Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
gefährlich, in dieser Situation so laut herumzuschreien.
    „Was machen wir jetzt?“
    „Wir müssen uns und Trischa in Sicherheit bringen!“, sagte Hanns. „Mohikan hatte Feinde. Ich lag mit meiner Einschätzung vollkommen falsch.“
    „Fortinbrack?“, fragte Haul.
    „Das liegt nahe.“
    „Aber es bringt uns nicht weiter.“
    „Nein, überhaupt nicht“, sagte Hanns und ging in die Knie. Er war schwarz von oben bis unten.
    Haul kämpfte unterdessen mit Trischa, die erstaunlich stark war. Sie versuchte mit aller Macht, Hauls Hände von ihrem Mund zu schieben, und trat nach ihm mit verzweifelter Kraft.
    „Hör auf, Trischa!“, fuhr Haul sie an. „Halt still, wenn dir dein Leben lieb ist! Wir wollen dir doch nur helfen!“
    Sie hörte nicht auf ihn, so wie immer, und traf ihn mit einem Tritt am Oberschenkel.
    „Sumpfloch“, sagte Hanns. „Wir müssen nach Sumpfloch! Grohann war Mohikan direkt unterstellt. Mohikan war sein Auftraggeber. Er wird wissen, was als Nächstes zu tun ist. Er kann auch Trischa übernehmen.“
    „Ausgerechnet Grohann!“, sagte Haul finster. „Grindgürtels Mörder. Aber ich fürchte, du hast recht. Er kennt die Hintermänner der Regierung und weiß am besten, wie es mit Amuylett weitergeht.“
    „Wir werden ihn um eine Einladung bitten müssen. Sumpfloch wird streng bewacht.“
    „Wie willst du das machen? Per Spiegelfon? Sehr unauffällig, mal abgesehen davon, dass du im Moment bestimmt nicht durchkommst.“
    „Ich fliege hin. Als kleiner Vogel kann ich die Detektoren austricksen. Du wirst Trischa verstecken müssen, bis ich zurück bin.“
    „Das gefällt mir gar nicht“, sagte Haul. „Was du vorhast, ist sehr gefährlich.“
    „Ich habe den Riesenzahn. Mir wird nichts passieren.“
    „Gut, dass du ihn hast. Sonst wären wir völlig aufgeschmissen.“
    Der Geruch von Rauch und einem verheerenden Feuer stieg beißend in ihre Nasen. Die Sicht wurde schlechter. Der Himmel war so verhangen, dass man die Sterne nicht mehr erkennen konnte.
    „Das alles ist eine Katastrophe“, murmelte Haul.
    „Es ist nur der Anfang“, erwiderte Hanns. „Wir wussten, was mit Amuylett passieren wird. Jetzt müssen wir kämpfen. So lange, bis wir untergehen oder gerettet haben, was uns wichtig ist. Ich mache mich auf den Weg.“
    Haul legte seinem besten Freund die Hand auf die Schulter.
    „Pass auf dich auf.“
    „Du auch, Haul. Lasst euch nicht erwischen. Und Kopf hoch!“
    Hanns rang sich ein aufmunterndes Lächeln ab. Es fiel ihm gar nicht mal so schwer, angesichts der Ironie des Schicksals, dass Haul nun Trischa am Hals hatte. Sie schlug und trat nach dem armen Haul und wurde nicht müde dabei. Eine wirklich ungewöhnliche Herausforderung für Fortinbracks besten Leibwächter.
    „Selber Kopf hoch!“, sagte Haul.
    Schweren Herzens sah er zu, wie der Junge, den er eigentlich beschützen sollte, ein kleiner Vogel wurde – kaum größer als ein Spatz – und im grauen Dunst verschwand, der den Himmel verfinsterte und die Stadt zu ersticken drohte.

Kapitel 9: Die Zeichen von Tann
     
    Estephaga Glazard weckte Thuna, Maria und Lisandra im Morgengrauen, was zu dieser Jahreszeit praktisch mitten in der Nacht war. Die Lehrerin für Heilmittelkunde hatte große Mühe, ihre Schülerinnen wach zu bekommen. Da sie so gar nicht reagierten, erhob Estephaga schließlich ihre Stimme und rief laut:
    „Beeilung, Mädchen, Grohann will uns alle in der Bibliothek sehen! Schreckliche Dinge sind passiert!“
    „Was denn?“, fragte Thuna verschlafen.
    „Tolois wurde angegriffen.“
    Diese Auskunft machte Lisandra schlagartig wach.
    „Hat es etwas mit der Konferenz zu tun? Wurde jemand verletzt?“
    „Verletzt?“, sagte Estephaga und dabei wurde ihre Stimme ungewöhnlich dünn. „Es gab viele, viele Tote! Ich kann meine Schwester nicht erreichen, die in Tolois wohnt. Grohann meint, das Spiegelfon-Netz sei vom Militär blockiert worden, bis auf ein paar Not-Leitungen, die streng überwacht werden. Vielleicht liegt es daran. Ich will es hoffen, denn ich mache mir große Sorgen. Los jetzt, Kinder! Ich muss noch Scarlett und Berry wecken.“
    Mit diesen Worten verließ Estephaga das Schlafzimmer der Mädchen. Während Thuna und Maria noch orientierungslos und verwundert in ihren Betten saßen, sprang Lisandra schon durchs Zimmer und sammelte ihre Kleidung ein.
    „Sagt mir, dass ich träume und das alles nicht wahr ist“, murmelte Maria.
    „Du träumst nicht!“, rief Lisandra. „Und jetzt

Weitere Kostenlose Bücher