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Feuerprinz

Feuerprinz

Titel: Feuerprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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damit sie sich beruhigte.
    Lin erkannte sich selber nicht wieder, während sie die Hütte durch ihren Tobsuchtsanfall verwüstete und sich schließlich wie ein Igel auf dem Boden zusammenrollte. Es war, als wäre sie in zwei Hälften gerissen worden. Die Waldfrauen hockten sich neben sie.
    »Höre zu, Königin von Engil«, krächzte eine der Alten und versetzte ihr eine Ohrfeige, als Lin sich störrisch die Hände vor die Ohren hielt. »Die Lichtgöttin ist vor langer Zeit ihrem Gefährten, dem dunklen Muruk, davongelaufen und hat sich bei den Menschen versteckt. Und der dunkle Gott ist eifersüchtig … Die Gefühle der Götter sind ewig, ebenso wie ihr Begehren.«
    Während die Waldfrauen sie an den Armen hochzogen, beruhigte sich Lin etwas, obwohl sie noch immer nicht verstehen konnte, was die Alten ihr sagen wollten. Sie war Lin! Sie war keine Göttin, die ihrem Gefährten davongelaufen war. Die Waldfrauen seufzten, als sie erkannten, wie wenig sie zu begreifen schien. Eine von ihnen sprach weiter.
    »Sala dachte, dass das beste Versteck vor ihrem eifersüchtigen Gefährten bei den Menschen wäre … in einem Menschen, um es genau zu sagen! Sie wusste, dass die besessene Liebe ihres dunklen Gefährten nur sterben kann, wenn sie selber sterblich wird.«
    Was sollte das? Was redeten die beiden da? Sie war Lin! Sie kannte die Göttin nicht … Die Göttin sprach ja noch nicht einmal zu ihr. Mit einem Mal erwachte Lin aus ihrer Lethargie und schüttelte die Hände der Waldfrauen ab. Durch den Qualm tastete sie sich hustend zur Tür, um daran zu rütteln. »Lasst mich raus! Ihr seid wahnsinnig. Ich bin nicht Sala. Die Göttin spricht nicht zu mir, ich bin Lin … nur Lin!«
    »Pah!«, meckerte eine der Waldfrauen. »Wie sollte Sala zu dir sprechen. Dafür müsstest du Selbstgespräche führen. Glaub es oder nicht … Du bist sie, und sie ist du seit dem Tag deiner Geburt. Du bist sterblich, und sie ist an deine Sterblichkeit gebunden. Sie wollte es so.«
    Lin fand den Riegel und schob ihn hoch. Inmitten einer Rauchwolke stolperte sie ins Freie, die Waldfrauen hinter ihr her. »AberElven!«, würgte sie hervor, während sie sich hustend ins Gras fallen ließ.
    »Elven!«, meckerten die beiden mit einer Stimme. »Wir kannten einen jungen Mann, der sich Elven nannte. Ein freundlicher Schmied, der zweimal im Jahresumlauf kam, um unsere Messer und Werkzeuge zu richten. Er hat die zweite Hütte für uns gebaut … Dann, im letzten Sommer, kam er nicht mehr, stattdessen tauchte er in Engil auf. Aber was zu dir nach Engil kam, ist nur die Hülle jenes Mannes, den wir kannten. Elven ist tot. Muruk hat sich seinen Körper genommen. Ihr Menschen habt geglaubt, dass durch die Abwendung der Prophezeiung des Schwesternthrones und die Geburt des Halbgreifen Degan der Fluch von euch genommen ist. Aber euer Verstand ist so endlich, wie jener der Götter unendlich ist. Der dunkle Gott wird seine Wut auf die Menschen nie aufgeben – ebenso wie die Suche nach seiner entflohenen Gefährtin.« Die Waldfrauen hatten sich in Rage geredet. »Durch deinen Blick in Salas Feuer konnte Muruk sie endlich finden … Er will sie zurück, also musste er dich zuerst gewinnen. Er will, was sie ihm als seine Gefährtin verwehrt hat – Zuneigung und Nachkommenschaft. Er wird niemals aufgeben, es sei denn … «
    Langsam bekam Lin wieder Luft. Sie fühlte sich schrecklich. Wie die Alten sie ansahen … »Es sei denn …?«, wagte sie vorsichtig zu fragen.
    »Es sei denn, die Göttin stirbt … Dann gibt es für den Blutgott keinen Grund mehr, die Menschen heimzusuchen.«
    Ehe Lin klar wurde, was die beiden ihr zu sagen versuchten, zog eine von ihnen einen spitzen Dorn aus ihrem Gürtel und hielt ihn ihr dicht vor die Augen. »Das Gift der Bellockwurzel ist ein Segen für Frauen, die keine Kinder wollen, und noch ein wenig mehr davon, direkt ins Herz gestochen, lässt es auf ewig stillstehen. Es geht schnell und ist fast schmerzfrei.«
    Lin starrte den Dorn an, als die Alte sich über sie beugte und flüsterte: »Du musstest es erfahren, denn du sollst verstehen, warum wir das tun. Wir wollten das Schicksal von dir abwenden, aber du konntest ja deine hübsche Nase nicht aus Salas Feuer heraushalten. Jetzt kann nur noch Salas Tod die Menschen von Engil retten. Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen, wir haben lange gezögert. Willst du dein Volk retten und ihm eine gute Königin sein?«
    Lin rutschte auf dem Hinterteil rückwärts und starrte die

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