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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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das angetan hat?
    Oder wollt ihr bloß was vom Sex hören?«
    »Was immer du uns erzählen willst, Angie«, sagte er ruhig. »Es ist wichtig für dich, darüber zu reden Wir sind hier, um zuzuhören.«
    »Da bin ich mir sicher. Du hörst gerne was vom
    Schmerz und vom Leid anderer Leute. Du bist ein krankes kleines Arschloch, stimmt’s?«
    Ein Muskel zuckte in Robs Wange. Er klammerte sich an seine Entschuldigung für ein Lächeln, aber es sah eher aus, als würde er auf eine Kugel beißen.
    »Du strapazierst meine Geduld, Angie«, sagte er wütend.
    »Ich bin mir sicher, das ist nicht wirklich das, was du erreichen willst. Oder?«
    Das Mädchen sah solange weg, ins Feuer, daß Kate
    dachte, sie würde nie wieder reden. Vielleicht war sie in die Zone abgedriftet, von der sie erzählt hatte. Sie hielt das Teppichmesser in ihrer rechten Hand, drückte die Fingerspitzen gegen die Klinge.
    »Angie«, sagte Kate und bewegte sich hinter die Couch, nahm unauffällig im Vorbeigehen die Chenilledecke von der Lehne. »Wir versuchen, dir zu helfen.«
    Sie setzte sich auf die Armlehne des unbesetzten Endes, hielt die Decke locker auf ihrem Schoß fest.
    Tränen funkelten in Angies Augen und sie schüttelte den Kopf. »Nein, tut ihr nicht. Ich wollte das, aber ihr tut es nicht. Ihr wollt nur, was ich euch erzählen kann.« Ihr geschwollener Mund verzog sich zu einem verbitterten Lächeln. »Das Komische ist, ihr glaubt, ihr kriegt was ihr wollt, aber das tut ihr nicht, ihr irrt euch so sehr .«
    »Erzähl uns, was in dieser Nacht im Phoenix passiert ist«, sagte Rob und versuchte, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Kate hat dich abgeladen. Du bist nach oben, um zu duschen… hat dich jemand gestört?«
    Angie starrte ihn an, kratzte langsam mit der Spitze der Klinge immer wieder ihren Schenkel auf und ab.
    »Wer ist gekommen und hat dich geholt, Angie?« drängte Rob.
    »Nein«, sagte sie.
    »Wer ist gekommen, um dich zu holen?« fragte er wieder, betonte jedes Wort.
    »Nein«, sagte sie mit wütendem Blick auf ihn. »Ich werd es nicht tun.«
    Die Klinge des Messers biß tiefer. Schweiß glänzte im Schein des Feuers auf ihrer blassen Haut. Der Jeansstoff zerfetzte. Blut blühte rot in den Tränen.
    Kate wurde übel bei dem Anblick. »Rob, hör auf.«
    »Sie muß das machen, Kate«, sagte er. »Angie, wer ist gekommen, dich zu holen?«
    »Nein.«
    Tränen strömten über Angies zerschlagenes Gesicht.
    »Ihr könnt mich nicht zwingen.«
    »Lassen Sie sie in Ruhe.«
    Kate rutschte von ihrem Sitz. Mein Gott, sie mußte etwas tun, bevor sich das Mädchen in Streifen schnitt.
    Robs Blick bohrte sich in Angies. »Sag’s uns, Angie.
    Keine Spiele mehr.«
    Angie fixierte ihn wutentbrannt. Sie zitterte jetzt sichtlich.
    »Fick dich!« fauchte sie. »Ich werde dein Spiel nicht spielen.«
    »Doch, das tust du, Angie«, sagte er und seine Stimme wurde düsterer. »Das wirst du. Du hast keine Wahl.«
    »Fick dich! Ich hasse dich!«
    Sie sprang kreischend von der Couch auf, mit blitzender Messerklinge.
    Kate bewegte sich wie der Blitz, warf die Chenilledecke über das Messer und sich fast gleichzeitig seitlich gegen Angie. Das Mädchen heulte auf, als sie zu Boden krachten, gegen den Couchtisch prallten und die Opferberichte verstreuten.
    Kate hielt sie fest, während sie wild strampelte, die erste Woge der Erleichterung brandete über sie. Rob hob das Messer auf, schob die Klinge hinein und steckte es in seine Tasche.
    Angie schluchzte. Kate kniete sich hin, zog das Mädchen in ihre Arme und hielt es fest.
    »Ist schon in Ordnung, Angie«, flüsterte sie. »Du bist jetzt in Sicherheit.«
    Angie stieß sie weg und starrte sie ungläubig und wütend an. »Du dämliches Luder«, krächzte sie. »Jetzt bist du tot.«

KAPITEL 34
    »Die Haie wittern das Blut im Wasser«, bemerkte Quinn, als sie zusahen, wie sich der Mob zur Pressekonferenz sammelte.
    Kovác machte ein grimmiges Gesicht. »Ja, und einiges davon ist meins.«
    »Sam, ich kann Ihnen garantieren, mit Vanlees auf dem Schafott kümmern Sie sie einen Scheiß.«
    Die Vorstellung deprimierte Kovác scheinbar noch mehr. Quinns Laune war sie ebenfalls nicht gerade zuträglich. Schlimm genug, daß Bondurants Leute Informationen über Vanlees an die Presse hatten durchsikkern lassen, aber daß die Polizei zu diesem Zeitpunkt offen mit der Presse über Vanlees redete, war gefährlich verfrüht. Er hatte das der Bürgermeisterin gesagt, Greer und auch Sabin. Daß sie es vorzogen, seinen

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