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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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sie alle bestaunen, mit welcher Leichtigkeit Berry durch die Abwehrzauber von Lars hindurchgreifen konnte und eine Faust voller Monster-Stiefmütter pflückte, indem sie das Handgelenk im richtigen Moment ein wenig drehte. Zack! Ab waren sie.
    Auf dem Rückweg musste sie dann doch die zweite Hand zu Hilfe nehmen, um eine Lücke zu schaffen, durch die der Strauß passte, doch auch das bereitete ihr keinerlei Schwierigkeiten. Sie zog den Strauß durch das Schlupfloch, tippte mit den Fingerspitzen in der Luft herum, um den Schaden im Abwehrzauber rückgängig zu machen, und als sie mit ihrem Werk zufrieden war, weil ihre Tat nicht die geringste Spur zurückgelassen hatte (außer den Stängeln, an denen die Blumen fehlten), hielt sie ihrem Kunden die versprochene Ware unter die Nase.
    Rackiné wollte danach greifen, doch sie zog den Strauß weg.
    „Wie heißt das Zauberwort?“
    „Lars!“, rief Lisandra.
    Das war zwar nicht das Zauberwort, doch Berry sah den Gärtnerjungen kommen, zusammen mit zwei griesgrämigen, erwachsenen Gärtnern, die einen normalerweise schon schief anguckten, wenn man nur eine Distel im Vorübergehen streifte, und daher drückte sie dem Hasen die Blumen in die Pfoten und rannte davon. Rackiné zögerte nicht lange und rannte hinterher, gefolgt von Thuna und Maria. Sie alle rannten, bis sie am Seerosenteich ankamen, und dort fielen sie ins Gras, wo sie nach Luft schnappten und sich über ihre eigene Albernheit kaputtlachten.
    „Friss sie, Rackiné“, forderte Berry ihren Kunden auf. „Du musst die Spuren beseitigen!“
    Das ließ sich der Hase nicht zweimal sagen. Die köstlichen frischen Blüten wanderten in sein Maul und er kaute nach Herzenslust darauf herum, beseelt von dem Genuss, der ihm viel zu selten zuteil wurde. Nachdem die letzten Blättchen und Stängelchen vertilgt und somit alle Spuren beseitigt waren, war es an Rackiné, seinen Teil des Handels zu erbringen.
    „Es war Marias Idee“, erzählte er. „Sie hat gesagt, ich soll herausfinden, was Trischa nicht mag und sie damit vertreiben. Subtil! Nicht mit dem Holzhammer!“
    „Du bist subtil vorgegangen?“, fragte Thuna ungläubig. „Wie hast du das gemacht?“
    „Ich hab ihr gesagt, dass sie hässlich ist und stinkt!“
    „Das ist nicht subtil, Rackiné!“
    „Es hat aber geklappt! Sie wollte mir erst nicht glauben, dass sie stinkt …“
    „Sie stinkt ja auch nicht“, sagte Maria. „Das kann man nun wirklich nicht behaupten!“
    „Eben. Deswegen hat es sie auch so aufgeregt.“
    Berry beobachtete den Hasen gründlich.
    „Nein, Rackiné“, sagte sie. „Du lügst. Damit hast du sie nicht vertrieben.“
    Daran, wie Rackiné jetzt den Mund verzog, sah man, dass sie recht hatte.
    „Also? Wie hast du’s gemacht?“
    Er wollte es nur ungern erzählen. Aber er hatte die Blumen gefressen, es führte kein Weg daran vorbei.
    „Es war nicht leicht“, sagte er. „Sie wollte unbedingt, dass ich bei ihr im Bett schlafe. Ich habe mich mit Händen und Füßen gewehrt, aber dann habe ich an das gedacht, was Maria mir gesagt hat. Ich hab mich also zu ihr ins Bett gelegt und erst mal sehr laut zu schnarchen angefangen. Dann habe ich mich herumgeschmissen, als ob ich im Schlaf schlecht träume, und ihr dabei wie zufällig auf die Nase gehauen.“
    „Rackiné!“, sagte Lisandra empört. „Man schlägt keine Kinder!“
    „Da konnte ich nichts für“, sagte der Hase unschuldig. „Ist doch im Schlaf passiert!“
    „Und dann hat sie dich rausgeworfen?“
    „Nö. Ich musste mich wirklich ins Zeug legen! Ich habe im Schlaf gestöhnt, geschrien, gewürgt und wie wild gezappelt. Zwischendurch habe ich im Schlaf geredet. So was wie: ‚Uh, da kommt Trischa! Ich hasse sie!’“
    „Unglaublich subtil“, sagte Thuna kopfschüttelnd.
    „Irgendwann muss ich wirklich eingeschlafen sein. Als ich wieder aufgewacht bin, lag sie unten auf dem Teppich mit einem Kopfkissen über dem Kopf. Ich hab mich rausgeschlichen und seitdem will sie nichts mehr mit mir zu tun haben.“
    „Aha“, sagte Berry. „Vielleicht lese ich ihr doch lieber was vor.“
     
    Zwischen den Bäumen tauchte Gerald auf. Er hielt seinen Arm in die Höhe und auf diesem Arm saß ein wunderschöner Turmfalke, dessen Gefieder fast schwarz war. Es musste ein weiblicher Falke sein, so wie Gerald ihn ansah.
    „Ist sie nicht wunderschön?“, rief er, als er in Rufweite kam.
    „Das ist aber nicht …“, begann Thuna, „… oder etwa doch?“
    Der Falke schlug mit seinen

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