Feuermale
Röntgenbild freigeben, das je von ihr gemacht wurde, aber das war’s dann. Er gibt nicht die ganze Akte frei.«
Kovács Miene klärte sich. »Warum das? Was versucht er zu verstecken?«
»Vielleicht die Tatsache, daß er Sex mit ihr hatte, sie zu einem Selbstmordversuch getrieben hat und sie dann in eine geschlossene Anstalt einweisen ließ«, bot Liska an, sehr mit sich zufrieden, weil sie mehr rausgefunden hatte als die Jungs. Sie informierte sie über das, was sie von Michele Fine erfahren hatte.
»Die Kassette aus dem Anrufbeantworter in Jillians Wohnung geht ins BCA Labor, um zu prüfen, ob die
Technozauberer irgendwas drauf finden können. Außerdem hab ich die Fine gebeten, reinzukommen und sich Fingerabdrücke abnehmen zu lassen, damit wir ihre Abdrücke von denjenigen, die wir in Jillians Wohnung gefunden haben, trennen können. Die Fine sagt, Jillian war eine Schlampe. Die Wohnung ist viel zu sauber, und die Freundin sagt, sie hatte keine Putzfrau.«
»Vielleicht war der Killer in dieser Nacht in ihrer Wohnung«, überlegte Adler. »Wollte keine Spuren
hinterlassen.«
»Ich kann verstehen, daß er alles wegen der Fingerabdrücke abwischt«, sagte Elwood. »Aber aufräumen? Das macht keinen Sinn.«
Quinn schüttelte den Kopf. »Nein. Wenn er da war, dann hätte er nicht aufgeräumt. Wenn überhaupt, dann hätte er noch mehr Chaos veranstaltet, als Zeichen seiner Verachtung für das Opfer. Er hätte alles zusammengeschlagen, vielleicht irgendwo an einem auffälligen Platz uriniert oder gekackt.«
»Also haben wir uns ein weiteres Rätsel eingehandelt«, sagte Kovác. Er wandte sich wieder zu Liska. »Hast du die Fine durch den Computer laufen lassen?«
»Kein Steckbrief, kein Haftbefehl, keine Vorstrafen.
Kein Freund, sagt sie, und das würde ich glauben. Sie sagte, sie und Jillian wären kein Liebespaar gewesen.
Irgendwo ist da eine Drogenconnection. Aber Kleinkram, würde ich sagen.«
»Aber es könnte vielleicht was bringen weiterzubohren«, sagte Moss. »Lila White hatte auch Connections. Eine von ihnen hat sie letzten Herbst zusammengeschlagen.«
»Willy Parrish«, sagte Kovác. »Er war Gast des County zur Zeit des Mordes an White. Hatte keine Verbindung zu Fawn Pierce.«
»Ich hab auch den Typen überprüft, dem die Eltern der White die Schuld daran geben, daß sie überhaupt auf Drogen kam«, sagte Moss. »Ein Einwohner von Glencoe namens Allan Ostertag. Keine Vorstrafen. Ganz kleiner Fisch. Arbeitet als Verkäufer im Autohandel seines Vaters. Er hat für das gesamte Wochenende ein Alibi.«
»Jillian und die Fine haben zusammen Musik geschrieben«, sagte Quinn und machte sich eine Notiz. »Was für Musik?«
»Ein alternatives Folkzeug«, sagte Liska. »Männerhassender weiblicher Betroffenheits-Quas, würde ich nach meinem Eindruck von der Fine sagen. Sie ist ein echter Trip. Alanis Morissette mit PMS.«
»Und wo ist diese Musik?« fragte Quinn. »Ich würde sie gerne sehen.«
»Superagent und Talent Scout in einer Person«, bemerkte Tippen abfällig.
Quinn warf ihm einen Blick zu. »Musik ist persönlich, intim. Sie verrät sehr viel über die Person, die sie geschrieben hat.«
Liskas Augenbrauen zogen sich zusammen. »Ich hab Notenblätter gesehen, wie man sie im Laden kaufen kann. Was Handgeschriebenes hab ich nicht gefunden.«
»Prüf nach, ob die Freundin Kopien hat«, schlug Kovác vor.
»Das werde ich, aber ich glaube, Vanlees ist die Richtung, in der wir schnüffeln sollten. Der Typ hat eine Schraube locker, und er paßt ziemlich gut in Johns vorläufiges Profil.«
»Kriminelle Vorgeschichte?« fragte Quinn.
»Nichts Ernstes. Einen Berg Strafzettel wegen Falschparkens und ein paar geringfügige Vergehen vor drei bis vier Jahren. Anklage wegen unbefugten Betretens und Trunkenheit am Steuer, alles über einen Zeitraum von achtzehn Monaten oder so verteilt.«
»Unbefugtes Betreten?«
Bei dem Wort ging in Quinns Kopf eine Flagge hoch.
»War das die ursprüngliche Anklage oder hat er sich mit einem Schuldbekenntnis von was anderem runtergehandelt?«
»Endgültiges Ergebnis.«
»Grabt tiefer. Viele Spanner handeln ihre ersten paar Vergehen runter. Sie scheinen zu armselig, um sie wegen eines geringfügigen Sexualvergehens anzuklagen. Überprüft auch die Strafzettel. Überprüft die Standorte, an denen die Tickets ausgegeben wurden und vergleicht sie mit den Adressen der Anzeigen für unbefugtes Betreten.«
Tippen beugte sich zu Adler. »Ja, wir könnten einem
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