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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Haus ein, und er fluchte leise vor sich hin. Dann ermahnte er sich – wie es Kate sicher auch getan hätte -, daß sie in den letzten fünf Jahren sehr gut ohne ihn zurechtgekommen war.
    Heute abend hätte er ihr Fachwissen gut gebrauchen können, ganz zu schweigen von einem langen, langsamen Kuß und einer warmen Umarmung. Er wandte sich wieder dem Fallbuch zu und blätterte zur Opferkunde, suchte nach der einen Sache, von der er überzeugt war, daß sie alles miteinander verbinden und ihm einen Fingerzeig geben würde.
    Die Notizen über Melanie Hessler in seiner eigenen Handschrift, dürftig, zu knapp. Kovác hatte Moss darauf angesetzt, die Informationen über das neueste Opfer des Feuerbestatters zu sammeln, aber bis jetzt hatte sie ihm noch nichts gebracht. Er wußte, daß sie in einem Buchladen für Erwachsene arbeitete was sie für den Killer wahrscheinlich in dieselbe Kategorie fallen ließ wie die beiden Huren. Sie war erst vor wenigen Monaten in der Gasse hinter dem Laden überfallen worden. Aber die beiden Männer, die sie vergewaltigt hatten, konnten solide Alibis vorweisen und waren im Hinblick auf ihren Tod nicht verdächtig.
    Es war wirklich eine traurige Vorstellung, daß jede dieser Frauen in ihrem kurzen Leben wiederholt zum Opfer geworden war. Lila White und Fawn Pierce in einem Beruf und mit einem Lebensstil, die auf Mißbrauch und Demütigung ausgelegt waren. Lila war erst letzten Sommer von ihrem Drogendealer überfallen worden.
    Fawn war in zwei Jahren dreimal im Krankenhaus gewesen: einmal als Opfer ihres Zuhälters, einmal als das Opfer eines Überfalls und einmal als Vergewaltigungsopfer.
    Jillian Bondurants Werdegang zum Opfer hatte hinter den geschlossenen Türen ihres Zuhauses stattgefunden.
    Falls Jillian ein Opfer war.
    Er wandte sich wieder den Fotos von Opfer Nummer
    Drei zu und sah sich die Wunden in ihrer Brust an. Die Signatur. Lange Wunde, kurze Wunde, lange Wunde, kurze Wunde, wie die Arme eines Sterns oder die Blütenblätter einer grausigen Blume. Lieb dich, lieb dich nicht.  Cross my heart und hope to die.
    Er dachte an die kaum hörbaren Stimmen auf dem Band.
    »… Drehen… tu es…«
    »… Möchte… von mir…«
    Zu leicht ließ sich das Bild heraufbeschwören, wie die Killer zu beiden Seiten des warmen, leblosen Körpers ihres Opfers standen, jeder mit einem Messer und abwechselnd ihre Unterschrift in die Brust der Frau stachen, den Pakt ihrer Partnerschaft besiegelten.
    Diese Vorstellung hätte ihn entsetzen müssen, aber es war nicht das Schlimmste, was er je gesehen hatte. Längst nicht. Meist ließ es ihn gefühllos.
    Das ließ ihn erschaudern.
    Ein Mann und eine Frau. Er ließ die Möglichkeiten abrollen, mit Blick auf die Leute, von denen man wußte, daß sie irgendwie mit den Opfern verbunden waren. Gil Vanlees, Bondurant, Lucas Brandt. Die Urskines – da gab es Möglichkeiten. Die Hure, die gestern nacht, als die kleine DiMarco verschwand, im Phoenix war – und behauptete nichts gehört und gesehen zu haben, und die außerdem das zweite Opfer gekannt hatte. Michele Fine, Jillians einzige Freundin. Seltsam und zittrig. Voller Narben – körperliche und psychische. Eine Frau, die zweifellos eine lange düstere Geschichte hinter sich hatte – und kein gutes Alibi für die Nacht, in der Jillian verschwand.
    Er griff nach den Notenblättern, die Fine ihm gegeben hatte, und fragte sich, welche Kompositionen Jillian wohl für sich behalten hatte.

    Außenseiter
    Außen
    Auf der dunklen Seite
    Allein
    Schau herein
    Eine Laune
    Will ein Zuhause
    Außenseiter
    In meinem Blut
    In meinen Knochen
    Kann nicht haben
    Was ich will
    Verdammt umherzustreifen
    Ganz alleine
    Draußen
    Laß mich rein
    Will einen Freund
    Brauch einen Lover
    Sei bei mir
    Sei mein Knabe
    Sei mein Vater

    Außenseiter
    In meinem Blut
    In meinen Knochen
    Kann nicht haben
    Was ich will
    Verdammt umherzustreifen
    Ganz allein
    Draußen.
    Knöchel trommelten gegen die Tür und Kovác steckte unaufgefordert den Kopf herein.
    »Können Sie’s riechen?« fragte er und kam rein. Er lehnte sich gegen Quinns Notizwand, Anzug zerknittert, Lippe geschwollen, dort wo Peter Bondurant ihn erwischt hatte, Krawatte schief. »Gekochte Gans, verbrannter Arsch, Toast.«
    »Sie sind raus«, sagte Quinn.
    »Gebt dem Mann eine Zigarre. Ich bin raus aus der Soko. Sie werden meinen Nachfolger bei der Pressekonferenz morgen irgendwann benennen.«
    »Wenigstens hat es Bondurant nicht geschafft, Sie ganz aus der Polizei

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