Feuerklingen (First Law - Band 2)
komischen polierten Stock unter dem Arm. »General Poulder ist der Ansicht, dass Sie hier an der linken Seite bleiben sollten, um die Außenflanke zu sichern.« Er sprach langsam und sehr laut, als ob ihn das besser verständlich machen würde, falls sie seine Sprache nicht kannten.
»Ist in Ordnung«, antwortete Dreibaum.
»Die Division wird hier auf der Anhöhe zu Ihrer Rechten Aufstellung nehmen!« Dabei ließ er sein Stockding zu den Bäumen herüberzucken, wo sich seine Männer langsam und lärmend aufbauten. »Wir werden warten, bis Bethods Truppen mitten im Kampf mit General Kroys Division sind, und dann greifen wir an und werden sie vom Erdboden hinwegfegen!«
Dreibaum nickte. »Braucht ihr dabei Hilfe?«
»Ehrlich gesagt, ich glaube nicht, aber wir werden eine Nachricht schicken, falls sich das ändert.« Er wandte sich um und marschierte wieder auf seine Leute zu, rutschte nach ein paar Schritten aus und fiel beinahe mit dem Hintern in den Dreck.
»Der ist sich seiner Sache aber sicher«, sagte der Hundsmann.
Dreibaum hob die Augenbrauen. »Ein bisschen zu sehr für meinen Geschmack, aber wenn das heißt, dass wir nicht eingreifen müssen, dann soll es mir recht sein. Also dann!«, rief er aus und wandte sich an die Carls. »Schnappt euch den dicken Baumstamm da und schleppt ihn hier auf die kleine Kuppe!«
»Wieso?«, fragte einer, der gemütlich dasaß, sich sein Knie rieb und ein wenig missvergnügt dreinschaute.
»Damit ihr euch hinter irgendwas verstecken könnt, falls Bethod hier aufkreuzt«, schnauzte Dow ihn an. »Mach schon, du Trottel!«
Die Carls ließen ihre Waffen fallen und machten sich brummend an die Arbeit. Offenbar war der Zusammenschluss mit dem großen Rudd Dreibaum weniger lustig, als sie gehofft hatten. Der Hundsmann lächelte unwillkürlich. Das hätten sie sich denken können. Anführer werden nicht zu großen Männern, indem sie leichte Arbeiten vergeben. Der alte Krieger selbst sah währenddessen misstrauisch in den Wald hinein, als der Hundsmann neben ihn trat. »Machst du dir Sorgen, Häuptling?«
»Das ist ein idealer Platz, um ein paar Leute zu verbergen. Ein guter Platz zum Warten, bis die Schlacht richtig losgeht, um dann von hier oben anzugreifen.«
»Das stimmt«, grinste der Hundsmann. »Deswegen sind wir ja hier.«
»Sag bloß. Und Bethod soll dieser Gedanke nicht gekommen sein?« Das Grinsen gefror dem Hundsmann auf dem Gesicht. »Wenn er Männer übrig hat, dann könnte es ihm durchaus einfallen, sie hier oben aufzustellen und auf den rechten Augenblick warten zu lassen, genau wie wir. Er könnte sie in diesen Wald schicken, diesen Hügel hinauf, rechts von dort, wo wir jetzt sitzen. Was würde dann wohl passieren, was meinst du?«
»Dann würden wir uns gegenseitig umbringen, würde ich sagen, aber Bethod hat keine Leute übrig, das haben Espe und seine Jungs jedenfalls gesagt. Er ist uns zahlenmäßig mehr als zwei zu eins unterlegen.«
»Vielleicht, aber er ist immer für eine Überraschung gut.«
»Da hast du recht«, sagte Hundsmann und sah den Carls zu, die sich mit dem Baumstamm abschleppten, bis er auf der Kuppe des kleinen Hügels guten Schutz bot. »Also schleppen wir einen Baum hierher und hoffen aufs Beste.«
»Hoffen aufs Beste?«, knurrte Dreibaum. »Wann hat das denn je was gebracht?« Er ging davon, um Grimm etwas zuzuraunen, und Hundsmann zuckte die Achseln. Wenn ein paar hundert Carls hier auftauchen würden, dann saßen sie in der Klemme, aber daran war jetzt nichts mehr zu ändern. Also kniete er sich neben seinem Rucksack, zog seinen Feuerstein und ein paar trockene Zweige hervor, stapelte sie sorgfältig auf und machte sich daran, Funken zu schlagen.
Espe hockte sich neben ihn, die Hände auf den Griff seiner Axt gelegt. »Was hast du vor?«
»Wonach sieht es denn aus?« Hundsmann blies in die züngelnden Flämmchen und sah zu, wie sie allmählich wuchsen. »Ich mach ein Feuer.«
»Warten wir nicht darauf, dass eine Schlacht beginnt?«
Hundsmann lehnte sich zurück, schob ein paar der Zweige weiter ins Feuer und wartete, bis sie sich ebenfalls entzündeten. »Ja, wir warten, und das ist die beste Zeit für ein Feuer, wenn du mich fragst. Im Krieg geht’s nur ums Warten. Damit verbringt man in unserem Geschäft Wochen seines Lebens. Man kann diese Zeit frierend verbringen, oder man kann es sich ein bisschen gemütlich machen.«
Er holte die Pfanne aus seinem Gepäck und stellte sie aufs Feuer. Eine neue Pfanne, noch dazu eine
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