Feuermohn
Schrank nach Ersatz. Sie wollte Aarons Geschmack treffen, konnte sich jedoch nicht entscheiden.
Mit einem weinroten, üppig verzierten Satinkorsett über dem Arm, das wie aus dem vorigen Jahrhundert anmutete, betrat Yvette kurze Zeit später ihr Zimmer.
„Im Auftrag von Herrn Vanderberg.“
Yvette streifte ihr das Korsett über. Gehalten von zwei Satinbändern, die über ihren Schultern lagen, hing es locker an Annas Körper herab.
Yvette begann zu schnüren. Als sie das Schnürband fest um den ersten Haken zurrte, schnaufte Anna hörbar auf. Es war ein seltsames Gefühl. Anna hätte am liebsten laut STOPP gerufen.
Ohne sich um Anna zu kümmern, schnürte Yvette weiter, arbeitete sich emsig Haken um Haken vor. Sie hatte oben begonnen, arbeitete sich geübt und flink bis zur Rückenmitte hinab.
In der Mitte des Rückens angekommen, hielt sie kurz inne. „Oben sitzt es. Nun bitte ausatmen. So intensiv wie möglich ausatmen.“
Während Anna die Luft ausstieß, schnürte Yvette flink weiter.
„Zieh den Bauch ein. Mehr, noch mehr und atme flach.“
Leichter gesagt als getan. Anna gab sich Mühe, ächzte, als Yvette unermüdlich weiterschnürte. Sie hatte das Gefühl, ihr Fleisch würde oben und unten herausquellen, während ihr in der Mitte jegliche Möglichkeit genommen wurde, tief ein- und auszuatmen. Sie wunderte sich, dass es immer noch enger ging, während Yvette kräftig zuzog und weiteren Raum gewann.
„Keine Sorge. Du gewöhnst dich daran und bekommst noch genug Luft. Ich habe relativ locker gebunden. Alles kein Problem.“
Anna hätte beinahe laut aufgelacht. Locker gebunden? Sicher alles eine Sache der Perspektive! Wie hatten das die Frauen aus früherer Zeit, die sich täglich dieser Tortur aussetzen mussten, bloß ausgehalten?
Fertig geschnürt führte Yvette sie vor den Spiegel. „Das steht dir gut, sogar sehr gut.“
Anna konnte kaum glauben, dass sie diese Frau sein sollte. Ihre milchig weiße Haut hob sich gestochen scharf von dem satten, weinroten Satin ab.
Das Korsett umschloss sie und drückte ihre Brüste in die Höhe. Ein Teil ihrer Brüste schob sich üppig über den oberen Rand des Korsetts, prall wie reife Früchte. Sie versuchte sich so zu drehen, dass sie einen Blick auf ihre Rückenansicht werfen konnte. Ihr Gesäß lag komplett frei. Ein herausfordernder Hintern, umrahmt vom raffinierten Bogen des seidigen Stoffes, der die üppige Form noch unterstrich.
Anna mochte ihren Po nicht sonderlich. Doch in dieser Aufmachung konnte er sich sehen lassen. Er passte perfekt zu diesem Dress.
Mit einem Kribbeln im Bauch ließ sie sich von Yvette zu Aaron führen.
Diesmal erwartete er sie im Spiegelsaal, dem Raum, den sie nach ihrer zweiten Nacht erkundet hatte. Erneut nahm sie die Atmosphäre des Saales gefangen. Die sich reflektierenden Lichter in diesem fensterlosen Raum, der pompöse Kristalllüster, die fein geschliffenen, glänzenden und aufwendigen Spiegelflächen. Und wieder fiel ihr Blick auf das Metallgerüst, das unter der Decke hing. Zwei Ketten, die durch eine Vorrichtung hoch- und runtergelassen werden konnten, baumelten daran herab.
Aaron saß in einem purpurroten Sessel, der etwas abseits stand. Anna hatte ihn noch nicht entdeckt. Er musterte sie ausgiebig. Überzeugte sich davon, dass er mit diesem Korsett die richtige Wahl getroffen hatte. Ihre Figur passte perfekt zu einem Korsett wie diesem. Ihm gefiel, was er sah. Üppige Formen in edlem Gewand. High Heels, die ihre Beine streckten und ihre schmalen Fesseln betonten. Ihr Gesäß, rund und herausfordernd, ebenso wie ihre Brüste. Sie wirkte wie der Inbegriff von Weiblichkeit: weich, voller Hingabe, einladend. Aaron erinnerte sich daran, wie gut ihr Haar gerochen hatte, verspürte den Drang, sein Gesicht in dieser duftenden Pracht zu vergraben, wunderte sich über diesen sentimentalen Anflug, lachte sich innerlich selbst aus und erhob sich.
Seine Schritte ließen sie herumfahren.
Ihr Körper erbebte, als sie ihm entgegenblickte. Die edle Haltung, seine geschmeidigen Bewegungen, der intensive Blick aus seinen steingrauen Augen, der sie zu verschlingen schien. Seine pure Anwesenheit übergoss sie mit heiß-kalten Schauern.
Er kam näher ohne ein Wort, ohne eine Miene zu verziehen, den Blick unverwandt auf ihre Gestalt gerichtet. Seine Kiefermuskeln arbeiteten.
Er stand nun unmittelbar vor ihr.
Sanft berührten seine Fingerspitzen ihre Wange. Ihre Knie begannen zu zittern. Selbst diese kurze Berührung traf sie
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