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Feuerprinz

Feuerprinz

Titel: Feuerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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er sie entdeckte, und kam zu ihr.
    »Lin«, sagte er leise und wand, wie es ihm zur Gewohnheit geworden war, eine ihrer Locken um seinen Finger. Er wollte sie in seine Arme ziehen, doch sie trat einen Schritt zurück. »Wir müssen reden, Elven.«
    Er runzelte die Stirn, und sofort bemerkte sie wieder die leichte Gereiztheit in seiner Stimme. »Das können wir auch beim Abendmahl.«
    »Ich möchte aber jetzt reden, hier draußen, ohne die Diener in unserer Nähe. Wir können einen Spaziergang durch die Gärten machen.«
    »Wenn es dir hier draußen besser gefällt«, gab er nach und nahm ihre Hand.
    Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her. Wäre es nicht so ein unangenehmer Anlass gewesen – Lin hätte den Zauberdes wilden Gartens genossen. In der abendlichen Luft entfaltete er berauschende Düfte; wie den Geruch der Duftschoten, der ein wenig an Honig und Gewürze erinnerte. Lin zog ihre Sandalen aus und spürte die weichen Teppiche aus Moosbällchen unter ihren Füßen kitzeln. Die Wiese roch herb und ein wenig nach Amber … einfach traumhaft. Vielleicht würde ja doch alles gut, und sie und Elven mussten erst Vertrauen zueinander fassen. Sie liebte die Gärten, genau wie Degan sie geliebt hatte … Immer wenn etwas sie quälte, kam sie hierher. Auch Ilana und Tojar taten das.
    Elven schien hingegen keinen Blick für die wilde Schönheit der Blüten und Pflanzen zu haben. Je weiter sie gingen, desto unruhiger wurde er. Schließlich blieb er stehen und legte seine Hand auf ihre Schulter. »Also … worüber wolltest du sprechen? Über Braam und dass ich ihn aus meinem Gefolge entlassen soll? Ich sage dir noch einmal, dass ich das nicht tun werde.«
    Da war sie wieder, die Unnachgiebigkeit in seiner Stimme. Lin spürte, dass sie anders beginnen musste, um ihn zu erreichen. »Ich wollte darüber sprechen, dass es nicht angebracht ist, mich vor Braam oder irgendjemand anderem zu maßregeln, Elven. Das steht niemandem zu – auch dir nicht. Ich bin Salas Hohepriesterin und die Tochter des Herrschers von Engil.« Es tat gut, auszusprechen, was sie ärgerte und bewegte. Vielleicht war es das, was bisher ihrer Gefährtenschaft gefehlt hatte – offene Worte.
    Ohne Vorwarnung umfasste Elven ihr Handgelenk. Wie immer glühte seine Haut vor Hitze; Lin fühlte sich überrumpelt und wollte sich losreißen, doch je mehr sie kämpfte, desto schmerzhafter drückte Elven zu. Seine Stimmung schlug von einem Augenblick auf den anderen um. »Wo warst du heute? Sag es mir!«
    Noch immer versuchte sie vergeblich, ihre Hand aus seiner Umklammerung zu befreien. Hatte er überhaupt gehört, was sie gesagt hatte? »Lass mich los! Du weißt, wo ich war, auch wenn ichweder dir noch irgendjemand anderem darüber Rechenschaft ablegen muss.«
    »Du weißt nicht, was du da sagst«, flüsterte er mehr zu sich selbst als zu ihr. Seine Augen – nun waren sie erstaunlicherweise wieder grün – waren starr auf sie gerichtet, als suche er nach der Wahrheit in ihrem Gesicht. »Ich kann nicht zulassen, dass du alles zerstörst. Nicht noch einmal.«
    Elven zerrte sie an sich. Lin wehrte sich, als er ihr Kinn packte, um sie zu küssen. Mit aller Gewalt kämpfte sie gegen seine Grobheit an. Er ließ sie nicht los, quetschte stattdessen ihren Kiefer so fest, dass sie glaubte, er würde brechen. Mit Gewalt drückte Elven seine Lippen auf ihren Mund. Als er sie endlich losließ, rief sie aufgebracht: »Was glaubst du, wer du bist? Du bist nicht der Herrscher von Engil, das ist noch immer mein Vater! Und du bist auch nicht der Herrscher über seine Tochter … «
    Elven sah sie an wie ein Fremder. Lin kam es vor, als hätte sie diesen Mann noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen. Ihr Herz begann zu rasen, dieses Mal aus purer Angst. Jevana hatte recht gehabt. Da stand ein Fremder vor ihr – sie kannte den Mann, den sie zum Gefährten genommen hatte, überhaupt nicht. Nichts mehr war von der Liebe zu spüren, die Elven angeblich für sie empfand. Seine Sanftheit war dem Wunsch gewichen, ihr seinen Willen aufzuzwingen.
    »Hör mir zu, Lin«, sprach er leise, aber sehr deutlich. »Egal, was du auch tust. Du wirst mich nicht umstimmen. Lass deinen Vater in Ruhe … er ist ein alter kranker Mann. Verdüstere seine letzten Tage nicht mit deinen Beschwerden.« Erneut nahm Elven ihr Handgelenk und zog es an seine Lippen. Sein heißer Atem streifte ihre Haut. Dann ließ er sie endgültig los. »Ich habe heute Entscheidungen getroffen, die du nicht

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