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Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Feuersang und Schattentraum (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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welchen!“
    Lisandra wedelte mit den Armen um sich herum und versuchte, das stark aufgeladene grüne Licht von sich wegzuwinken. Ein dummer Versuch, denn grüne magische Ranken wickelten sich sogleich um ihre Arme und kletterten an ihrem Hals empor.
    „Irghh ..“, machte sie, obwohl es nicht wehtat, aber es fühlte sich komisch an.
    Thuna beeilte sich, die Ranken mit ihren Fingern abzuwickeln und in ihre Richtung zu lenken. Als hätten die Ranken sowieso kein anderes Ziel in dieser Welt stürzten sie sich auf Thunas Arme und wuchsen zärtlich und vielgestaltig um sie herum. Es war Thunas Zauber, ihr eigenes wunderbares Geheimnis, das all das bewirkte. Hätte sie es doch bloß besser verstanden!
    Befreit von den Ranken und dem grünen Zauber, der ihr fast die Luft zum Atmen genommen hatte, musste Lisandra dann doch lachen.
    „Oh Mann! Dass du mir bloß nie dieses Zeug andrehst! Ich bevorzuge normalen Sternenstaub.“
    „Ich nicht“, sagte Thuna, die fasziniert beobachtete, wie kleine Zaubertiere aus grünem Licht über ihren Schoß krabbelten und langsam erloschen. „Mit normalem Sternenstaub kann ich gar nichts anfangen. Ich brauche diesen Sternenstaub, den Grohann irgendwie verhext hat. Das Blöde ist, ich traue mich kaum, ihn zu bitten, mir noch mal was zu verzaubern.“
    „Weil er dich dann mit tiefer, ernster Stimme fragen wird, wozu du den Staub verwendest, und dann musst du zugeben, dass du ihn zu kosmetischen Zwecken missbrauchst, damit der einfältige Lars diese kugelrunden Augen bekommt, sobald er dein wundervoll schimmerndes Haar sieht!“
    Thuna seufzte gequält.
    „Wenn das gerade mein einziges Problem wäre, könnte ich damit leben.“
    Es gab immer noch grüne Kringel in der Luft und einen Vogel, aus dessen Kehle ein Gesang schallte, ganz leise, als singe er an einem einsamen Morgen über einem endlos grünen Wald. Thuna beobachtete ihn versonnen. Vielleicht sollte sie ihren Sternenstaub öfter dazu verschwenden, ihn sinnlos in die Luft zu schnäuzen. Die Erscheinungen, die er erzeugte, waren Balsam für ihre Seele.
    „Sie könnten durch eine andere Tür geflohen sein!“, sagte Lisandra. „Durch die Tür nach Augsburg zum Beispiel!“
    „Tja, vielleicht sind sie dem Angriff entkommen und vielleicht waren sie in der Nähe einer Tür, durch die sie vielleicht in eine andere Welt fliehen konnten, die sie vielleicht nicht umbringt! Ich hasse es, darüber nachzudenken, und am meisten hasse ich das Wort vielleicht !“
    „Hat er geschimpft?“
    „Wer?“
    „Grohann. Weil du ihm nicht gesagt hast, dass Maria heimlich in die Spiegelwelt geht?“
    „Nein. Er hat mich getröstet, weil ich mir solche Vorwürfe gemacht habe.“
    „Ich fasse es nicht! Warum ist er immer so nett zu dir?“
    Thuna schwieg. Diese Sache ließ sich niemandem erklären. Es war etwas zwischen ihr und Grohann, eine Freundschaft, die mit der normalen Welt und dem normalen Leben nicht viel zu tun hatte. Ihre Feenmagie und seine Faunmagie reagierten aufeinander. Was aber nichts daran änderte, dass Grohann trotzdem ein Regierungszauberer mit undurchsichtigen Motiven war und Thuna eine Schülerin, die den Machenschaften erwachsener Zauberer ausgeliefert war. Thunas Verstand warnte sie vor Grohann. Er war nur einer der vielen Mächtigen, die über die Fähigkeiten der Erdenkinder gebieten wollten und eigene Ziele verfolgten. Thunas Herz war das allerdings egal. Es wollte in der Faunsprache sprechen, die ohne Worte auskam, und vertraute demjenigen, der sie verstand.
    „Was soll er denn schimpfen? Es ist zu spät, ich kann es nicht mehr rückgängig machen.“
    „Du, Thuna …“
    „Ja?“
    „Dreh dich mal ganz unauffällig nach rechts um und sag mir, ob der Schatten da drüben ein normaler Schatten ist.“
    Thuna schaute Lisandra verwundert an, dann drehte sie langsam ihren Kopf und erkannte schon aus dem Augenwinkel, dass das, was da in der weichen Dunkelheit flimmerte, gar keine gute Aura hatte.
    „Ein Ghul“, flüsterte Thuna.
    „Aha. Was ist das, was kann es und wie schaltet man es aus?“
    „Das Beste wäre, wir lösen uns jetzt sofort in Luft auf und holen Grohann“, sagte Thuna panisch im Flüsterton.
    „So schlimm?“, raunte Lisandra zurück. „Dein Plan scheitert an unseren Fähigkeiten. Ich schlage vor, ich lenke ihn ab und du holst Grohann, ohne dich in Luft aufzulösen.“
    „Schlechte Idee.“
    „Warum?“
    „Wenn du in seine Dunkelheit gerätst, saugt er dich aus. Er absorbiert deine Fähigkeiten,

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