Feuerhimmel (German Edition)
die Pfützen wateten und die Wasserschläuche einholten. Da spürte er Matties Hand auf seinem Arm.
„Es ist nicht deine Schuld, Gabe. Der einzige Verantwortliche dafür ist der, der das Feuer gelegt hat.“
Gabe schüttelte den Kopf. „Es hat was mit mir zu tun. Irgendwie führen die Spuren alle zu mir. Das heißt, ich habe irgendjemandem irgendwas angetan, und derjenige will sich jetzt an mir rächen.“
„Es gibt überall Verrückte. Er kann dich auch zur Zielscheibe gemacht haben, weil du ihn irgendwann auf dem Gehweg angerempelt hast. Vielleicht hast du ihm auch mal den Parkplatz vor der Nase weggeschnappt, ohne es zu ahnen.“
„Vielleicht. Wahrscheinlich ist so was möglich.“ Er seufzte und legte ihr die Hand auf die Schulter. „Mattie, ich möchte dich nicht in diese Sache mit reinziehen. Ein Mann ist bereits getötet worden. Angel liegt im Krankenhaus. Wenn dir irgendwas zustößt …“
„Artie Roser ist etwas zugestoßen, und er stand in gar keiner besonderen Beziehung zu dir. Wahrscheinlich hattet ihr schon seit drei Jahren keinen Kontakt mehr miteinander.“
„Das stimmt, aber …“
„Dieser Mann hat uns womöglich schon längst zusammen gesehen. Meinst du wirklich, ich wäre sicherer, wenn ich michvon dir fernhalte? Er könnte meine Wohnung genauso leicht in Brand setzen wie dieses Gebäude hier. Er könnte mich angreifen, so wie Angel.“
Gabe zog sich der Magen zusammen. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Um Himmels willen, Mattie …“
„Wir werden weiter nach ihm suchen. Wir werden diesen Verrückten finden, bevor er noch mehr Leuten was antun kann.“
Gabe schüttelte den Kopf. „Das gefällt mir nicht. Ich will dich da nicht mit reinziehen.“
„Ich bin bereits involviert, das weißt du genau. Und zwar von dem Moment an, als wir zusammen Kaffee in der Lobby meines Bürohauses getrunken haben. Wenn der Mann dich treffen will, könnte er jede Person angreifen, die du kennst.“
Er sah ihr in die Augen. „Vor allem die Frau, mit der ich ins Bett gehe.“
Sie errötete leicht. Doch sie widersprach ihm nicht. „Wir machen das zusammen, so sind die Erfolgsaussichten größer“, sagte sie.
Gabe machte sich trotzdem große Sorgen. Er wollte nicht, dass ihr etwas passierte, aber er wusste auch, dass sie recht hatte. Was auch immer sie tat: Sie war nicht sicher. Nicht solange sie diesen Mistkerl nicht gefunden hatten.
„Okay, wir machen das zusammen – aber nur unter einer Bedingung.“
Sie hob die Augenbrauen. „Und die wäre?“
„Von heute an bleibst du die Nacht über bei mir. Ich will, dass du in meiner Nähe bist, damit ich dich beschützen kann.“
Sie wollte gerade zum Widerspruch ansetzen, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen.
„Entweder so, oder wir hören sofort auf.“
Sie hob leicht ihr Kinn. „Ich höre nicht auf. Das bin ich Angel schuldig.“
„Dann denke ich, du wirst von heute an bei mir schlafen.“
Sie sah ihn mit böse funkelnden Augen an. „Das ist Erpressung!“
„Das ist das, was wir beide wollen. Versuch mir nicht einzureden, es wäre anders. Und ich fühle mich wirklich besser, wenn du da bist, wo ich dich beschützen kann.“
Mattie schien darüber nachzudenken. Versonnen betrachtete sie seinen breiten Brustkorb, bevor sie sich zur Ordnung rief und ihm mit ihren hellblauen Augen ins Gesicht blickte. „Okay. Wir machen es eine Weile so, wie du willst.“
Zum ersten Mal seit dem Anruf von Captain Daily stahl sich ein amüsiertes Grinsen in Gabes Gesicht. „Wir können es auch gern so machen, wie du willst, Süße. Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest – ich bin für alles offen.“
19. KAPITEL
„Sie werden sicher einige Fragen an mich haben“, sagte Gabe, als sie zu seinem Truck zurückgingen.
Mattie verspürte fast Mitleid mit ihm, als sie bemerkte, unter welchen Schuldgefühlen er litt. „Du bist doch immer auf dem Handy zu erreichen.“ Sie lief schneller, um mit ihm mitzukommen. „Wir müssen Clayton Sanders finden. Das heißt also, deine alten Marine-Freunde besuchen.“
Er half ihr beim Einsteigen in den Pick-up. Mattie wusste, dass er sich für den Tod Artie Rosers verantwortlich fühlte – oder wer auch immer in den Flammen umgekommen war. Gabe war der Typ Mann, der immer die Verantwortung übernahm, vielleicht mehr, als ihm guttat. Mattie begann, ihn deshalb zu bewundern.
Als sie mit dem Truck auf dem Weg zu Gabes Freund, dem ehemaligen Marine Corporal Bobby Haslim, waren, dachte Mattie an
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