Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
Vom Netzwerk:
Routinenummer abgezogen. Ich hab mich nicht reingehängt, nicht tief genug gebohrt. Als er sich nicht gleich klären ließ, hab ich ihn schleifen lassen, weil die Lamettas an meinem Fall dran waren, und sie eine Hure war, und Huren eben ab und zu dran glauben müssen.
    Berufsrisiko. Jetzt sind wir auf vier. Ich will Smokey Joes Arsch auf einem Tablett, bevor es noch mehr werden.«
    Quinn hörte sich an, wie Kovác sein Verslein aufsagte, und nickte am Ende. Das war ein guter Cop, der da vor ihm stand. Ein guter Mann. Und dieser Fall könnte seine Karriere leichter zerbrechen als sie fördern – selbst, wenn er das Rätsel klärte. Aber ganz besonders, wenn sich herausstellte, daß die Antwort auf die Frage Peter Bondurant war.
    »Was ist der neueste Stand bei Vanlees?« fragte er.
    »Tippen hängt ihm am Schwanz wie die Katze der Maus. Sie haben ihn auf der Hennepin angehalten, um ihn wegen seines Kumpels, des Elektronikdealers, zu befragen. Tip sagt, der Typ hat sich fast in die Hosen geschissen.«
    »Was ist mit der Elektronik?«
    »Adler hat die Website dieses Typen überprüft. Er ist auf Computer und verwandtes Zeug spezialisiert, wenn es sich in eine Steckdose stecken läßt, besorgt er es dir. Es spricht also nichts dagegen, daß er bis zum Hals in Aufnahmegeräten steckt. Ich wünschte, wir könnten einen Durchsuchungsbefehl für sein Haus kriegen, aber es gibt keinen Richter im Staat, der uns einen geben würde auf Grund dessen, was wir über den Typen haben – nämlich nichts.«
    »Das macht mir zu schaffen«, gab Quinn zu und klopfte mit dem Stift gegen Vanlees Akte. »Ich glaube nicht, daß unser Gil der hellste ist. Er paßt gut in das Profil in vieler Hinsicht, aber Smokey Joe ist gescheit, und er ist kühn, und Vanlees scheint mir keines von beidem zu sein – was ihn auch zum perfekten Lückenbüßer macht.«
    Kovác ließ sich auf einen Stuhl fallen, als wäre das der Strohhalm gewesen, der das Kamel zusammenbrechen ließ. »Vanlees steht mit Jillian in Verbindung und mit Peter. Das gefällt mir nicht. Ich hab ständig diesen Alptraum, daß Bondurant Smokey Joe ist und kein anderer ihn anschauen wird und der Schweinehund ungeschoren davonkommt. Ich versuche, ein bißchen bei ihm nachzubohren, und er schafft es fast, mich feuern zu lassen. Das gefällt mir nicht.«
    Er zog noch eine Zigarette heraus und strich mit dem Finger darüber als hoffte er, das alleine könnte ihn beruhigen. »Und dann denke ich mir, Sam, du bist ein Idiot. Bondurant hat Quinn reingebracht. Warum sollte er das tun, wenn er der Killer ist?«
    »Wegen der Herausforderung«, sagte Quinn, ohne zu zögern.
    »Oder, um sich erwischen zu lassen. In diesem Fall würde ich zum ersten tendieren. Ihm würde einer abgehen, wenn ich hier bin und unfähig, ihn zu entlarven. Bei diesem Killer steht die Polizei irreführen ganz oben auf der Liste. Aber wenn Peter Bondurant Smokey Joe ist, wer ist dann seine Komplizin?«
    »Jillian«, bot Kovác an. »Und diese ganze Sache mit ihrem Mord ist ein Trick.«
    Quinn schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Bondurant glaubt, daß seine Tochter tot ist. Glaubt es heftiger als wir. Das ist nicht gespielt.«
    »Also sind wir wieder bei Vanlees.«
    »Oder den Urskines. Oder jemandem, den wir noch nicht in Betracht gezogen haben.«
    Er klemmte die Zigarette kurz zwischen seine Lippen, dann nahm er sie wieder weg. »Die Urskines. Wie
    verdreht wäre das? Sie nieten zwei von ihren Huren um und dann bringen sie noch zwei Bürger um die Ecke, um einen politischen Standpunkt zu beziehen.«
    »Und den Verdacht von sich abzulenken«, sagte Kovác.
    »Keiner zieht in Betracht, daß die Person versucht, Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.«
    Quinn ging zu seiner Wand mit Notizen und überflog sie. Er las die Worte nicht wirklich, sah nur ein Gewirr von Buchstaben und Fakten, die sich in seinem Kopf mit den Gesichtern, den Theorien und den Namen vermischten.
    »Schon irgendwas über Angie DiMarco?« fragte er.
    Sam schüttelte den Kopf. »Keiner hat sie gesehen.
    Keiner hat von ihr gehört. Wir senden ihr Bild im Fernsehen, bitten Leute, die Hotline anzurufen, falls sie sie gesehen haben. Ich persönlich fürchte, daß die andere Person gestern abend in diesem Auto einfach nur ein Aufschub des Unvermeidbaren war. Aber, he«, sagte er und erhob sich mühsam aus seinem Stuhl. »Ich bin, wie meine zweite Frau mich immer genannt hat, dieser vermaledeite Pessimist.«
    Er gähnte mit Inbrunst und sah auf die

Weitere Kostenlose Bücher