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Feuermale

Feuermale

Titel: Feuermale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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Ausknopf auf der Fernbedienung. »Aber wenn wir einen möglichen Verdächtigen finden, können wir zurückgehen und nochmal schauen.«
    »Werden wir heute ein Phantombild von der Zeugin kriegen, Sam?« fragte Adler.
    Kovác verzog ein bißchen den Mund. »Das hoffe ich doch sehr. Ich hatte deswegen schon Anrufe vom Chief und von Sabin.«
    Und sie würden ihm am Hintern kleben, bis er es hatte.
    Er war der erste in der Hierarchie. Er leitete die Ermittlung und kriegte das Fett ab. »In der Zwischenzeit werden wir Aufträge verteilen und ausschwärmen, bevor sich Smokey Joe entschließt, noch eine abzufackeln.«

    Peter Bondurants Zuhause war ein weitläufiges altes Haus im Tudorstil mit einer teuren Aussicht auf den Lake of Isles vor dem hohen Eisenzaun. Große, kahle Bäume verteilten sich über den Rasen. Ein Netz von Weinranken umspannte eine breite Wand, zu dieser Jahreszeit trocken und braun. Es lag nur ein paar Meilen vom Herzen Minneapolis entfernt, zeigte aber diskrete Anzeichen von Städterparanoia entlang des Zauns und am geschlossenen Tor der Auffahrt in Form von weißblauen Schildern einer Securityfirma.
    Quinn versuchte, das alles visuell zu registrieren und dabei dem Anruf auf seinem Handy zu folgen. Ein
    Verdächtiger war in der Kindesentführung in Blacksburg Virginia festgenommen worden. Der CASCU Agent vor Ort wollte eine Strategie für die Vernehmung bestätigt haben. Quinn war Schallboden und Guru. Er hörte zu, stimmte zu, machte einen Vorschlag und legte, so schnell er konnte, wieder auf. Er wollte sich auf die Sache hier konzentrieren. Mußte die Tatsache verdrängen, daß er an so vielen Plätzen gleichzeitig gebraucht wurde.
    »Der gefragte Mann«, bemerkte Kovác, als er den Wagen zu schnell in die Einfahrt steuerte, auf die Bremse stieg und schaukelnd neben der Gegensprechanlage stehenblieb. Sein Blick wanderte an Quinn vorbei zu den Fernsehvans, die zu beiden Seiten der Straße parkten. Die Insassen der Vans starrten zurück. »Diese miesen Geier.«
    Eine Stimme krächzte aus dem Lautsprecher. »Ja?«
    »John Quinn, FBI«, sagte Kovác mit dramatischer Betonung und grinste Quinn zu.
    Das Tor rollte auf und schloß sich wieder hinter ihnen.
    Die Reporter machten keine Anstalten hineinzustürmen.
    Manieren wie im mittleren Westen, dachte Quinn. Er wußte sehr wohl, daß es in diesem Land Orte gab, an denen die Presse das Haus gestürmt und Antworten gefordert hätte, als ob es ihr Recht wäre, den Kummer der Familie des Opfers zu zerpflücken. Er hatte schon gesehen, wie das passierte. Er hatte beförderungshungrige Reporter gesehen, die den Müll von Leuten nach Informationsfetzen durchwühlten, die man zu reißerischen Schlagzeilen machen könnte. Er hatte gesehen, wie sie sich unbefugt Zugang zu Beerdigungen verschafften.
    Ein schwarzer Lincoln Continental, auf Hochglanz
    poliert, stand in der Einfahrt neben dem Haus. Kovác stellte seinen schmutzig braunen Caprice neben den Luxuswagen und drehte den Schlüssel. Die Maschine ratterte noch eine halbe Minute armselig weiter.
    »Billiges Scheißteil«, murmelte er. »Achtzehn Jahre bei der Truppe, und ich krieg die schlimmste Karre der ganzen Flotte. Wissen Sie warum?«
    »Weil Sie nicht den richtigen Hintern lecken wollen?«
    schlug Quinn vor.
    Kovác lachte. »Ich küsse gar nichts, was einen Schwanz auf der B-Seite hat.«
    Er kicherte, während er den Haufen Gerumpel auf dem Sitz durchwühlte und schließlich ein Diktiergerät zutage förderte, das er Quinn anbot.
    »Für den Fall, daß er immer noch nicht mit mir reden will… Nach dem Gesetz von Minnesota braucht nur eine Partei eines Gesprächs zuzustimmen, damit das Gespräch aufgezeichnet werden kann.«
    »Tolles Gesetz für einen Staat voller Demokraten.«
    »Wir denken praktisch. Wir haben einen Mörder, den wir fangen müssen. Vielleicht weiß Bondurant etwas, das er gar nicht realisiert. Oder vielleicht sagt er etwas, bei dem es bei Ihnen nicht klingelt, weil Sie nicht von hier sind.«
    Quinn steckte das Gerät in die Innentasche seines Jakketts. »Der Zweck heiligt die Mittel.«
    »Sie kennen das.«
    »Besser als die meisten.«
    »Belastet es Sie?« fragte Kovác, als er aus dem Wagen stieg. »Vierundzwanzig Stunden sieben Tage die Woche lang Serienmorde und Kindesentführungen bearbeiten. Ich glaube, mich würde es fertigmachen. Zumindest haben ein paar von den Leichen, die ich kriege, verdient, daß man sie umgenietet hat. Wie werden Sie damit fertig?«
    Ich werde es nicht. Die

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