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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Lisandra ein. „Es schmeckt besser, wenn sie nicht für eine ganze Schule kochen.“
    „Besser ist für meinen Vater noch nicht gut genug“, sagte Gerald. „Aber danke, Papa, dieses Mitbringsel weiß ich sehr zu schätzen.“
    Es war ein wunderbarer Sommerabend. Die Goldbauchmücken tanzten über dem Teich im regenbogenfarbenen Licht der Laternen und der Garten duftete nach tausend Blumen und Früchten. Scarlett lehnte ihren Kopf an Geralds Schulter, als Ritter Gangwolf und Viego Vandalez von früher erzählten, als sie selbst noch Schüler in Sumpfloch gewesen waren.
    Thuna lag im Gras und schaute hinauf zu den Sternen, die sie so sehr liebte. Von Zeit zu Zeit gab der schlafende Rackiné einen Schnarcher von sich, dann stupste ihn Maria mit dem Finger an und stellte fest, dass der ehemalige Stoffhase immer noch feucht war. Ob es mit seiner Füllung zusammenhing? Berry saß am Rand des Seerosenteichs und ließ ihre Beine in das kühle, blau leuchtende Nass hängen, immer gerade so lange, bis es ihr zu kalt wurde und sie es nicht mehr aushielt.
    Lisandra blinzelte über den Teich hinweg und glaubte kurz, die Umrisse eines weißen Tiers in der Dunkelheit zu erkennen. Sie war sich sicher, dass es Silberklinge war, das Einhorn, das mit dem ehrwürdigen Otemplos vom Anbeginn bis zum Ende wanderte. Sie lächelte und sandte ihren ewigen Freunden einen unsichtbaren Gruß durch die Schatten der Nacht.
    An diesem friedlichen Ort zu dieser friedlichen Stunde ahnte niemand der Anwesenden, dass sich die Ereignisse in der Hauptstadt Tolois gerade überschlugen. Nichts würde am nächsten Morgen noch wie vorher sein.

Kapitel 8: Feuerwerk
     
    „Ich fasse es nicht!“, raunte Hanns von Fortinbrack seinem Leibwächter zu. „Wir verstecken uns vor einem siebenjährigen Mädchen!“
    Während Hanns diese Tatsache sichtlich lustig fand, wirkte Haul, sein Leibwächter, mehr als ernst.
    „Sie ist eine Pest, ich sag’s dir! Ein Nachmittag in ihrer Gesellschaft und du fühlst dich hundert Jahre älter!“
    „Es wundert mich, dass sie uns immer wieder findet“, sagte Hanns, der hinter einem hohen, spitzen Buchsbaum hervorschaute und das Mädchen, das sie hatten loswerden wollen, in nächster Nähe entdeckte. „Gleich ist sie bei uns!“
    Haul schielte um die andere Seite des Buchsbaums. Seine Gespensteraugen konnten die Dinge deutlicher erfassen als Menschenaugen. Vor allem bei Nacht. Der Teil des Botanischen Gartens, in dem sie sich befanden, war nur teilweise von Laternen erleuchtet. Trischa – das Mädchen, vor dem sie flohen – schlich durch die Schatten und bewegte sich geradewegs auf den Buchsbaum zu, hinter dem sie in die Hocke gegangen waren.
    „Sie hat etwas in der Hand. Sieht aus wie ein magikalischer Wärmemesser! Er führt sie direkt zu uns.“
    „Wenn es ein Wärmemesser ist“, überlegte Hanns, „brauchen wir etwas Warmes, um sie in die Gegenrichtung zu locken. Ich bin gleich wieder da!“
    Hanns tat nun etwas, das Haul regelmäßig Nerven kostete. Er verwandelte sich in einen Vogel. Klar, Zauberer wie Hanns konnten so etwas. Nicht umsonst hatte Grindgürtel, der Herrscher von Fortinbrack, ausgerechnet Hanns adoptiert und zu seinem Nachfolger ernannt. Hanns war erst siebzehn Jahre alt und schon einer der fähigsten Zauberer, die es in dieser Welt gab. Das Problem an der Sache war, dass Haul die Aufgabe hatte, Hanns zu beschützen. Als Gespenst war er schneller, scharfsichtiger und besser trainiert als die normalsterblichen Wächter, aber fliegen konnte er nicht.
    Er seufzte und tat, was er in solchen Fällen immer tun musste: Er folgte Hanns mit den Augen und hoffte, dass keine Bedrohung aus dem Nichts auftauchte. Natürlich war es so, dass Hanns sich gut selbst schützen konnte. Er besaß viel Kampferfahrung und spätestens seit seinem Training bei Yu Kon im letzten Winter konnte er seine magikalischen Kräfte so meisterhaft gebrauchen, dass er jeden gewöhnlichen Zauberer im Handumdrehen besiegt hätte. Aber auch Zauberer gelangen an ihre Grenzen, wenn sie es mit einer Überzahl von mächtigen Gegnern zu tun haben oder ein großer, feindlich gesinnter Zauberer aus dem Hinterhalt angreift.
    Die letzten Tage in Tolois hatte Haul wie auf Kohlen gesessen. Die Anwesenheit vieler Herrscher, Zauberer und Sicherheitskräfte hatte für eine gefährliche und unübersichtliche Situation gesorgt. Niemandem konnte man wirklich vertrauen und Hanns hätte als Herrscher von Fortinbrack durchaus Ziel eines Angriffs werden

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