Feuerhimmel (German Edition)
ihren Deal.
Sie hätte jederzeit Nein sagen können. Sie hätte einfach dieser unglaublichen Forderung, bei ihm im Apartment zu übernachten, nicht nachzugeben brauchen. Außer dass er vom Sex besessen war, benahm sich dieser Mann auch noch fordernd und spielte den Beschützer. Wahrscheinlich wäre sie in ihrer eigenen Wohnung genauso sicher, ohne dass Gabe ständig wie ein persönlicher Bodyguard um sie herumstrich.
Andererseits war es auch möglich, dass er recht hatte. Vielleicht würde der Brandstifter, wenn er es auf Gabe abgesehen hatte, auch sie ins Visier nehmen.
Das war die Entschuldigung, an die sie sich klammerte. Obwohl es in Wahrheit viel einfacher war. Sie war scharf auf Gabriel Raines. Das hatte sie sich selbst eingestanden, als sie nach dem Dinner bei ihm sein Apartment verlassen hatte und feststellen musste, wie viel lieber sie eigentlich dort geblieben wäre. Gabe hatte ihre sexuellen Sehnsüchte erweckt, von denen sie nicht geahnt hatte, dass sie sie besaß. Jetzt wusste sie, dass sieeine Frau mit Bedürfnissen war, Bedürfnisse, die offensichtlich nur Gabriel Raines befriedigen konnte.
Sie würde so lange bei ihm bleiben, wie ihre leidenschaftliche Phase anhielt.
Und dann war da noch der Schwur, den sie geleistet hatte. Sie wollte den Täter fassen, der Angel Ramirez zusammengeschlagen hatte, und dafür sorgen, dass er seine Strafe bekam. Sie würde alles tun, was sie konnte, um ihn zu finden.
Gabe steuerte den Truck durch eine gepflegte Wohngegend. Er bog um die Ecke und parkte vor einer Reihe von Apartments, die um einen rechteckigen Swimmingpool angeordnet waren. Das Plätschern des Wassers und ausgelassenes Lachen von Kindern und Erwachsenen war zu hören, als Mattie und Gabe durch ein schmiedeeisernes Tor den Garten betraten.
„Bo wohnt im ersten Stock“, sagte Gabe. „Apartment zweiundvierzig.“
Mattie folgte ihm eine breite Treppe hinauf. Gabe klopfte an einer Tür, und ein gut aussehender Mann Anfang dreißig öffnete ihnen. Er war mindestens zehn Zentimeter kleiner als Gabe, aber genauso kräftig gebaut. Er trug sein Haar immer noch im kurzen Militärschnitt.
„Gabe! Hey, Mann, komm rein!“ Bo trat einen Schritt zur Seite, um sie hereinzulassen. Gabe legte Mattie den Arm um die Taille und führte sie ins Wohnzimmer. Es war überraschend ordentlich; Gabe hatte ihr erzählt, Haslim sei Single.
„Bo, darf ich dir Mattie Baker vorstellen?“
„Nett, Sie kennenzulernen, Mattie.“
Mattie lächelte. „Gabe hat mir ein bisschen von Ihnen erzählt. Wenn ich richtig verstanden habe, waren Sie mit ihm zusammen im Camp Lejeune.“
„Tja, das waren die guten alten Zeiten.“ Er zwinkerte. „Na ja, vielleicht nicht so wahnsinnig gut, wenn man’s richtig bedenkt. Wir haben uns abgerackert, um das Ausbildungslager zu überstehen, aber wir haben’s geschafft. Wir haben unserem Land gedient, und so abgedroschen das auch klingt, ich bin stolz darauf.“
„Das klingt überhaupt nicht abgedroschen“, versicherte ihm Mattie. „Ich möchte mir nicht vorstellen, was wir ohne Männer wie Sie tun sollten.“
Bo schien ihre Antwort zu gefallen. „Wollt ihr ein Bier oder so?“ Er hielt die Cola hoch, die er gerade trank. „Ich mache diese Woche Nachtschicht, deshalb muss ich noch lange nicht losgehen.“
„Bo ist Chemotechniker“, erklärte Gabe. „Anders als ich hat er seinen Sold dafür genutzt, um aufs College zu gehen.“
Bo grinste und entblößte dabei eine Reihe strahlend weißer Zähne. „Ja, das hat mich die folgenden vier Jahre davor bewahrt, arbeiten zu gehen.“
Mattie lachte, denn Haslim machte nicht den Eindruck, als wäre er arbeitsscheu. Zum ersten Mal dachte sie daran, dass Gabe nicht studiert hatte. Es hätte sie eigentlich stören sollen – wenn man bedachte, welche hohen Ansprüche sie normalerweise an die Männer stellte, mit denen sie sich traf. Aber Gabe war intelligent und erfolgreich. Er hatte hart gearbeitet und sich selbst weitergebildet. Bei diesem Gedanken bewunderte Mattie ihn nur umso mehr.
„Also – was führt dich zu mir?“, wollte Bo wissen.
„Wir sind auf der Suche nach Clayton Sanders und hatten gehofft, du wüsstest vielleicht, wo er ist.“ Gabe berichtete ihm von den Bränden, von Rachel und dass die Chance bestand, dass Clay sich in Dallas aufhielt. „Ich will nicht behaupten, dass er der Brandstifter ist. Aber wir müssen unbedingt mit ihm reden.“
„Ich wünschte, ich könnte euch helfen. Das letzte Mal habe ich Clay vor
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