Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
war. Dabei hatte Gerald noch lebhaft in Erinnerung, was Hanns ihm so freimütig erklärt hatte:
    „Die meisten Leute glauben, was Maria ihnen vorgaukelt. Sie ist sehr geschickt darin, jemandem etwas vorzumachen. Sie macht es so, wie ich es mache. Wir haben die gleiche Technik.“
    Was Gerald daran erinnerte, dass er Maria immer noch nicht gefragt hatte, was sie eigentlich mit Hanns beredet hatte, an dem Tag, als sie angegriffen worden waren. Nicht, dass es ihn etwas anging. Aber wissen wollte er es trotzdem!
     
    Als sich die gesättigte Gesellschaft nach dem Festmahl in den Garten begab, richtete er es so ein, dass er bei Maria landete, und es gelang ihm, sie ein wenig ins Abseits zu locken. Wahrscheinlich, weil das ganz in ihrem Sinne war.
    „Hattest du ein nettes Abendessen?“, fragte sie, als sie durch einen Wald aus verblühten Sonnenblumen gingen, in den sich bestimmt kein hoher Besuch verirren würde.
    „Sehr nett. Und du?“
    „Bestimmt noch netter.“
    „Vielleicht hattest du mehr Spaß, dafür hatte ich die interessanteren Einsichten.“
    „Welche denn?“, fragte sie.
    „Na, zum Beispiel weiß ich jetzt, dass Hanns offensichtlich jeden Menschen dazu bringen kann, ihn zu mögen. Auch Präsidenten, die ihm gegenüber eigentlich misstrauisch sein müssten.“
    „Was sicher auch daran liegt, dass er ein netter Mensch ist.“
    „Davon bist du überzeugt?“
    „Ja, schon. Er hat Scarlett diesen wertvollen Zahn geliehen, damit ihr nichts passiert. Und letztes Jahr wäre er fast gestorben, nur weil er sie gegen die giftigen Wandler verteidigt hat.“
    „Er ist in Scarlett verknallt, da tut man solche Dinge.“
    „Sich selbst fast umbringen? Nein, ich glaube, er ist selbstloser, als du denkst.“
    „Du weißt schon, dass er andere Leute beeinflussen kann? Mit seinem Blick?“
    „Ich glaube nicht, dass er mich beeinflusst. Er kommt mir ehrlich vor.“
    „Was habt ihr eigentlich neulich besprochen?“
    Maria warf Gerald einen Blick zu, der besagte: Was geht dich das an? Aber sie hatte Nachsicht mit ihm und antwortete:
    „Ich habe ihn gefragt, ob ich so aussehe, als ob ich mir den Kopf verdrehen lasse.“
    „Das hast du ihn gefragt? Und was hat er gesagt?“
    „Nein hat er gesagt.“
    „Das nennst du ehrlich?“
    Es war ein Witz, aber Maria lachte nicht.
    „Ich habe Spaß gemacht, Maria!“
    „Ich weiß.“
    „Könntest du dann vielleicht lachen? Mir zuliebe?“
    „Ich bin ein stolzer Mensch“, sagte sie, „und ich würde es hassen, wenn die Leute glauben, dass ich dir hinterherlaufe. Deswegen habe ich ihn gefragt, ob es so aussieht.“
    „Das verstehe ich. Und ich schwöre dir, diesen Eindruck hatte ich noch nie! Absolut nie!“
    „Wirklich?“, fragte sie.
    „Ganz bestimmt!“, versicherte er ihr.
    Es schien ihr sehr wichtig zu sein, denn jetzt lächelte sie wieder und der fast bedrückende Ernst war aus ihrem Gesicht verschwunden.
    „Wann verlässt du uns?“, fragte sie.
    „Nach der Willkommensparty für die Schüler.“
    „Also in drei Tagen.“
    Sie sah betrübt aus, als sie das sagte, doch Gerald wollte sich nicht einbilden, dass es seinetwegen so war. Vielleicht tat es ihr leid, dass die Schule wieder begann und sie mit den anderen zurück ins Zimmer 773 ziehen musste. Sie hatten hier einigen Luxus genossen während der verlängerten Ferien – schöne Zimmer im Haupthaus, nicht ganz so ungenießbares Essen, keine Schule, keine Hausaufgaben, keine Regeln. Damit war es vorbei, wenn alles wieder seinen gewohnten Lauf nahm. Gerald würde auch wieder in den Gemeinschaftsräumen schlafen müssen, wenn er von zu Hause zurückkam. Es zwang ihn zwar keiner dazu, aber bei den Mitschülern kam es besser an.
    „Weißt du schon, wie lange du bleiben willst?“, wollte sie wissen.
    „Vier Wochen habe ich Grohann abgerungen“, sagte er. „Nach zwei Wochen würde ich gerne an die Augsburger Tür kommen, um Scarlett zu sehen und zu hören, was hier los ist. Wäre das in Ordnung?“
    „Natürlich!“
    „Hanns und Haul wollen zur gleichen Zeit aufbrechen.“
    „Ich glaube nicht, dass sie das wirklich wollen“, sagte Maria. „Sie müssen es nur.“
    „Den Eindruck habe ich auch. Hanns meinte gestern, er könne nicht länger per Spiegelfon regieren. Dabei sah er so aus, als hätte er es liebend gerne weiterhin so gehalten.“
    „In Fortinbrack liegt längst wieder Schnee.“
    „Die Armen!“, sagte Gerald. „Darauf hätte ich jetzt keine Lust.“
    Sie kehrten in einem großen Bogen zu

Weitere Kostenlose Bücher