Feuerhimmel (German Edition)
bisschen in der Nachbarschaft umsehen. Beide hofften, auf ein paar Anhaltspunkte zu stoßen.
Gabe arbeitete im Egyptian Theater, einem Lichtspielhaus in Deep Ellum, das ihm gehörte. Sie verabredeten sich dort.
„Dann bis gleich“, sagte Gabe mit seiner tiefen, erotischen Stimme, bevor er auflegte. Sofort spürte Mattie Schmetterlinge im Bauch.
Sie versuchte, nicht daran zu denken, was morgen Abend womöglich passierte. Hoffentlich konnte sie sich zusammenreißen und ihren Sehnsüchten widerstehen!
Sam klopfte um Punkt sieben an Tracys Tür. Sie ließ ihn nicht warten, sondern öffnete sofort und bat ihn herein. Lächelnd führte sie ihn ins Wohnzimmer.
Junge, was für ein Lächeln sie hatte!
„Hallo“, sagte er etwas lahm.
„Selber Hallo! Ich muss nur noch meine Tasche holen.“ Sie trug einen kurzen Jeansrock, der ihre langen, sexy Beine zeigte. Der Ausschnitt ihres ärmellosen weißen Baumwolltops erlaubte einen Blick auf den Ansatz ihrer schönen Brüste.
Einen Augenblick geriet sein Vorsatz ins Wanken. Wenn die Lady Sex wollte, warum sollte er denn ablehnen?
Sie kam mit ihrer Handtasche zurück, und er sah die Unsicherheit in ihrem hübschen Gesicht. Da wusste er, dass es nicht passieren würde. Nicht wenn er sie noch einmal sehen wollte.
Was der Fall war.
Sie gingen nach draußen zu seinem metallicroten Dodge Dakota, ein etwas kleinerer Pick-up als Gabes GMC. Mit den verchromten Radkappen, die er vergangenes Jahr anmontiert hatte, war es ein schicker Truck.
Tracy warf ihm einen Blick zu. „Irgendwie habe ich mir gedacht, dass du ein Pick-up-Typ bist.“
Er grinste. „Bei der Arbeit, die ich mache, ist das mehr oder weniger Voraussetzung.“
„Eigentlich finde ich das ziemlich sexy.“
Sam versuchte, seinen schnellen Pulsschlag zu ignorieren, als er ihr in den Truck half und wartete, bis sie den Sicherheitsgurt angelegt hatte. „Was hältst du von Motorrädern?“
Tracy zog ihre hellen Augenbrauen hoch und grinste. „Ich liebe sie!“
„Sehr gut. Das nächste Mal nehmen wir meine Harley.“
Tracys Lächeln wurde etwas angespannt, als er ihre Tür zuschlug und um den Wagen herum zur Fahrerseite lief. Er wusste genau, dass sie gerade dachte, es würde wahrscheinlich kein nächstes Mal geben.
Doch Sam wollte sich nicht einschüchtern lassen. Er fuhr zu dem italienischen Lokal, hielt auf dem Parkplatz davor und half Tracy beim Aussteigen. Dann betraten sie das kleine Restaurant. Das Bella Sera war voll, aber er hatte Tony vorher angerufen.In einer ruhigen Ecke im hinteren Raum wartete ein Tisch auf sie.
Das Lokal war so italienisch, wie es nur sein konnte. Von den rot karierten Tischdecken bis zu kleinen roten Glaswindlichtern, in denen Kerzen flackerten und etwas Licht in den halbdunklen Raum warfen. Von der Decke hingen Brotkörbe in Dutzenden verschiedenen Formen und Größen, und die obligatorischen mit Bast umwickelten Chiantiflaschen standen in Reihen an den Wänden.
Tracy sah sich um, während sie zu ihrem Tisch gebracht wurden. „Deinem Freund gehört das Restaurant hier?“
Sam nickte. „Tony Pierucci. Wir sind zusammen auf die Highschool gegangen. Seinem Vater gehörte das Lokal bis zu seinem Tod. Jetzt führt Tony es zusammen mit seinem Bruder Bobby.“
Sie setzten sich und schlugen die Speisekarten auf.
„Trinkst du gern Rotwein?“, fragte Sam.
„Aber ja! Vor allem italienischen.“
„Sehr gut.“ Sam bestellte eine Flasche Chianti, die der schwarzhaarige Kellner Marcus am Tisch öffnete und davon zwei Gläser für sie eingoss. Sam bestellte für sich Spaghetti Bolognese. Tracy wählte Kalbfleisch Parmigiana.
„Du bist in Dallas geboren?“, fragte Tracy und nahm einen Schluck von ihrem Wein.
Sam nickte. „Der übliche Werdegang. Mein Vater war Klempner. Meine Mutter arbeitete in einem Lebensmittelladen. Sie haben mir geholfen, das Studium zu finanzieren, aber ich musste trotzdem nebenher arbeiten, um die Rechnungen bezahlen zu können. Ich habe einen Bruder, der in Kalifornien als Börsenmakler arbeitet. Ich tu das, was ich gern tue, und er ebenfalls.“ Er hob sein Weinglas und nahm einen Schluck. „Und wie sieht es bei dir aus?“
Tracy wandte sich kurz ab. Als sie ihn wieder ansah, entdeckte er eine leichte Beunruhigung in ihrem Blick. „Sagen wir einfach mal, meine Kindheit war nicht gerade die beste.“Sie lächelte angestrengt. Es war dieses aufgesetzte Lächeln, das er schon hundertmal im Klub Rio bei ihr gesehen hatte. „Aber jetzt geht es mir
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