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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Wunde in der Schulter; der Schlag war durch seinen Lederpanzer bis ins Fleisch gedrungen. Wahrscheinlich hatte ihn die Spitze des Schwerts beim Niederfahren noch erwischt. Leider nicht genug, um ihn zu töten, aber genug, um Eindruck zu machen.
    Jetzt war es an Logen zu grinsen. »War’s das?«
    Sie bewegten sich im selben Augenblick. Die zwei Klingen verbissen sich ineinander, aber Logen hatte den stärkeren Griff. Finnius’ Schwert flog mit weichem Klingen aus seiner Hand und rutschte den Abhang hinunter. Er keuchte, griff nach dem Dolch in seinem Gürtel, aber bevor er ihn hervorziehen konnte, war Logen schon über ihm und grunzte, als er ohne nachzudenken auf den Schild einschlug, große Kerben in das Holz riss, bis die Splitter zu allen Seiten flogen, und Finnius stolpernd vor sich her trieb. Ein letzter Schlag, und Finnius kam durch die Wucht ins Taumeln, stolperte über einen umgestürzten Stein, der durch das Gras guckte, und fiel auf den Rücken. Logen biss die Zähne zusammen und stieß das Schwert des Schöpfers nach unten.
    Es fuhr glatt durch den ledernen Schutz von Finnius’ Schienbein und trennte ihm den Fuß knapp oberhalb des Knöchels ab. Blut sprudelte aufs Gras. Der Gestürzte versuchte rückwärts zu kriechen, sich aufzurichten, schrie auf, als er seinen fehlenden Fuß belasten wollte, stürzte auf den Stumpf und fiel wieder auf den Rücken, hustend und stöhnend.
    »Mein Fuß!«, heulte er.
    »Die Sorge darum nehme ich Euch ab«, knurrte Logen, stieß den leblosen Körperteil beiseite und trat vor.
    »Wartet!«, gurgelte Finnius, der sich mit seinem gesunden Bein durch das Gras bis zu einem der stehenden Steine zurückschob und dabei eine blutige Spur hinterließ.
    »Worauf?«
    »Wartet einfach!« Er zog sich an dem Felsblock hoch, hüpfte auf seinem verbliebenen Fuß und zuckte vor Logen zurück. »Wartet!«, schrie er.
    Logens Schwert traf den Innenrand des Schilds, riss die Riemen von Finnius’ schlaffem Arm und schleuderte den Schild, die abgenagte Kante zuunterst, den Abhang hinunter. Finnius heulte verzweifelt auf und zog sein Messer, wobei er auf seinem gesunden Bein zu stehen versuchte und einen Ausfall wagte. Logen schlug eine tiefe Wunde in seine Brust. Blut sprudelte hervor und strömte über den Brustpanzer. Finnius’ Augen traten aus den Höhlen, er öffnete weit den Mund, aber zu hören war nur ein leises Keuchen. Der Dolch entglitt seinen Fingern und fiel still ins Gras. Er brach seitlich zusammen und sank dann vornüber.
    Wieder zu Schlamm geworden.
    Logen stand da, blinzelte und holte tief Luft. Die Wunde an seinem Arm brannte allmählich wie Feuer, das Bein tat ihm weh, und sein Atem kam in harten Stößen aus seiner Brust. »Noch am Leben«, murmelte er. »Noch am Leben.« Er schloss für einen Moment die Augen.
    »Scheiße«, entfuhr es ihm. Die anderen. Hastig humpelte er wieder auf den Gipfel zu.
     
    Der Pfeil in ihrer Schulter hatte sie langsam werden lassen. Ihr Hemd war durchtränkt von Blut, und sie wurde durstig, steif und unaufmerksam. Er glitt hinter einem der Steine hervor, und bevor sie dessen gewahr wurde, griff er sie an.
    Es war nicht genug Platz, um das Schwert zu führen, daher ließ sie es fallen. Als sie dann nach ihrem Messer greifen wollte, packte er ihre Hand, und er war stark. Hart schleuderte er sie gegen den Stein, und ihr Kopf prallte dagegen; für einen kurzen Moment wurde ihr schwindlig. Sie sah, dass unter seinem Auge ein Muskel zuckte, sah die schwarzen Poren auf seiner Nase und die Sehnen, die an seinem Hals hervortraten.
    Sie wand und wehrte sich, aber sein Gewicht drückte sie zu Boden. Sie fauchte und spuckte, aber selbst Ferros Stärke war nicht unbegrenzt. Ihre Arme zitterten, die Ellenbogen beugten sich schließlich. Seine Hand fand ihre Kehle und fasste zu. Irgendwelche Worte stieß er durch die zusammengebissenen Zähne hervor, und er drückte und drückte. Sie bekam keine Luft mehr, und die Stärke floss aus ihr heraus.
    Dann, durch halb geschlossene Augen, sah sie eine Hand, die von hinten um sein Gesicht griff. Eine große, bleiche, dreifingrige Hand voll verkrustetem Blut. Ein großer, bleicher Unterarm folgte, und noch einer, von der anderen Seite, der ebenfalls den Kopf ihres Gegners einklemmte. Der Mann wand und wehrte sich, aber es gab kein Entkommen. Die dicken Sehnen zuckten unter der Haut, und die bleichen Finger pressten sich in sein Gesicht, drückten den Kopf nach hinten und zur Seite, weiter und weiter. Er ließ Ferro

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