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Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217

Titel: Feuerprobe der Liebe - 1 Teil der Miniserie The great London fire - Historical Bd 217 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claire Thornton
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um die Anweisung weiterzugeben. „Putney?“, fragte sie, als sie zurückkam. „Was hast du in Putney gemacht?“
    Während sie aßen, gab Jakob einen kurzen Bericht ab über das, was Desirée und ihm zugestoßen war. Seine Beschreibung der Begegnung mit Potticary in Dover entsprach genau dem, was er Desirée erzählt hatte, doch ihr fiel auf, dass er ihren Besuch in Kilverdale House nur kurz erwähnte. Er bemerkte lediglich, dass sie die Nacht dort verbracht hatten und dass er kurz mit dem Duke sprach, ehe er sie dann zurück nach London begleitete.
    „Lady Desirée sorgte sich wegen ihres Hauses“, schloss er. „Doch nachdem wir feststellten, dass es unversehrt war, kamen wir sofort hierher.“
    „Ich bin froh, dass ihr Kilverdale getroffen habt“, sagte Athena. „Gestern war er so sehr in Sorge deinetwegen. Lady Desirée, ich bedaure sehr, dass Ihr so eine beängstigende Zeit hinter Euch habt. Ich habe mich gefragt – und ich hoffe, Ihr empfindet dieses Angebot nicht als aufdringlich –, ob Ihr vielleicht eines meiner Kleider anprobieren möchtet?“ Sie lächelte Desirée zu. „Unsere Größe ist ähnlich. Gewiss passen sie Euch besser als die Kleider der Haushälterin.“
    „Vielen – vielen Dank, das ist sehr nett von Euch“, stammelte Desirée. Athenas Angebot verursachte ihr ein wenig Unbehagen, aber die Miene der anderen Frau blieb freundlich. „Ja, das würde ich gern“, sagte sie daher etwas zuversichtlicher.
    „Gleich. Zuerst möchte ich mit Euch sprechen, Mylady“, sagte Jakob und schob seinen Teller beiseite.
    „Mit mir sprechen?“ Desirée sah ihn an. In Jakobs Blick lag ein ungewöhnlich ernster Ausdruck, und sein Tonfall hatte weitaus förmlicher geklungen als gewöhnlich. Ihr stockte der Atem. Was gab es noch zu sagen?
    „Wenn Ihr bereit seid, schickt einen Lakaien zu mir“, sagte Athena.
    Desirée nickte und brachte sogar ein Lächeln zustande, doch ihre ganze Aufmerksamkeit galt Jakob, der darauf wartete, dass die anderen den Raum verließen. Während der vergangenen vierundzwanzig Stunden war sie mit ihm die meiste Zeit allein gewesen, doch als Halross und Athena gegangen waren, fühlte sie sich in seiner Gegenwart plötzlich scheu und verlegen. Warum wollte er jetzt mit ihr sprechen? Ging es darum, dass sie die Nacht zusammen verbracht und Kilverdale sie gesehen hatte?
    Verunsichert spielte sie mit den Falten ihres Rockes. Sie brachte es nicht über sich, ihn anzusehen. Ihr war klar, dass die Ereignisse des vergangenen Tages und der Nacht ihrem Ruf geschadet hatten. Das hatte sie von Anfang an klar gewusst, aber erst als sie hörte, wie Jakob die Geschichte für Athena und Halross geglättet hatte, war ihr die Ernsthaftigkeit ihrer Lage zu Bewusstsein gekommen. Würde Jakob sich zu einem Heiratsantrag genötigt fühlen, um ihre Ehre zu retten? Oder sah er eine Gelegenheit, eine reiche Erbin als Braut zu gewinnen? Er schien Vergnügen daran zu finden, sie zu küssen, was mehr war, als sie von einem Gatten erwartete, nur würde das als Grundlage für eine Ehe genügen?
    Hätte ihr Vater vor sechs Jahren für sie eine Ehe mit Jakob arrangiert, so wäre sie mit seiner Wahl zufrieden gewesen. Nun war sie allerdings nicht bereit, ihr Glück und ihre Unabhängigkeit nach einer so kurzen Bekanntschaft aufs Spiel zu setzen. Ihre Furcht, an einen unwilligen Bräutigam gefesselt zu sein, saß tief, und sie hatte so lange abseits von der Welt gelebt, dass es ihrer Meinung nach wenig Unterschied machte, wenn sie als gefallene Frau gelten würde, weil sie die Nacht neben Jakob verbracht hatte.
    Während sie versuchte, sich eine angemessene Erwiderung zu überlegen, fühlte sie ein Kribbeln im Bauch. Sie beschloss, weder mit „Ja“ noch mit „Nein“ zu antworten, sondern um ein wenig Zeit zu bitten, damit sie einander besser kennen lernen konnten. Sie würde ihm sagen, dass er gut aussehend und anziehend war und einen sehr guten Ehemann abgeben würde, aber dass sie inmitten eines solchen Durcheinanders keine übereilten Entscheidungen treffen wollte. Eine solch schmeichelhafte und pragmatische Antwort würde ihn doch gewiss nicht stören? Nachdem sie eine Entscheidung getroffen hatte, die sie zufrieden stellte, hob sie den Kopf, um auf seinen Antrag zu warten.
    Sie stellte fest, dass er sie, die Stirn leicht gerunzelt, gedankenvoll musterte. Ihrer Meinung nach war eine solche Geste ein wenig passender Anfang für einen Antrag. Als seine Miene noch ernster wurde, sprang sie empört

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