mehr Projekte in Dallas haben.“
Gabe zog sich der Magen zusammen. „Ja, das habe ich. In dieser Gegend zwei.“
„Haben Sie schon daran gedacht, einen Sicherheitsdienst zu beauftragen?“
Gabe fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Die Gebäude waren nachts abgeschlossen. Die Ausrüstung, die drinnen nicht gebraucht wurde, war durch einen Zaun und mit einer Kette gesichert, das Tor jedes Mal nach Feierabend verschlossen. Er hatte sich gegen Diebstahl abgesichert. An so etwas hatte er überhaupt nicht gedacht. „Bisher nicht. Aber ich werde mich morgen früh sofort darum kümmern.“ Was bereits in wenigen Stunden der Fall sein würde.
„Das wäre wirklich ratsam.“
Nach dem, was passiert war, wäre sicher „notwendig“ das
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