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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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sie ihn sah, und landete nicht weit von ihr neben einem beleuchteten Springbrunnen. Dort verwandelte er sich in einen Menschen zurück und erzeugte in seiner geschlossenen Faust eine Temperatur, die ungefähr dem Wärmewert von Haul entsprach. Trischa reagierte prompt. Sie blieb stehen, starrte ihren Wärmemesser an und drehte sich um.
    Das kleine Mädchen in dem langen, weißen Rüschenkleid lief nun einen sanften Hügel empor, bis es den Springbrunnen erreichte, neben dem Hanns eben noch gestanden hatte. Doch Hanns war schon weitergelaufen. Nach und nach lockte er Trischa in die Nähe von anderen Menschen, deren Wärme die Messdaten ihres Wärmemessers gehörig durcheinanderbringen würden. Bis sie den Messer neu justiert und wieder auf Hanns’ und Hauls Spur gebracht hätte, würde einige Zeit vergehen. Wenn sie Glück hatten, lief Trischa sogar in die falsche Richtung und landete dort, wo sich die feine Gesellschaft gerade gegenseitig auf den Füßen herumtrat und Häppchen aus Edelschwarzbrot mit kandierten Eiern vom Feuerfisch zu sich nahm.
    Fünf Minuten später landete Hanns wieder neben Haul und verwandelte sich in einen Menschen zurück.
    „Na?“, fragte Hanns. „War doch eine gute Idee, oder?“
    „Ich hasse es, wenn du das machst!“
    „Haul! Du weißt doch, ich bin gerade unverwundbar!“
    „Ich würde mich nicht zu sehr auf diesen albernen Knopf verlassen.“
    Hanns lachte, doch sah sich dabei aufmerksam nach allen Seiten um. Er musste sichergehen, dass sie nicht belauscht wurden.
    „Wie respektlos sprichst du über den heiligen Riesenzahn! Scarlett ist damit durch ein Inferno gerannt und hatte hinterher nicht mal einen Kratzer!“
    „Es beruhigt mich, dass du ihn hast. Aber es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Du solltest unbedingt in meiner Nähe bleiben, solange wir hier sind. Übermorgen, wenn wir endlich nach Fortinbrack zurückkommen, darfst du mir meinetwegen einen Monat lang aus dem Weg gehen!“
    „Das will ich gar nicht“, sagte Hanns. „Nur auf deine ständige Besorgnis könnte ich verzichten. Meine Güte, ich fasse es nicht! Da kommt sie schon wieder!“
    Das kleine Mädchen im bodenlangen, weißen Kleid rückte sich das Diadem zurecht, das es im Haar trug, und bahnte sich auf dem gegenüberliegenden Hügel seinen Weg durchs dichte Gebüsch.
    „Erstaunlich, Haul! Du scheinst einen bleibenden Eindruck bei ihr hinterlassen zu haben!“
    „Keine Ahnung, warum!“, sagte Haul. „Ich war die ganze Zeit giftig zu ihr. Sie ist mir so was von auf die Nerven gegangen!“
    „Daran liegt es wahrscheinlich“, meinte Hanns. „Manche Mädchen stehen auf böse Jungs, die sie schlecht behandeln.“
    „Ich wäre ja sogar nett gewesen, wenn ich sie auf die Weise hätte abwimmeln können. Aber sie hat an mir geklebt wie Kleister, egal, was ich gemacht habe!“
    „Wie man sieht. Präsident Mohikan hat mir erzählt, dass sie sich zum Geburtstag ein eigenes Super-Gespenst wünscht. Und er hat mich doch tatsächlich gefragt, ob ich das irgendwie einrichten könnte.“
    „Es ist unglaublich, wie das Gehirn dieses Mannes aussetzt, sobald es um seine Tochter geht.“
    „Sie ist sein Ein und Alles. Er ist Witwer.“
    „So etwas ist gefährlich.“
    „Das stimmt, aber niemand will Präsident Mohikan schaden. Er ist im Moment der Einzige, der so etwas wie Ordnung in dieses ganze Chaos um Amuylett bringen kann. Alle sind sich einig, dass man ohne ihn nicht auskommt. Ohne ihn und die Leute, die hinter ihm stehen. Deswegen hielt ich es auch für ratsam, ihm meinen Leibwächter als Babysitter zur Verfügung zu stellen. Das schafft Vertrauen.“
    „Du hast keine Skrupel, deinen Leibwächter zur Erreichung deiner politischen Ziele leiden zu lassen!“
    „Ja, sicher, was denn sonst?“
    Hanns lachte leise in der Dunkelheit und Haul ließ sich von seinem Gelächter anstecken. Die letzten Tage waren schrecklich anstrengend gewesen, für sie beide. Nun war die Konferenz vorüber, man war mit dem Ergebnis zufrieden und morgen, nach der Unterzeichnung des Abschlussvertrages, würden sie nach Fortinbrack zurückreisen. An diesem Abend warteten sie nur noch darauf, dass endlich die groß angekündigte Feuerwerks-Symphonie stattfand und Hanns am Mitternachts-Festakt teilnehmen konnte, wie man es von ihm erwartete. Dabei waren sie so müde, dass sie im Grunde die Minuten zählten, bis sie endlich in ihre Gemächer im Staatspalast würden gehen dürfen, um zu schlafen.
    „Hanns!“, sagte Haul

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