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Feuermohn

Feuermohn

Titel: Feuermohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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Marmor. Überall lagen Kräuter, Rezeptbücher und allerlei Zutaten herum. Aaron war gut gelaunt an diesem herrlichen Sommertag. Ein warmes Gefühl stieg in ihm auf, als er seinen Großvater schweigend und herzlich lächelnd beobachtete.
    Jonathan stand am Herd und briet summend eine großzügige Portion Speck, schlug Eier in eine Schüssel, verquirlte sie mit Milch und frischen Kräutern.
    Ein köstlicher Duft durchzog die Küche.
    Aaron setzte sich an den gemütlichen Küchentisch und schnupperte.
    „Hm, das riecht verlockend.“ Er linste zum Herd hinüber.
    „Aaron, da bist du ja, mein Junge. Ich hoffe, du hast genügend Hunger mitgebracht? Heute werde ich dich mit lukullischen Genüssen der ganz besonderen Art verwöhnen.“
    „Daran zweifle ich keine Sekunde. Du bist ein wahrhaftiges Allround-Talent, lieber Grandpa.“
    Jonathan zwinkerte seinem Enkel zu. Es war ihm deutlich anzumerken, dass ihm dessen Worte gefallen hatten. Aaron zwinkerte zurück, und eine Weile blickten sie sich wortlos in die Augen – im vollen Einklang und voller Sympathie. Schließlich räusperte sich Aaron, stand auf und stibitzte ein Stück Speck aus der Pfanne.
    „Finger weg!“ Sein Großvater drohte ihm mit dem Kochlöffel. Dennoch gelang es Aaron, ein weiteres Stück Speck zu ergattern.
    „Ich muss doch testen, ob dein Mahl genießbar ist“, verteidigte er sein Vorgehen und lachte schallend.
    „Du Lausebengel. Genau wie früher.“ Jonathans Augen funkelten amüsiert. Er liebte seinen Enkel abgöttisch. Auch wenn er es nicht guthieß, wie dieser sein Leben lebte. Jonathan wünschte, er würde sich endlich auf die Suche nach seiner Herzensdame machen. Damit aufhören, ein Leben ins Saus und Braus zu führen. Laufend wechselnde Damenbesuche, ausgelassene Feste … ein Leben auf der Überholspur. Er nahm sich vor, beim gemeinsamen Essen das Gespräch mit ihm zu suchen.
    *** In ihrem Zimmer fand Anna einen Tablettwagen, üppig beladen mit frischen Croissants, noch warmem Brot, Rührei, Würstchen, Parmaschinken, Erdbeeren, Mangostücken, verschiedenen Honigsorten, Obstsäften, Tee und Kaffe vor. Er stand unmittelbar vor ihrem Nachtlager, lud zu einem ausladenden Brunch im Bett ein. Voller Vorfreude ließ sie sich in die Kissen fallen, stopfte sich das größte in den Rücken, reckte sich.
    Nach einem ausgiebigen Seufzer reinster Zufriedenheit machte sie sich hungrig über die Köstlichkeiten her, tauchte die lauwarmen Croissants und frischen Erdbeeren abwechselnd in Himbeerblüten- und Pinienhonig, ließ sich das Rührei schmecken und den süßen Milchkaffee genüsslich ihre Kehle hinabrinnen.
    Die zarten Vorhänge flatterten in der Brise, die das offene Fenster hineinließ. Zwei Blaumeisen saßen auf dem Fenstersims und sonnten sich. Anna genoss es, sich träge und satt im Bett zu rekeln. Mit sich und der Welt zufrieden beobachtete sie die Vögel.
    Was Aaron wohl gerade machte? Ob er allein war? In seiner Suite? Oder war er unterwegs?
    Anna begann zu träumen. Stellte sich vor, wie sie sich in fließendes Leinen hüllte, sich mit parfümiertem Öl übergoss, in sein Schlafgemach schlüpfte und ihn gnadenlos verführte. Wie er wohl aussah, wenn er schlief? Zu gern würde sie dies in Erfahrung bringen. Sie hatte große Sehnsucht nach ihm. Stellte sich vor, wie er friedlich im Bett lag, die Augen geschlossen, den Mund entspannt.
    Ihre Lider flatterten. Für einen Moment ließ sie sie auf ihren Wangen ruhen, dann öffnete sie ihren Blick. Erinnerungen an die Stunden mit Aaron fluteten ihr Inneres. Seine starken Arme, der feste Griff, die unbeugsame Stimme, der fordernde Blick. Die Wärme seiner Nähe. Heiße Küsse … und viel mehr. Das alles ersehnte sie mit einer Kraft, die sie schwindeln ließ. Sie träumte, ließ es sich zwischendurch immer mal wieder schmecken und leckte sich genüsslich die Finger ab. Wie pompös es sich anfühlte, gecremt und gepudert in ihr Zimmer mit all diesen Köstlichkeiten geführt zu werden und es sich mit einem riesigen, weichen Kissen im Rücken träge gut gehen zu lassen, nur um darauf zu warten, dass der Mann ihrer Träume sie zu sich rief. Die Zeit zerrann wie flüssige Schokolade. Anna genoss jede einzelne Sekunde, hüllte sich in Vorfreude.
    Es klopfte an der Tür. Sie sah, wie Yvette eine Truhe, die mit zarten Dessous und den verschiedensten Kleidungsstücken vollgestopft war, ins Zimmer schob. Darunter befanden sich Korsagen, Pumps, geschmeidige Stoffe, Taft, Seide, Samt, Satin – edel und

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