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Feuermohn

Feuermohn

Titel: Feuermohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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wie ein Stromschlag.
    Er schritt um sie herum, langsam und geschmeidig wie ein Raubtier, das seine Beute im Visier hatte und nur darauf lauerte, zuzuschlagen, sich zu holen, wonach es verlangte.
    Aaron berührte ihre Schultern, ihren Nacken, ihren Rücken und erneut ihre Wangen.
    Wie hypnotisiert stand sie da.
    Sanft ließ er seine Hand durch ihr Haar gleiten, hielt eine Strähne gegen das Licht, ließ sie wieder fallen.
    Ihre Lippen öffneten sich erwartungsvoll.
    Die Atmosphäre des Augenblicks hüllte sie ein, betörte und verzauberte sie. Ihre Sinne schwanden, alles wurde unwichtig. Nur die Anwesenheit dieses Mannes zählte, sein Charisma, sein Esprit, seine animalische Ausstrahlung. Mit Herzklopfen, glühenden Wangen und verschleiertem Blick verlor sie sich in seinen Anblick, den schönen Augen, nahm seinen Geruch wahr. Sie verzehrte sich nach seinen Berührungen, seiner fordernden Hand; nach der unnachgiebigen Härte, die ihre Sinnlichkeit und ihre Lust aufleben lassen konnten wie nichts zuvor in ihrem Leben. Sein anerkennender Blick erfreute sie, ließ sie erröten – atemlos und aufgeregt.
    Dann streckte er seine Hand nach ihr aus und griff nach ihrem Handgelenk. Sein Daumen strich leicht über die empfindsame Innenseite, spürte dem leisen Pochen nach, umfasste ihr Gelenk mit festem, warmem Griff.
    Erst jetzt bemerkte sie die gepolsterten Ledermanschetten in seiner anderen Hand. Ihr Atem beschleunigte sich, ihr Puls raste.
    „Ich weiß, was du dir wünschst, spüre deine Erwartung, dein Sehnen.“ Seine Stimme klang verführerisch, sein Lächeln war erstaunlich warm.
    Anna hing an seinen Lippen, ließ sich eine der Manschette um ihr Handgelenk legen. Aaron schloss die Schnalle und griff nach ihrem anderen Handgelenk. Nachdem er die zweite Manschette befestigt hatte, trat er hinter sie, hob ihre Haare an. Zart fuhr sein Zeigefinger die Linie ihres Nackens nach, ihre Schulter entlang, und erneut überkam ihn der Wunsch, sein Gesicht in ihr Haar zu drücken, den zarten Duft, der von ihm ausging zu inhalieren und tief in sich aufzusaugen.
    Ein elementares Verlangen breitete sich in ihm aus. Ein Gefühl, das ihm nicht fremd war, denn schließlich hatte er schon unzählige Frauen gehabt, die er heiß begehrt hatte. Dennoch verwirrte ihn diese Anwandlung. Dass Anna Lindten einmal solches Begehren in ihm auslösen würde, damit hatte er nicht gerechnet.
    Für einen Moment schloss er die Augen, senkte seinen Kopf, um der seidigen Fülle, die in seiner Hand lag, näher zu kommen.
    Dann jedoch überlegte er es sich anders. Er durfte keinen Moment der Schwäche zulassen, musste einen kühlen Kopf behalten. Abrupt ließ er ihr Haar los, rief sich zur Ordnung.
    Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck drehte er sie zu sich um, führte sie am Ellbogen in die Mitte des Raumes, so dass sie genau unter den herabbaumelnden Ketten stand, fasste ihre Arme und drückte sie nach oben. Seine Augen blitzten sie herausfordernd an.
    Was mochte er denken? Was ging in ihm vor? Anna hätte es zu gern gewusst, konnte seine Blicke jedoch nicht deuten.
    Sie verkrampfte sich, und noch ehe sie einen klaren Gedanken fassen konnte, zog er ihre Hände noch ein Stück weiter nach oben und ließ die Karabinerhaken, die an den Kettenenden befestigt waren, in die Ösen der Manschetten einschnappen. Anna warf den Kopf in den Nacken.
    Die Ketten bewegten sich schwingend. Annas Fußspitzen berührten nur knapp den Boden. Sie kämpfte um eine gleichmäßige Atmung und um ihr Gleichgewicht.
    Die Spannung in ihren Armen hinterließ ein schmerzhaftes Ziehen. Hatte das Korsett ihr schon einen Teil des natürlichen Atemflusses gekappt, so tat diese ungewohnte Haltung ihr Übriges. Ihre Beine zitterten, die Ketten klirrten, ihr Atem ging stoßweise. Ansonsten war es vollkommen still.
    Ihre Zunge benetzte die trockenen Lippen, ihre Zehen suchten immer wieder aufs Neue nach festem Grund.
    Aaron beobachtete ihr Bemühen.
    Er schritt um sie herum, versank im Anblick ihrer Gestalt: Die Rundungen, durch ein Korsett geschmückt, den Kopf leicht nach vorn gebeugt, die Füße Halt suchend, tastend.
    Er prägte sich dieses Bild ein, ihre bebenden Lippen, den verhangenen Blick, der sowohl unsicher als auch freudig erwartungsvoll aufflackerte.
    Das, was er sah, übertraf seine Erwartungen. Ihre deutlich spürbare Hingabe lud die Atmosphäre des Augenblickes knisternd auf. Die Spiegelwände des Raumes gaben dieses Bild aus den unterschiedlichsten Perspektiven in

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