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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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nicht?
    „Jetzt habe ich dich schon wieder bedrängt“, sagte er. „In deiner Welt.“
    „Macht nichts“, erwiderte sie schnell.
    „Ja“, sagte er und machte eine Pause. Als er fortfuhr, schien er sich schon ein bisschen erholt zu haben. Seine Stimme klang gelassener und fast schon wieder so selbstsicher, wie es normalerweise der Fall war.
    „Ich glaube, es macht tatsächlich nichts“, erklärte er. „Ich glaube, mit jeder anderen Person wäre es problematisch gewesen, aber mit dir ist es gut. Vielleicht, weil ich so oft in deiner Welt herumstiefle. Du bist es gewohnt, mich zu ertragen, und ich bin es gewohnt, dir zur Last zu fallen.“
    „Du fällst mir nicht zur Last!“
    Er hielt sich die Nase zu, denn gerade quoll eine weitere Ladung Echsenblut aus einer der beiden toten Echsen und die hatte es in sich. Es war ein so bodenlos grausamer Angriff auf die Riechnerven, dass Maria darüber lachen musste. Über die ganze Situation musste sie lachen. Sie drückte sich den Arm gegen die Nase, in der Hoffnung, ihren armen Geruchssinn dadurch abschirmen zu können, doch es half nicht viel.
    Unter diesen Umständen war es kaum möglich, das Gespräch fortzuführen. Gerald stand auf, reichte Maria die freie Hand, und sie ergriff sie. Es war ein komisches Gefühl. Es war so, als ob sie diese Hand von innen kennen würde. Als ob sie ihn von innen kennen würde. Aber das war natürlich nur ein Eindruck. Sie hatte keine Ahnung, was er fühlte oder dachte, es war nur anders als vorher. Vertrauter.
    Sie quetschten sich an den Tieren vorbei, deren dicke Schwänze die halbe Tür ausfüllten, und betraten vorsichtig die Bibliothek. Der Gestank war hier nicht ganz so schlimm, deswegen nahm Maria den Arm von ihrer Nase und holte tief Luft.
    „Danke noch mal“, sagte sie. „Ich weiß nicht, was jetzt noch von mir übrig wäre, wenn du das nicht getan hättest.“
    Ihre Stimme klang schwach und leise in der großen Bibliothek.
    „Darf ich dich um was bitten?“, fragte Gerald mit gedämpfter Stimme.
    „Was?“
    „Sagst du’s nicht weiter?“
    Sie sah ihn an und versuchte zu verstehen, was er meinte.
    „Ich soll nicht weitersagen, dass du mich unsichtbar gemacht hast?“
    „Ja, genau. Ich kann nicht so gut erklären, warum. Aber ich glaube, ich muss erst mal in Ruhe nachdenken. Außerdem will ich nicht, dass es Grohann in den Katalog der verfügbaren Erdenkinder-Talente aufnimmt. Es ist nichts, was ich einfach so tun kann. Das habe ich jetzt gelernt. Ich sollte es wahrscheinlich gar nicht tun. Mit niemandem.“
    Maria nickte.
    „Ist gut. Ich sage es niemandem.“
    „Danke.“
    „Haben wir uns versteckt?“, fragte Maria. „Und die Echsen haben uns nicht gefunden?“
    „Das würde nicht den Zustand unserer Kleidung erklären.“
    „Dann haben sie uns angegriffen?“
    „Ja. Sie haben sich um uns gestritten, dabei haben sie uns so zugerichtet und wir konnten fliehen.“
    „Ich weiß nicht …. klingt das realistisch?“
    „Eine andere Erklärung gibt es nicht. Keine, von der sie etwas wissen.“
    Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, verließen sie die Bibliothek. Sie mussten nur den aufgeregten Stimmen folgen, die sie aus einem der Wohnzimmer hörten, um ihre Freunde zu finden.
    „Das letzte Mal haben wir sie im Treppenhaus gesehen!“, hörten sie Lisandra sagen.
    „Wenn ihnen etwas passiert wäre, hätten wir Spuren davon entdeckt“, meinte Haul.
    „Ich bin erst beruhigt, wenn ich sie sehe!“, rief Viego Vandalez. „Gangwolf, du hast die Tür hinter dir fest zugemacht?“
    „Ja, natürlich.“
    „Natürlich“, sagte Viego in sarkastischem Tonfall. „So, wie du die Tür zum Katastrophen-Universum natürlich hast offen stehen lassen!“
    „Ich habe nicht nachgedacht. Ich wollte nur kurz was trinken und dann -“
    „Sie kommen!“, rief Haul.
    Hauls scharfes Gehör hatte sie vernommen und seine Ankündigung bewirkte, dass Maria und Gerald von vier Augenpaaren angestarrt wurden, als sie das Zimmer betraten.
    „Es geht euch gut!“, stellte Viego erleichtert fest. „Was für ein Glück!“
    „Wo wart ihr?“, fragte Lisandra. „Wir haben euch überall gesucht!“
    „In der Bibliothek“, antwortete Gerald. „Was waren das für Tiere?“
    „Pantols“, sagte Ritter Gangwolf, dem das schlechte Gewissen ins Gesicht geschrieben stand. „Ich habe eine Tür offen gelassen.“
    „Und ich habe ihn dazu überredet, eine Pause zu machen“, erklärte Viego. „Allerdings wusste ich nicht, dass die

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