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Feuerprinz

Feuerprinz

Titel: Feuerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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schoben sich Arme aus dem Sand, versuchten, sie aufzuhalten, und riefen ihr Warnungen zu. Sala ließ sich von den jammernden Stimmen nicht beirren und schritt über die verbrannten Leiber hinweg.
    Wieder griff eine Hand nach ihr und hielt sie fest, so dass die Göttin stehen blieb und die arme Kreatur ansah. »Du musst mich gehen lassen«, sprach sie sanft zu der verbrannten Frau, deren Gesichtnur noch halb vorhanden war. Sie musste einmal hübsch gewesen sein mit ihren weichen Gesichtszügen, die nur noch zu erahnen waren. Aber jetzt war sie nur noch ein Zerrbild dieser Schönheit, denn eine Gesichtshälfte war bis auf den Schädelknochen verkohlt – die Augenhöhle leer, die Lippen halb weggeätzt von der flirrenden Hitze.
    »Deinetwegen bin ich gestorben, Göttin … deinetwegen und wegen des Schwurs, den ich auf dich leisten musste … Kehre um, du hast hier nichts verloren!«
    Die Göttin spürte, dass Lin diese Frau gekannt haben musste. Ein Name tauchte kurz in ihrer Erinnerung auf:
Vay.
Sie spürte das Schuldgefühl der anderen, und das machte sie unsicher. Dann beruhigte die andere sich wieder.
Geh weiter!
    Sala ließ die Frau mit dem Namen Vay hinter sich und setzte ihren Weg fort, bis sie endlich vor den zwei großen Flammenthronen stand und zu
ihm
aufsah. »Ich bin hier, wie du es wolltest«, sprach sie
ihn
an.
    Er
kam die Stufen herunter und streckte ihr seine Hand entgegen. Die Göttin zögerte, sie zu nehmen.
    »Du bist freiwillig zu mir zurückgekehrt.«
Seine
Stimme klang sanft, und
er
sah anders aus, als sie ihn in Erinnerung hatte – wie ein junger Mann mit langen Haaren, einem markanten Gesicht und einem hochgewachsenen schlanken Körper. Aber Sala wusste, dass ihr Gefährte in seinem Reich jede Gestalt annehmen konnte, die er wollte, um sie zu beeindrucken. Nur seine blutroten Augen verrieten, dass der Mann vor ihr auf dem Thron ein Gott war. Die andere mischte sich wieder ein und erinnerte sie streng daran, weshalb sie gekommen waren.
    »Ich verlange die Freiheit für Engil und seine Menschen im Tausch dafür, dass ich bleibe.«
    Seine Stimme klang lockend. »Ich gewähre dir alles, wenn dumir die Gefährtin sein wirst, die du dem Menschenkönig warst, und mir Nachkommenschaft gewährst.«
    Schwöre es ihm!
, forderte drängend die Stimme in ihrem Kopf. Zögernd ergriff Sala die ihr dargebotene Hand des Gottes. »Ich schwöre es!«
    »Dann nimm deinen Platz an meiner Seite ein«, hieß
er
sie willkommen, und die Lichtgöttin schritt die brennenden Stufen hinauf.
     
    Jevana drückte gegen die Pforte des Tempels und wäre am liebsten wieder umgekehrt, da sie nicht, wie erwartet, verschlossen war. Der Flügel schwang mit einem leisen Knarren auf und forderte sie höhnisch auf, die dunkle Halle des Gottes zu betreten.
    Ein letztes Mal blickte sie über die Schulter zurück. Niemand war hier, um ihr Mut zu machen oder sie aufzuhalten. Jevana stand allein vor der Entscheidung, ob sie weitergehen sollte.
Es wird keine Rettung geben, wenn du den Mut nicht aufbringst, es zu tun!
    Sie betrat die Halle. Noch krampfhafter als zuvor umklammerte Jevana den Opferdolch, nachdem sie ihren mächtigsten Schutz – Salas Tränen – verloren hatte. »Wo bist du?«, rief sie leise in die Dunkelheit.
    Aus der Düsternis heraus drang ein dumpfes Geräusch an ihre Ohren.
Bum Bum … Bum Bum … Bum Bum …
Erschrocken blieb sie stehen und lauschte. Ein Blick zurück zum Viereck der Tür, durch das Sonnenlicht fiel, ließ den Impuls zu fliehen fast in ihr die Überhand gewinnen.
Ruhig … es ist nur dein Herz, das so laut schlägt …
Jevana widerstand ihrer Angst und tastete sich weiter in der Dunkelheit voran.
    Bum Bum …
Jetzt schien sogar der Boden leicht unter ihren Füßen zu vibrieren. Das war nicht ihr Herz! Jevana zwang sich weiterzugehen.
    Als sie etwa in der Mitte der quadratischen Tempelhalle angekommen war, stieß sie mit dem Fuß gegen etwas Hartes. Der Dolch fiel ihr aus der Hand; es gab ein schepperndes Geräusch auf den Steinplatten. Einen Augenblick lang erstarrte sie.
Bum Bum … Bum Bum …
Es war ganz nahe! Vorsichtig ging Jevana in die Knie und tastete nach dem Dolch. Es kostete sie Selbstüberwindung, doch schließlich fanden ihre Finger das kühle Silber der Klinge. Sie atmete auf. Auf allen vieren wie eine Katze tastete sie sich weiter voran, bis sie mit der Hand gegen einen hölzernen Rahmen stieß. Jevana befühlte ihn und erkannte, dass es die Trage sein musste, mit der sie Elvens Männer

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