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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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rauswerfen zu lassen«, sagte Quinn.
    »Diesmal haben Sie den bösen Cop ein bißchen zu hart gespielt, Sam.«
    »Böser Cop«, sagte Kovác angewidert. »Das war ich, und ich hab jedes Wort davon ernst gemeint. Mir steht’s bis an die Backenzähne mit Leuten wie Peter Bondurant und seinem Geld und seinen Seilschaften. Was Cheryl Thornton mir erzählt hat, hat mir den Rest gegeben. Ich mußte einfach immer wieder an die toten Frauen denken, die keinen interessierten, und wie Bondurant mit diesem Fall herumspielt, als wär das sein eigenes Scotland-Yard-Spiel. Ich mußte immer wieder an seine Tochter denken und was für ein tolles Leben sie hätte haben sollen, aber statt dessen – tot oder lebendig – ist sie auf ewig vermurkst, dank seiner.«
    » Falls er sie mißbraucht hat. Wir wissen nicht, ob das, was Cheryl Thornton sagt, wahr ist.«
    »Bondurant zahlt die Arztrechnungen ihres Mannes.
    Warum sollte sie so etwas Mieses gegen den Mann sagen, wenn es nicht stimmt?«
    »Hat sie irgendwie angedeutet, daß sie glaubt, Peter hätte Jillian getötet?«
    »So weit würde sie nicht gehen.«
    Quinn reichte ihm das Notenblatt. »Machen Sie, was Sie wollen daraus. Ich würde sagen, Sie sind auf einer heißen Spur.«
    Kovác runzelte die Stirn, als er den Text des Liedes las.
    »Du lieber Gott.«
    Quinn breitete die Hände aus. »Könnte sexuell sein oder nicht. Könnte sich auf ihren Vater oder ihren Stiefvater beziehen oder gar nichts bedeuten. Ich möchte mich noch mal mit ihrer Freundin Michele unterhalten. Vielleicht hat sie eine Interpretation falls sie sie mir gibt.«
    Kovác drehte sich um und sah sich die Fotos an, die Quinn an die Wand geklebt hatte. Die Opfer, als sie noch lebten und lächelten. »Es gibt nichts, was ich mehr hasse, als Kinderschänder. Deswegen arbeite ich nicht bei Sexualdelikten, obwohl die bessere Arbeitszeiten haben.
    Wenn ich je bei Sexualdelikten arbeiten würde, würden sie mich so schnell in den Knast werfen, daß ich ein Schleudertrauma davon hätte. Wenn ich einen von diesen Dreckskerlen, der sein eigenes Kind vergewaltigt hat, in die Finger kriegen würde, würde ich ihm einfach den Hals umdrehen. Ihn aus dem Genpool eliminieren, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Ja, das tu ich.«
    »Ich weiß nicht, wie ein Mann seine eigene Tochter ansehn und denken kann: ›He, da möchte ich ihn gern mal reinstecken.‹«
    Er schüttelte den Kopf und kramte eine Zigarette aus dem Päckchen in der Brusttasche seines schlaffen weißen Hemdes. Im FBI Büro galt Rauchverbot, aber Quinn sagte nichts.
    »Ich hab eine Tochter, wissen Sie«, sagte Kovác und blies die erste Lunge voll raus. »Naja, Sie wissen es nicht.
    Es weiß kaum einer. Aus meiner ersten Ehe, die ungefähr noch eineinhalb Minuten hielt, nachdem ich zur Polizei ging. Gina. Sie ist sechzehn. Ich seh sie nie. Ihre Mutter hat mit peinlicher Hast wieder geheiratet und ist nach Seattle gezogen. Ein anderer Typ ist ihr Dad geworden.«
    Er bewegte die Schultern und sah nochmal zu den Bildern. »Was werden Sie tun?«
    Quinn sah das Bedauern in seinem Blick. Er hatte es so viele Male in sovielen Gesichtern quer durchs Land gesehen. Der Job forderte seinen Preis, und die Leute, die bereit waren, ihn zu zahlen, erhielten nicht angehend genug dafür zurück.
    »Was werden Sie in dem Fall unternehmen?« fragte er.
    Die Frage schien Kovác zu überraschen. »Mit der verdammten Soko arbeiten, das werd ich tun. Mir ist egal, was Klein Schwarz sagt. Es ist mein Fall. Ich hab die Leitung. Sie können ernennen, wen immer sie wollen.«
    »Ihr Lieutenant wird Sie nicht auf einen anderen Fall ansetzen?«
    »Fowler ist auf meiner Seite. Er hat mich in das Unterstützungsteam fürs QT gebracht. Ich soll den Kopf gesenkt und den Mund halten.«
    »Wie lange kennt er Sie schon?«
    »Lang genug, um es besser zu wissen.«
    Quinn fand ein müdes Lächeln. »Sam, Sie sind mir schon einer.«
    »Ja, das bin ich. Fragen Sie nur nicht zuviele Leute.«
    Kovác grinste, dann wurde er wieder ernst. Er ließ seinen Zigarettenstummel in eine leere Cola light Dose fallen. »Es ist kein Egotrip, wissen Sie. Ich brauch es nicht, daß mein Name in der Zeitung steht. Ich hab mich nie um eine Beförderung bemüht, und ganz sicher rechne ich nicht damit, je wieder eine zu kriegen. Ich will dieses Schwein haben«, sagte er mit Stahl in der Stimme. »Ich hätte so gnadenlos hinter ihm her sein müssen, als Lila White getötet wurde, aber Sie hatten recht: Ich hab einfach die

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