Feuerhimmel (German Edition)
Krankenhaus und sehen nach Angel. Aber irgendwann musst du ja essen, und das kannst du ja genauso gut bei mir tun.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe schon einem Freund versprochen, mit ihm essen zu gehen. Ich kann ihm nicht schon wieder absagen.“ Aaron und sie wollten den versäumten Abend nachholen. Sie wollten ins Taj, Aarons Lieblingslokal.
Gabe runzelte die Stirn. „Du hast eine Verabredung?“, fragte er mit finsterem Blick.
„Er ist ein Freund. Wir arbeiten zusammen im Architekturbüro.“
„Und wie sieht es am Samstag aus?“
Sein Blick schien sie zu warnen, wieder abzulehnen. Sie wusste, dass sie es eigentlich sollte. In ihrem Kopf schrillten wieder die Alarmglocken. „Hmm … das könnte vielleicht klappen.“
Er ließ den Blick über sie gleiten, nur kurz, aber voller Begehren. „Ich nehme das als eine Zusage.“
Tief in ihrem Bauch spürte sie ein Kribbeln. Sie musste sich zusammenreißen. „Ich weiß, wo das Deli ist, vor dem sie Angel gefunden haben. Lass uns hinfahren und mit dem Koch reden.“
Gabe verzog den Mund zu einem sinnlichen Lächeln. Aber er sagte nichts weiter, sondern nickte nur.
Der Koch Robbie Carr, ein dickleibiger Mann mit freundlichem Blick und rötlichem Gesicht, hatte überhaupt keine Ahnung. Den Jungen hatte er das erste Mal gesehen, als er ihn in der Gasse gefunden hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, wer ihn zusammengeschlagen haben könnte.
„Die Cops waren schon hier“, sagte er. „Denen hab ich auch gesagt, dass ich nichts gesehen habe. Ich wünschte, ich könnte Ihnen weiterhelfen.“
„Fällt Ihnen wirklich nichts mehr ein?“, hakte Mattie nach. „Vielleicht nur eine kleine Einzelheit, von der Sie an dem Abend dachten, sie wäre sicher unwichtig?“
Robbie kratzte sich am Kopf. „Wenn ich richtig überlege … Der Junge, Angel, war vielleicht schon mal hier. Kann ich allerdings nicht mit Sicherheit sagen, jedenfalls könnte er’s gewesen sein. Er hat ein paar Typen auf der Straße angesprochen. Sah aus, als hätte er sie was gefragt. Aber wie gesagt, ich bin mir da nicht so sicher.“
Es war nicht viel, aber es bestätigte die Theorie, dass Angel für den Geschmack des Brandstifters zu viele Fragen gestellt hatte. „Vielen Dank, Robbie“, sagte Mattie.
„Ich hoffe, Sie finden den Kerl.“
Mattie nickte nur.
„Wir müssen die Nachbarschaft überprüfen“, sagte Gabe, nachdem sie sich verabschiedet hatten und weiterliefen. „Vielleicht finden wir jemanden, mit dem Angel gesprochen hat.“ Er warf einen Blick auf seine schwere Armbanduhr. „Dummerweise ist es jetzt schon zu spät, um noch damit anzufangen.“
„Du hast recht. Außerdem muss ich ins Krankenhaus zurück.“
Von Gabes Bauwagen aus fuhr Mattie sofort zum Baylor Hospital. Sie wollte zwei Stunden dort bleiben, sodass Rosa und die Kinder in der Zwischenzeit etwas essen gehen konnten. Den Ärzten zufolge war Angels Zustand stabil, zumindest im Moment.
„Es ist immer noch kritisch“, erklärte ihr ein dünner dunkelhaariger Arzt namens Burton. „Wir können nur abwarten.“
Mattie nickte; ihr Mund fühlte sich trocken an. Als Rosa zurückkehrte, überredete der Arzt die beiden Frauen, nach Hause zu gehen, sich auszuruhen und am nächsten Morgen wiederzukommen. Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen.
Rosa und Mattie waren erschöpft und ließen sich schließlich überzeugen.
Tigger wartete schon ungeduldig, als Mattie ihr Apartment betrat. Er miaute und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.
„Hallo mein Süßer.“ Sie beugte sich zu ihm hinunter, um ihn auf den Arm zu nehmen, streichelte ihn und trug ihn in die Küche. Dort setzte sie ihn vor dem Futternapf auf den Boden. „Du hast deine Crunchies schon aufgefressen, was? Wie wär’s denn mit einer leckeren Dose Thunfisch?“
Tigger maunzte.
„Guter Junge.“ Als der Kater sich über den gefüllten Napf hermachte, ging Mattie ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen. Sie kickte die Schuhe von sich, schlüpfte in ihre weiten Shorts und ein bequemes T-Shirt. Als sie auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer war, um den Fernseher einzuschalten, klopfte Tracy an die Tür.
Sie schwebte mit fliegenden blonden Haaren durch denRaum geradewegs zur Küche.
„Ich hab was vom Chinesen mitgebracht. Dachte mir, dass du vielleicht noch nicht gegessen hast.“
Mattie lächelte. „Ob du’s glaubst oder nicht, ich habe überhaupt nicht mehr ans Essen gedacht.“ Aber jetzt bei dem herrlichen Duft von Chop Suey und
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