Feuerhimmel (German Edition)
richtige Wort. „Lassen Sie es mich wissen, wenn die Untersuchungsbeamten etwas herausgefunden haben?“
„Wir werden Sie auf dem Laufenden halten, soweit es uns möglich ist.“
„Vielen Dank.“ Ihm war klar, dass Captain Daily so besonders entgegenkommend war, weil Gabe einmal seinem Vater einen Gefallen getan hatte. Wenn der zweite Fall ebenfalls Brandstiftung war – wovon er sicher ausgehen konnte –, wollte er wissen, wie diese beiden Feuer entstanden waren. Er wollte wissen, ob es sich um einen Profiabfackler handelte oder ob es ein Gelegenheitstäter war. Wenn er sich die Flammen ansah, die hier hoch in den Himmel aufschossen, dann hatte der Brandstifter jedenfalls sehr gründlich gearbeitet.
Gabe beobachtete die Feuerwehrmänner, die ihre schweren Schläuche mit dem kräftigen Wasserschwall auf das Gebäude gerichtet hielten. Er klappte sein Handy auf, um Sam die schlechte Nachricht zu überbringen.
„Fertig für die Arbeit?“, sagte Gabe, als Sam sich verschlafen meldete.
„Eigentlich hatte ich noch eine Stunde Schlaf eingeplant. Was ist los?“
„McKinney Court zerfällt zu Asche, während wir telefonieren.“
„Wie bitte?“
„Ich stehe gerade davor. Das Gebäude ist vom Feuer vollständig zerstört. Wir werden die Bautruppe heute wohl nicht brauchen, jedenfalls nicht hier.“
Sam seufzte. „Ich werde mich darum kümmern. Ich rufe die Jungs an und sag ihnen, was los ist. Verdammt noch mal, ich kann es gar nicht glauben!“
„Mir geht es genauso.“
Gabe klappte das Handy wieder zu. Bis das Feuer unter Kontrolle war, blieb er dort, und das dauerte bis zum Morgen. Dann rollten bereits die Nachrichtenkameras an. Er ging ihnen aus dem Weg, erkundigte sich, ob das Löschteam eventuell noch etwas von ihm wollte, und fuhr dann zu den Greenwood-Apartments.
Er musste mit Becky sprechen, ihr berichten, was passiert war, und eine Sicherheitsfirma rund um die Uhr beauftragen.
Gabe dachte an seine Projekte, das Theater in Deep Ellum, die Greenwood-Apartments und das Lagerhaus, das er erworben hatte, an dem er aber noch nicht arbeitete. Anders als bei diesen ersten beiden Brandstellen handelte es sich bei den anderen Projekten um sein Eigentum. Die Gebäude waren versichert, aber er würde trotzdem eine ganze Menge Geld verlieren. Und dann gab es immer die Möglichkeit, dass vielleicht jemand beim nächsten Mal verletzt werden oder sogar umkommen könnte.
Er wollte sich lieber nicht vorstellen, wie dieses wunderschöne alte Filmtheater ein Opfer von Brandstiftung wurde, nachdem es so viele Jahre überlebt hatte. Ganz zu schweigen von all der Arbeit, die bereits für die Sanierung investiert worden war.
Gabe schaltete den Motor aus und stieg aus dem Truck. Seufzend lief er auf das Büro im Bauwagen zu.
10. KAPITEL
Mattie saß am Küchentisch und trank eine Tasse mit starkem Kaffee, während Tigger ihr um die Beine strich. Sie bückte sich und hob den großen Kater auf ihren Schoß. Während sie ihm den Rücken kraulte, spürte sie das sanfte Vibrieren seines Schnurrens.
„Mein hübsches kleines Katerchen!“, flüsterte sie und strich über sein weiches Fell. „Mein süßes Schnuckelchen, du.“ Hoffentlich hörte niemals jemand zu, wenn sie so mit der Katze redete! Wahrscheinlich würde man sie dann für verrückt halten. Aber sie liebte Tiere, und Tigger war ihr bester Freund.
Als ein dreifaches Pochen an der Tür zu hören war, sprang der Kater von Matties Schoß. Das war Tracys bekanntes Klopfzeichen. Mattie zog ihren Bademantel etwas fester und stand auf, um die Tür zu öffnen.
Tracy kam hereingeschwebt. Sie trug einen engen braunen Rock mit einer türkisfarbenen Seidenbluse, dazu ein Paar teure flache Pumps. Ihre typische Geschäftskleidung. Sie wedelte mit dem Arm, als sie ins Wohnzimmer ging.
„Ich weiß, es ist Samstag, aber ich dachte mir, dass du schon auf bist. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob du zu Hause bist oder vielleicht im FRC.“
„Es ist Wochenende!“
„Seit wann hat das bei dir was zu sagen?“
Touché, dachte Mattie. „Ich habe gestern im Büro ziemlich spät Schluss gemacht, deshalb wollte ich mir mal eine Pause gönnen. Obwohl ich heute Nachmittag tatsächlich noch mal ins Zentrum rübergehe. Was gibt’s denn?“
Tracy rauschte weiter in die Küche, ging zur Kaffeemaschine und goss sich eine Tasse ein.
„Im Kühlschrank ist fettarme Milch“, sagte Mattie.
„Super. Danke.“
„Also, was machst du hier? Ich dachte, du hättest heute
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