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Feuermohn

Feuermohn

Titel: Feuermohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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Wimpernaufschlägen. Ihre Hand schob sich besitzergreifend unter seinen Arm, hakte sich bei ihm ein. Der mit Rosenquarz bestückte Silberring, der ihren Ringfinger schmückte, blitzte in der Sonne auf.
    Kassandras Wortschwall und ihre graziösen Gesten drangen in ihn ein. Sie flirtete, kokettierte, umschmeichelte ihn wie Zuckerwatte.
    Sonst für Zerstreuungen und derartig eindeutige Aufforderungen jederzeit zu haben, war ihm ihre offensive Anwesenheit in dem Moment eher lästig. Er wich ihrem Blick aus, ihren lockenden Worten, den unverblümten Aufforderungen, ihr ins Liebesnest zu folgen. So sehr er Frauen wie sie schätzte – jederzeit willig, anschmiegsam und sexy – so anstrengend konnten sie in Momenten wie diesen sein. Er genoss die ständige Anwesenheit schöner, sinnlicher Damen auf seinem Anwesen. Fand Gefallen daran, wenn sie ihre Aufenthalte verlängerten, tage- ja manchmal wochenlang bei ihm residierten, während er zu dieser Zeit zu ihrem Dreh- und Angelpunkt wurde. Wenn sie sich vereinzelt oder in Gruppen um ihn tummelten, ihn mit ihrem Sexappeal umgarnten. Jetzt allerdings stand ihm nicht der Sinn danach.
    Für den Bruchteil einer Sekunde befand er sich in einem luftleeren Raum. Ihre Worte drangen wie durch Watte zu ihm durch. Dann versuchte er ihre Hand abzuschütteln, sich ihren Fragen zu entziehen. Er lehnte ihre Einladung mehrfach ab, doch sie gab nicht nach, rückte immer wieder nah an ihn ran. Ihr Parfüm, das er sonst genüsslich inhalierte, erdrückte ihn. Die Atmosphäre steigerte sich für ihn bis zur Unerträglichkeit.
    Bis er ihr schließlich energisch zu verstehen gab, dass sie ihn in Ruhe lassen sollte, dass er nicht in der Stimmung sei, ihren Worten und Verführungen Einlass zu gewähren.
    Ihr eben noch so zuckersüßer Blick bekam einen kalten Glanz, wurde fordernd. Ihr hübsch geschminkter Mund verzog sich zu einer arroganten, verbitterten Maske.
    Und schließlich bombardierte sie ihn mit einem Schwall Vorwürfen: Er habe keine Zeit mehr für sie, seit diese Pressefrau da sei … würde ihr ausweichen … ihr mehr und mehr mit Gleichgültigkeit begegnen.
    Aaron schob sie unwirsch von sich. Er rang um Beherrschung, versuchte sich zu sortieren, wünschte sie zum Teufel, schickte sie davon. Doch Kassandra war hartnäckig. Er seufzte.
    An Anna Lindten hatte er gar nicht mehr gedacht. Zu sehr hatten ihn seine Gedanken und das Gespräch mit dem Großvater beschäftigt. Am liebsten hätte er auch sie weit fortgeschickt. Ihm war alles lästig. Er wollte für den Moment einfach nur seine Ruhe, seine gottverdammte Ruhe.
    Kassandras Blicke glühten. Sie dachte gar nicht daran, sich abwimmeln zu lassen. Erneut schmiegte sie sich an ihn.
    „Ich sehne mich nach dir. Wieso bist du so abweisend? Oder denkst du an die Neue? An die Frau, der du das Interview gegeben hast? Was hat sie hier eigentlich noch zu suchen? Sie hat ihre Arbeit längst getan.“
    „Eifersucht steht dir nicht.“
    „Das ist mir egal.“ Ihre Hand schoss vor, legte sich zwischen seine Beine und begann seinen Schoß zu massieren. „Komm schon. Ich weiß, was dir gefällt.“
    Ihre verführerische Stimme und die intime Berührung blieben nicht ohne Wirkung auf ihn. Kassandras Augen blitzten triumphierend auf.
    Er blickte in ihr Gesicht, wehrte sich gegen den Wunsch, einfach die Augen zu schließen und sich verwöhnen zu lassen. So gern er sich dem Strudel der Lust ergab, wenn ihn etwas gedanklich beschäftigte, brannte er an anderer Stelle. Einem Schwelbrand gleich, der nur selten Raum für Vergnügungen ließ.
    Jeder ihrer Finger vollführte einen aufreizenden Tanz auf seinem Glied, das sich unter ihrer kundigen Berührung mehr und mehr aufrichtete. Er fühlte sich von ihr gleichzeitig angezogen und abgestoßen. Sie hatte vor, ihn in ein Land jenseits der Vernunft zu schicken. Ein Ort, den er zu gut kannte, dem er im Augenblick jedoch nichts abgewinnen konnte.
    Er griff nach ihren Schultern, schob sie energisch von sich. „Lass das. Oder willst du dich weiterhin lächerlich machen?“
    Seine kalten Worte trafen sie wie Peitschenhiebe. Sie schnappte nach Luft, ihre verhangenen Augen ruhten ungläubig auf seinem Mund. Ihre Gesichtszüge verdunkelten sich, zeigten schließlich eine Maske endgültigen Begreifens.
    Vor Wut kochend blickte sie ihm nach, als er sich umwandte und sich mit energischen Schritten von ihr entfernte.

Kapitel Dreizehn
    Nach einem ausgiebigen Dauerlauf und einem aufbauenden Telefonat mit seinem Bruder fand

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