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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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aus Tamen wie eine Einöde.“
    „Wo ist der Wald von Tamen?“
    „Er wurde zerstört. Von Yu Kon und seinen Verbündeten.“
    „Deswegen leben Sie noch? Weil Ihre Mutter verbannt wurde?“
    „Sie lebte mit meinem Vater zusammen, bis er starb. Danach brachte sie über tausend Jahre mit mir in der Verbannung zu. So lange dauerte es, bis Amuytan wehmütig wurde und seine Tochter vermisste. Er lud sie ein, ihn heimlich zu besuchen. Mit mir, ihrem Kind. Daher kenne ich meinen Großvater und den Wald von Tamen. Es war der schönste Ort, der jemals in Amuylett existierte. Als der Wald von Tamen zerstört und alle seine Bewohner getötet wurden, war ich nicht dort, sondern in der Stadt meines Vaters, in der wir normalerweise lebten.
    Unglücklicherweise hielt sich meine Mutter gerade bei Amuytan auf, deswegen wurde sie ebenso ermordet wie alle anderen. Von meiner Existenz wussten Amuytans Feinde nichts, weil mein Großvater immer ein großes Geheimnis daraus gemacht hatte. Ich verdanke mein Leben also der Tatsache, dass ich in Amuytans Augen ein unwürdiger Mischling war. Er hatte mich gern, er hat mir viel beigebracht, aber nur seine engsten Vertrauten durften von der Schande wissen, die seine Tochter über die Sippe der Satyrn gebracht hatte. Als alle tot waren, hieß es, die Satyrn seien aus Amuylett verschwunden. Ohne Ausnahme. Ich gab mich fortan als gewöhnlicher Tiermensch aus und bin gut damit gefahren.“
    „Was für eine Geschichte! Sie ist sehr traurig!“
    „Ja, das ist sie.“
    Lisandra schwieg und war wirklich beklommen. Sie stellte es sich furchtbar einsam vor, wenn man seine ganze Familie verlor und als Einziger seiner Art übrig blieb. In der Fremde.
    „Kommen wir zu deiner ursprünglichen Frage zurück“, sagte Grohann. „Du musst schon ein sehr guter Zauberer sein, um so makellos jung aussehen zu können wie Hylda. Es gibt viele Zauberer, die das versuchen, aber für meinen Geschmack geht es zu oft schief. Ein verjüngtes Gesicht muss perfekt sein, sonst ähnelt es einer schauerlichen Fratze.“
    „So gut zaubern kann ich wahrscheinlich nie“, sagte Lisandra. „Nur mit Instrumenten. Das wollten sie mir damit zu verstehen geben, oder?“
    „Tja.“
    „Na gut, ich habe ja noch Zeit.“
    „Das will ich meinen.“
     
    Nach fünf Stunden kehrte Gerald endlich aus der toten Welt zurück. Er war furchtbar erschöpft, doch es ging ihm gut.
    „Ich weiß jetzt, wie ich es machen muss“, brachte er hervor, als er wieder sprechen konnte.
    „Ach ja?“, fragte Grohann erfreut. „Wie denn?“
    „Das Gebirge …“, Gerald machte eine Pause, denn er war so kaputt, dass ihm das Sprechen schwer fiel, „… also, es ist das Gebirge! Da durchzukommen hat immer viel Kraft gekostet. Ich habe seinen Rand abgesucht – keine Ahnung, ob im Norden, Süden, Westen – gibt es überhaupt Himmelsrichtungen dort? Egal, ich habe die linke Seite abgesucht und einen Durchgang gefunden, der mich auf die andere Seite führt. Wenn ich den das nächste Mal nehme, müsste ich die alten Mauern in der Panzerstadt erreichen und noch Zeit übrig haben, um weiterzusuchen!“
    „Das klingt gut!“, sagte Grohann. „Hoffentlich klappt es.“
    Als sie am späten Nachmittag die Spiegelwelt verließen, wartete Hauptmann Stein schon ungeduldig vorm großen Spiegel im Trophäensaal.
    „Grohann, es gibt Neuigkeiten! Dorn von Gorginster ist tot!“
    „Er ist tot?“, fragte Grohann erstaunt. „Wie das denn?`“
    „Angeblich ist er an einer natürlichen Ursache gestorben. Aber wer glaubt das schon? Seine Tochter Corvina hat sich zur neuen Herrscherin von Gorginster ausgerufen. Die offizielle Erklärung, die sie zum Tod ihres Vaters herausgegeben hat, wurde im exakt gleichen Wortlaut verfasst, in dem Dorn damals den Tod von Corvinas Mutter verkündete. Man kann und soll wahrscheinlich vermuten, dass der zufällige und natürliche Tod Dorns von Corvina sorgfältig geplant wurde.“
    „Hat sie sich in irgendeiner Weise zum Anschlag auf Tolois geäußert?“
    „Nein. Den hat sie mit keinem Wort erwähnt.“
    „Das heißt, der Feind ist im Grunde der gleiche, nur das Gesicht hat sich verändert.“
    Hauptmann Stein nickte und verzog heftig die Mundwinkel, als müsste sie ein Niesen oder einen plötzlichen Gefühlsausbruch überspielen.
    „Hauptmann Stein?“
    „Entschuldigen Sie, Grohann“, sagte sie. „Die Presse ist voll von Anspielungen auf Corvinas Nase und als Sie ihr Gesicht erwähnten, dachte ich …“
    „Oh, ich

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