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Feuerprinz

Feuerprinz

Titel: Feuerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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rücklings in den heißen Sand. Er schrie auf, als die Hitze schonungslos seine Haut traf. Sterne tanzten vor seinen Augen. Vor ihm verwandelte sich Elven in etwas Riesiges und Monströses mit schwarzschuppiger Haut und Fingern, die mit sichelartigen Krallen bestückt waren. Der Kopf und das Gebiss glichen dem eines Schjacks, und Degan erinnerte sich an die Geschichte Ilanas, die behauptet hatte, dass die Schjacks Kinder des dunklen Priesters Karok waren, der sich als den leiblichen Sohn des Gottes bezeichnet hatte. Aus der raubtierhaften Kehle des Gottes drang ein tiefes Grollen. Er überragte Degan um zwei Manneslängen. Kochender Speichel tropfte ihmauf die Brust, als der Gott sich über ihn beugte und drohend knurrte: »Halbgreif, ich hätte dich vielleicht umkehren lassen, denn wer bin ich, dass ich dich fürchten müsste …«
    Degan spürte Salas Tränen auf seiner Brust brennen. Ihre Kraft war fast verbraucht. »Lin«, rief er verzweifelt und umklammerte die Kette, so fest es ging, mit der Faust. »Komm mit mir zurück!«
    Die Krallenhand des Gottes näherte sich seiner Kehle. Doch ehe sie ihn auch nur berühren konnte, umwehte ihn etwas, hob ihn an wie eine sanfte Schwinge und umflutete ihn mit schützender Kühle. Degan schloss die Augen und atmete das erste Mal, seit er das Reich des Gottes betreten hatte, frei durch. »Lin?«
    Plötzlich war sie da, beugte sich über ihn und beschützte ihn vor dem eifersüchtigen Gott. Ihr Gesicht kam ihm nahe, betrachtete ihn lange und neugierig, so als sähe sie ihn zum ersten Mal. Sie sahen sich in die Augen. Degan spürte, dass etwas seltsam war an der Art, wie sie ihn ansah. Es war Lins Gesicht, und es waren ihre Hände, die langsam über seine Brust strichen – wohlgefällig, begehrlich –, doch es waren nicht ihre Augen! Diese Frau, die sich über ihn gebeugt hatte, kannte er nicht. Ihr nackter Körper, der sich an seinen schmiegte, war eindeutig Lins, und doch war er ihm nicht vertraut. Sogar ihre Stimme hatte einen fremden Klang angenommen.
    »Die andere spricht von dir … über deine Kraft und dass du die Menschen retten wirst …« Ihr Lächeln wirkte anziehend. »Sie hat nicht übertrieben in ihren Beschreibungen. Ich würde gerne mit dir gehen, Halbgreif, aber die andere sagt, dass ich hier bleiben muss.« Sie wandte sich dem grollenden Gott und dann wieder Degan zu. »Du bist schön, Halbgreif … Wie gerne würde ich deine Königin sein anstatt
seine
. Doch
er
wird dich töten und mich nicht fortlassen.
Er
ist ein eifersüchtiger Gefährte.«
    »Lin …«, flehte Degan das fremde, etwas selbstgefällige Gesicht an. »Lin, ich will mit dir sprechen, nicht mit
ihr

    »Wir sind eins!«, antwortete die Göttin beleidigt. »Wie kannst du mich zurückweisen?«
    Degan spürte, wie sie sich zurückzuziehen begann. Sie war eine Göttin, die ihn begehrte, doch sie liebte ihn nicht. Es war ein seltsames Gefühl, eine Lin vor sich zu haben, die nichts für ihn empfand. Degan wusste: Wenn Sala ging, wäre auch Lin für ihn verloren. Er musste etwas tun. Degan überlegte nicht, packte sie bei den Schultern und zog sie zu sich hinab. Seine Lippen drückten sich auf ihren Mund. Es fühlte sich seltsam an, ein anderes Wesen nicht mit dem Mund zu berühren, um ihm das Gift des dunklen Gottes aus dem Herzen zu ziehen, sondern um es einfach nur zu küssen. Die letzte Frau, die er geküsst hatte, war Xiria gewesen, und es überraschte ihn, wie Lins Körper ihn erregte.
    Gefangen in seiner Begierde umschlang er sie mit den Armen und stöhnte vor Verlangen … Ihre Kühle umhüllte ihn. Er griff in ihr schwarzes Lockenhaar und genoss den Druck ihrer Brüste auf seiner Haut. Sein Greifenerbe drängte ihn, sie zu nehmen … aller ihn umgebenden Gefahr zum Trotz. Er hatte lange keine Frau mehr gewollt, doch nun wollte er Lin – unbedingt! Von sehr weit weg drang das wutentbrannte Grollen des Gottes an sein Ohr. Es kümmerte ihn nicht; Elven konnte ihm nichts anhaben, solange Lin bei ihm war.
    Sie löste ihre Lippen von seinen. Degan öffnete die Augen und sah das Feuer wieder in der Ferne am Horizont lodern. Die unsichtbare Wand hatte sich zwischen sie und den Gott geschoben, und Elven stand auf der anderen Seite. Das musste Lin bewirkt haben … oder Sala … oder beide zusammen.
    Doch als er sie ansah, blickte er nicht in die fremden Augen derGöttin, sondern in die von Lin … jene Augen, die ihm vertraut waren seit seiner Kindheit.
    »Degan?« Ihre Stimme klang unsicher,

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