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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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    „Mach eine Pause. Vielleicht kommt dir dann die entscheidende Erleuchtung!“
    Das hielt Gangwolf für eine gute Idee. Als die erste Flasche Kalter Kuhn leer war, holte er sich die zweite und seine Laune besserte sich zusehends.
    „Ich könnte es mit einer anderen Technik versuchen. Ich habe immer versucht, die Stellen gleich richtig zu schließen, aber wenn ich ganz schnell arbeiten würde, mit einem Provisorium … “
    Seltsame Geräusche ließen Gangwolf und Viego aufhorchen. Erst ein Röcheln, dann ein Schnaufen und schließlich ein schwerer Körper, der sich durchs Unterholz schleppte.
    „Klingt nicht gut“, murmelte Gangwolf und stellte seine Flasche auf die Erde.
    Viego sprang aus der Hängematte und bewaffnete sich mit zusätzlichen Pflöcken und Wurfgeschossen aus seinem Rucksack. Er wollte nicht alleine auf Gangwolfs Pfeifkünste angewiesen sein.
    „Was ist? Warum rufst du nicht nach Legionär? Da kommt eindeutig ein verletzter Pantol! Und da sie sich gerne gegenseitig auffressen, ist der Rest der Horde nicht weit!“
    „Ja, aber …“
    „Was, aber?“
    „Ich habe die Tür offen gelassen.“
    „Du hast was?“
    Gangwolf war schon weg und rannte durch den Wald zu der Tür, die ihm heute so viele Schwierigkeiten bereitet hatte. Dort sah er den Pantol auf seinen Hinterbeinen stehen, wie er neugierig die Tür beschnupperte. Das war das Schlimme an diesen Viechern. Sie waren mit einem kleinen Maß an Intelligenz ausgestattet und dieser Pantol witterte, dass er sich durch diese Lücke in der Welt vielleicht in Sicherheit bringen könnte.
    „Mach ruhig“, brummte Gangwolf. „Das Universum da drüben wird dich aufsaugen und zermalmen, bevor du auch nur einmal grunzen kannst!“
    Das Tier steckte seinen Kopf in die geöffnete Tür und kletterte hindurch. Gangwolf sah, wie sein fetter Schwanz im Durchlass verschwand und wunderte sich darüber, dass er nicht sofort explodierte.
    Die Horde, von der Viego gesprochen hatte, ließ nicht lange auf sich warten. Sieben von ihnen hatten die Blutspur des verletzten Pantols verfolgt und untersuchten jetzt die Tür, wie es der andere Pantol zuvor getan hatte. Das Ganze war Gangwolf nicht geheuer. Warum wurden die Tiere nicht in die Öffnung gesaugt? Warum widerstanden sie dem tobenden Universum auf der anderen Seite?
    „Wie sieht’s aus?“, fragte Viego, der an Gangwolfs Seite auftauchte.
    „Nicht gut!“, sagte Gangwolf.
    Die sieben Pantols verschwanden nacheinander in der Türöffnung und Viego, dem der Tonfall seines Freundes verdächtig ernst vorkam, lief zur Tür, um nach dem Rechten zu sehen.
    „Gangwolf!“, schrie er, kaum dass er einen Blick in die Öffnung geworfen hatte. „Komm!“
    Viego verschwand in der Tür und das konnte nur eines heißen: Die Tür führte gerade nicht in ein explodierendes Universum, das sich in der Entstehung befand. Stattdessen führte sie in Marias Spiegelwelt, weil sich das Mädchen gerade dort aufhielt! Ein verletzter und sieben quietschlebendige, kräftige Pantols galoppierten in diesem Moment durch das Treppenhaus, womöglich schon durch das Schloss der Spiegelwelt. Gangwolf zögerte keine Sekunde und rannte hinterher, wobei er diesmal darauf achtete, die fatale Tür, nachdem er sie durchquert hatte, hinter sich zuzuwerfen.
     
    Maria führte Gerald in die Bibliothek und von dort in ein Kabinett, in dem ausgesuchte Bücher aufbewahrt wurden. Bücher, deren Sprache Maria leider nicht verstand. Über einem Tischchen in der Nähe des Fensters hing ein kleines Ölbild mit einem goldenen Rahmen. Maria nahm es von der Wand und hielt es Gerald hin.
    „Das ist sie!“
    Gerald betrachtete das Bild. Es war ein Mädchen abgebildet. Sie war jünger als die Frau, die er im Spiegel gesehen hatte, doch sie war eindeutig dieselbe Person. Das rote Haar, die zarte, rosige Haut, die sehnsüchtigen Augen. Sie sah so aus, als lächelte sie den Maler an, der das Porträt angefertigt hatte.
    „Dreh es um!“
    Auf der Rückseite des Bildes fand Gerald eine Widmung.
    „ Für M. von T.“
    „Du denkst …“, begann Gerald, doch er hielt inne, da ein paar Räume weiter ungewöhnlich lautes Gepolter zu hören war.
    „Hoffentlich lassen sie die Möbel heile!“, sagte Maria in dem Glauben, dass Lisandra und Haul ihren Schaukampf, den sie gerade eben noch im Treppenhaus vollführt hatten, in ein nahe gelegenes Wohnzimmer verlegt hatten.
    Ein schriller Schrei wie von einem Raubvogel belehrte sie eines Besseren. Sie sah Gerald an und er

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