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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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brüllend herum, dem ein Schanka die Zähne in den Arm geschlagen hatte, und er schlug wild auf dessen Kopf ein. Hundsmann wollte ihm beispringen, aber bevor er sich zu ihm durchschlagen konnte, stellte sich ihm ein Plattkopf mit einem Speer in den Weg. Glücklicherweise sah er ihn rechtzeitig und fuhr herum, verpasste ihm einen Streich mit dem Messer über den Augen und ließ dann die Keule auf seinen Hinterkopf krachen, der dabei knirschte wie ein aufgeschlagenes Ei. Als er sich wieder umwandte, stand der Nächste vor ihm. Ein verdammt großer, der sein Maul öffnete und ihn anfauchte, während Speichel von seinen Zähnen troff. Er trug eine wuchtige Axt in den Klauen.
    »Na los doch!«, schrie Hundsmann, hob die Keule und das Messer. Aber bevor der Schanka ihn angreifen konnte, war Dreibaum hinter ihn getreten und hatte ihn von der Schulter bis zur Brust gespalten. Blut spritzte hervor, als das Geschöpf über den Boden kroch. Es gelang ihm halbwegs, sich aufzurichten, aber dabei hielt es lediglich sein Gesicht auf die richtige Höhe, damit Hundsmann zustechen konnte.
    Allmählich fielen die Schanka zurück, und die Carls brüllten und erledigten sie, als sie sich zum Rückzug wandten. Der Letzte kreischte auf und versuchte, über den gefallenen Baumstamm zu klettern, und er schnatterte etwas, als Dows Schwert eine blutige Furche in seinen Rücken schlug, voll von rotem Fleisch und Splittern weißer Knochen. Er stürzte über einen Ast, zuckte und lag still, die Beine hingen schlaff herab.
    »Sie sind erledigt!«, brüllte Espe, dessen Gesicht unter dem langen Haar blutbespritzt war. »Wir haben sie erledigt!«
    Die Carls trommelten und schrien und schwenkten ihre Waffen. Zumindest die meisten von ihnen. Einige lagen still da, und weitere waren verwundet, stöhnten und gurgelten durch zusammengebissene Zähne. Der Hundsmann vermutete, dass ihnen nicht nach Triumph zumute war. Dreibaum auch nicht.
    »Haltet die Klappe, ihr Trottel! Für den Augenblick mögen sie verschwunden sein, aber sie werden wiederkommen. Das ist ja nun mal so mit den Plattköpfen, sie kommen immer wieder, und immer zahlreicher! Tragt die Leichen hier oben weg! Sammelt alle Pfeile ein, die noch in Ordnung sind! Wir werden sie noch brauchen, bevor der Tag vorbei ist!«
    Hundsmann humpelte bereits wieder zu dem heruntergebrannten Feuer. Cathil lag noch so da, wie er sie verlassen hatte, atmete flach und schnell, eine Hand dort gegen die Rippen gepresst, wo der Pfeil eingedrungen war. Sie sah ihn mit weit aufgerissenen, feuchten Augen an und sagte nichts. Er sagte auch nichts. Was gab es auch zu sagen? Er nahm sein Messer und schlitzte ihr blutiges Hemd auf, vom Pfeil bis zum Saum, und dann zog er es beiseite, bis er den Pfeil sehen konnte. Er steckte zwischen zwei Rippen auf der rechten Seite, kurz unter der Brust. Keine gute Stelle, um getroffen zu werden, falls es so was überhaupt gab.
    »Ist es schlimm?«, murmelte sie mit klappernden Zähnen. Ihr Gesicht war weiß wie Schnee, die Augen fieberhell. »Ist es schlimm?«
    »Es ist nicht schlimm«, sagte er und rieb den Schmutz von ihrer nassen Wange mit dem Daumen weg. »Jetzt mach dir mal keine Sorgen. Das kriegen wir wieder hin.« Und die ganze Zeit über dachte er: Du verdammter Lügner, Hundsmann, du verdammter Feigling. Sie hat einen Pfeil in der Brust.
    Dreibaum hockte sich neben sie. »Der Pfeil muss raus«, sagte er und machte ein sehr finsteres Gesicht. »Ich halte sie fest, und du ziehst.«
    »Was soll ich tun?«
    »Was sagt er?«, zischte Cathil, und Blut war auf ihren Zähnen. »Was sagt …« Hundsmann umfasste den Schaft mit beiden Händen, während Dreibaum ihre Handgelenke packte. »Was machst du …«
    Hundsmann zog, aber der Pfeil löste sich nicht. Er zog, und Blut rann aus der Wunde um den Schaft und rann in zwei dunklen Spuren über ihre blasse Haut. Er zog, und ihr Körper wand sich, und sie trat mit den Beinen um sich und schrie, als ob er sie umbrachte. Er zog, und der Pfeil bewegte sich nicht, nicht einmal um Fingerbreite.
    »Zieh!«, zischte Dreibaum.
    »Er bewegt sich nicht!«, fauchte ihm der Hundsmann ins Gesicht.
    »In Ordnung! In Ordnung.« Hundsmann ließ den Pfeil los, und Cathil hustete und gurgelte, zitterte, bebte und keuchte, und rosafarbene Spucke lief über ihre Lippen.
    Dreibaum rieb sich das Kinn und schmierte sich dabei Blut über das Gesicht. »Wenn du ihn nicht rausziehen kannst, musst du ihn durchstoßen.«
    »Was?«
    »Was … sagt er?«, gurgelte

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