Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
denn ihre Augen sah man ja kaum. Hinter der großen Nase.
    „Du meinst Maria?“, fragte er. „Da müsst ihr aber aufpassen. Eure letzte Aktion hätte sie fast umgebracht. Ich glaube, ihr beiden geht ein bisschen zu trampelig vor! Wenn ihr so weitermacht, sterben euch die Erdenkinder unter den Händen weg!“
    Das Wort „trampelig“ hatte er sorgsam ausgewählt. Es gehörte genau zu der Sorte Wörter, die Corvina überhaupt nicht ausstehen konnte. Wütend hob sie ihren Arm, aber sie kam nicht dazu, Ritter Gangwolf für seine Frechheit zu bestrafen, da eine wütende, schwarze Katze auf ihrem Kopf landete und sie so heftig attackierte, dass Corvina wieder unsichtbar wurde und die Angreiferin mit magikalischen Blitzen für immer zum Schweigen zu bringen versuchte.
    Sie war allerdings auf eine Hexe gestoßen, mit der man das nicht so ohne Weiteres machen konnte. Die Katze verwandelte sich im Sekundentakt und beschoss und bekämpfte die unsichtbare Corvina nach allen Regeln der Kunst. Es sah zu merkwürdig aus, da nur eine der beiden Kämpferinnen zu sehen war.
    „Vertrau mir, Gangwolf!“, sagte Alabastra. „Ich werde dafür sorgen, dass dir und allen anderen Betroffenen kein Haar gekrümmt wird! Du musst nur mitkommen und dich auf unsere Seite stellen. Vielleicht siehst du dann auch irgendwann ein, dass ich das Richtige tue!“
     
    Gerald war mit Scarlett im Hungersaal verabredet. Den Morgen wollte Scarlett darauf verwenden, mit ihren neuen Kräften zu experimentieren, doch gegen Mittag hatten sie und Gerald vor, nach Gürkel zu gehen, unter anderem, um mal wieder etwas Anständiges zu essen. Gerald wanderte also vom Haupthaus in Richtung Hungersaal und ließ sich dabei viel Zeit, weil er früh dran an. Ein Blick aus den Fenstern in den Garten machte ihn skeptisch: Hatte sich da nicht gerade ein Schatten bewegt?
    Während er noch diesem flüchtigen Eindruck nachhing, spazierte er um die nächste Ecke und hielt überrascht an, da er Maria und Hanns mitten im Gang stehen sah. Hanns sagte gerade:
    „Das kann ich g-gut verstehen.“
    Maria erwiderte nichts, sondern wandte ihren Blick Gerald zu, da sie ihn hatte kommen sehen. Auch Hanns drehte sich um.
    „Ihr habt nichts Verdächtiges bemerkt?“, fragte Gerald.
    „Nein, warum?“, fragte Hanns zurück.
    „Ich weiß nicht, ob ich gerade was im Garten gesehen habe. Ich glaube, da war ein Schatten, der sich sehr schnell bewegt hat.“
    „Und warum bist d-du nicht im Garten, um nachzusehen?“, fragte Hanns vorwurfsvoll.
    „Weil ich dachte, dass …“
    Hanns hörte gar nicht mehr zu, er rannte an Gerald vorbei, um selbst im Garten nachzusehen.
    „… wir besser zu dritt nachsehen sollten“, beendete Gerald seinen Satz, doch es war nur noch Maria da, die es hörte.
    „Weg ist er!“, sagte sie.
    „Rennen wir jetzt hinterher?“, fragte er, doch eine Antwort erübrigte sich.
    Wo sie so plötzlich hergekommen waren, war Gerald ein Rätsel, aber von Nachtlern wusste man ja, dass sie sich lautlos und fast unsichtbar bewegen konnten. Es waren acht Nachtler. Acht! Das war für Nachtler vollkommen ungewöhnlich. Mit einem hätte es Gerald unter Umständen aufnehmen können. Vielleicht sogar mit zwei, wenn er sich während des Kampfes unsichtbar gemacht hätte. Aber mit acht?
    Sie hatten Maria und Gerald in kürzester Zeit umzingelt. Sogar an der Decke hing einer. Maria sah sich das lautlose Spektakel ruhig an und als ihr einer der Nachtler erklärte, sie solle keinen Widerstand leisten und mitkommen, schaute sie Gerald an und meinte:
    „Komisch, er redet nur mit mir. Als wärst du gar nicht da!“
    „Weil er weiß, dass er mich nicht bekommt. Was ist, Maria? Behauptest du immer noch, dass es dir nichts ausmacht?“
    „Ja, ich bleibe dabei“, sagte sie und ging langsam rückwärts.
    „Stehen bleiben!“, befahl einer der Nachtler, doch Maria verkürzte ihren Abstand zu Gerald um zwei weitere Schritte und dann berührte sie ihn auch schon. Er musste nur noch seine Arme um sie legen und sie an sich drücken.
    Mittlerweile hatte er Übung darin. Kaum spürte er Maria in seinen Armen, wurde sie auch schon unsichtbar, ebenso wie er. Die Nachtler sprangen herbei, um ihm Maria zu entreißen, doch es war zu spät: Ihr Zustand wandelte sich von unsichtbar in körperlos und die Nachtler griffen ins Leere.
    Es war eigentlich sehr sehenswert. Wann sah man schon mal einen Nachtler in Nahaufnahme so jämmerlich scheitern? Acht Nachtler, von denen man nur vermuten konnte, dass

Weitere Kostenlose Bücher