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Feuerklingen (First Law - Band 2)

Feuerklingen (First Law - Band 2)

Titel: Feuerklingen (First Law - Band 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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stellen könnte.«
    »Wer ist das?« Eine Statue ragte bedeutend höher auf als die anderen. Sie zeigte einen beeindruckend wirkenden Mann Ende des mittleren Lebensalters, mit dichtem Bart und lockigem Haar. Er hatte ein schönes Gesicht, aber einen grimmigen Zug um den Mund, und seine gefurchte Stirn verriet Stolz und Reizbarkeit. Ein Mann, dem man nicht in die Quere kommen wollte.
    »Das ist mein Meister, Juvens. Kein Kaiser, aber der erste und oberste Berater für viele von ihnen. Er errichtete das Kaiserreich, aber er trug auch zu seiner Zerstörung bei. Ein großer Mann in vieler Hinsicht, aber große Männer haben große Fehler.« Bayaz drehte seinen Stab gedankenverloren in der Hand. »Man sollte aus den Fehlern der Geschichte lernen.« Er hielt einen Augenblick inne. »Es sei denn, es gibt keine andere Möglichkeit.«
    Jezal rieb sich die Augen und sah sich auf dem Forum um. Kronprinz Ladisla hätte aus dieser Lektion vielleicht etwas lernen können, aber Jezal bezweifelte auch das. War das der Grund, weshalb man ihn von der Seite seiner Freunde gerissen und ihm die hart erarbeitete Gelegenheit verwehrt hatte,
    Ruhm und Beförderung zu erlangen? Damit er hier den verstaubten Überlegungen eines seltsamen, kahlen Wanderers zuhörte?
    Er blickte auf. Drei Soldaten kamen quer über den Platz auf sie zu. Zuerst sah er ihnen gelangweilt zu. Dann wurde ihm bewusst, dass sie ihn und Bayaz direkt ins Visier nahmen und geradewegs auf sie zugingen. Und nun sah er auch ein anderes Dreiergrüppchen und noch eines, die sich aus verschiedenen Richtungen näherten.
    Jezal fühlte, wie sich seine Kehle zuschnürte. Ihre Rüstungen und Waffen waren zwar von altertümlicher Art, sahen aber beunruhigend benutzt und einsatzbereit aus. Fechten war eine Sache. Richtig zu kämpfen, immer mit der Möglichkeit, dass jemand ernsthaft verletzt oder getötet wurde, war etwas ganz anderes. Es war kein Zeichen von Feigheit, sicher nicht, wenn man Besorgnis empfand in einer solchen Lage, da sich neun Bewaffnete näherten und keine Fluchtmöglichkeit blieb.
    Bayaz hatte die Männer ebenfalls bemerkt. »Offenbar hat man ein Begrüßungskomitee organisiert.«
    Die neun schlossen mit harten Gesichtern einen Kreis um die Wanderer und hielten ihre Waffen fest umklammert. Jezal reckte die Schultern und gab sich Mühe, Angst einflößend zu wirken, obwohl er niemandem in die Augen sah und die Hände vorsichtshalber von den Griffen seiner Eisen entfernt hielt. Er wollte auf jeden Fall vermeiden, dass jemand nervös wurde und ihn aus einer Laune heraus erstach.
    »Ihr seid Bayaz«, sagte der Anführer, ein untersetzter Mann, dessen Helm eine speckige rote Feder zierte.
    »Ist das eine Frage?«
    »Nein. Unser Herr, der kaiserliche Legat Salamo Narba, Statthalter von Calcis, lädt Euch zu einer Audienz ein.«
    »Ach, tut er das?« Bayaz sah von einem der Soldaten zum anderen, dann hob er, an Jezal gewandt, eine Augenbraue. »Ich denke, es wäre unhöflich, diese Einladung abzulehnen, zumal der Herr Legat sich die Mühe gemacht hat, eine Ehreneskorte zu bestellen. Bitte führt uns zu ihm.«
     
    Wenn man eines von Logen Neunfinger sagen konnte, dann das: Er litt große Schmerzen. Mühsam schleppte er sich über das unebene Kopfsteinpflaster dahin und zuckte jedes Mal zusammen, wenn er sein Gewicht auf den verletzten Knöchel verlagern musste. Hinkend zog er scharf die Luft ein und ruderte mit den Armen, um das Gleichgewicht zu halten.
    Bruder Langfuß betrachtete mit mitleidigem Grinsen diesen traurigen Anblick. »Wie geht es mit Euren Wunden voran, mein Freund?«
    »Es tut weh«, knurrte Logen mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Und dennoch würde ich vermuten, dass Ihr schon Schlimmeres durchgestanden habt.«
    »Hm.« Die Vergangenheit hatte ihm viele Wunden und Verletzungen beschert. Er hatte fast sein ganzes Leben lang irgendwelchen Schmerz gelitten, nachdem die Spuren einer Auseinandersetzung oder was auch immer nur langsam heilen wollten. Er erinnerte sich an die erste echte Wunde, die man ihm je zugefügt hatte, einen Streich quer über das Gesicht, den ihm ein Schanka versetzt hatte. Damals war er fünfzehn gewesen, hoch gewachsen und mit zarter Haut, und die Mädchen im Dorf hatten ihn immer noch gern angesehen. Er berührte mit dem Daumen sein Gesicht und spürte die alte Narbe. Dabei erinnerte er sich, wie sein Vater ihm in der verräucherten Halle den Verband aufs Gesicht gedrückt hatte, an den stechenden Schmerz, und dass er damals am

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