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Feuersbrut - Der Untergang

Feuersbrut - Der Untergang

Titel: Feuersbrut - Der Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadine Kühnemann
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würde er der tödlichen Waffe des Feuergottes damit entgehen können. Doch was hätte ihm das genutzt? Irgendwann hätte er aufstehen müssen. Es gab kein Entrinnen, er fühlte sich wie in einem Käfig. Die Mauern, die sie zuvor noch geschützt hatten, verwandelten sich jetzt in ein Hindernis.
    Noch immer zuckten Blitze von der Mauer, die Magier auf dem Wehrgang hatten noch nicht aufgegeben. Vyruk beachtete sie nicht. Er war voll und ganz in seine Aufgabe vertieft, alles Leben im Hof auszulöschen. Er achtete nicht darauf, ob er seine eigenen Männer traf. Yanil erinnerte sich daran, dass die Khaleri nichts als sein Werkzeug waren, er interessierte sich nicht für sie.
    Jemand riss an seinem Hemd. Yanil fuhr herum.
    »In die Burg! Los!« Es war Raslyr, der vom Treppenaufgang herunterstürzte, neben dem Yanil noch immer stand. Der König lebte!
    Yanil zögerte, fühlte sich nicht imstande zu handeln. Raslyr riss an seinem Ärmel, zog ihn hinter sich her. »Schnell, ich warte nicht auf dich.« Yanil fiel auf, dass er alle Höflichkeiten fallen gelassen hatte.
    Wie von Marionettenfäden getragen, setzten sich Yanils Beine in Bewegung. Erstaunlich, wie schnell er laufen konnte, obwohl ihm die Knie zitterten und ihn kurz zuvor noch Angst gelähmt hatte. Ein Hoffnungsschimmer, und sei er noch so klein, beflügelte ihn. Er drehte sich nicht noch einmal um, als er die Treppe zum Haupteingang hinaufstürmte, zwei Stufen auf einmal nehmend. Hinter ihm hörte er die Schreie von Sterbenden, durchbrochen von Vyruks grollender Stimme. Lachte er? Die Laute, die seiner Kehle entwichen, ließen sich mit kaum einem Geräusch vergleichen, das Yanil je gehört hatte. Im Augenwinkel sah er Blitze aufleuchten, sie erhellten den gerade erst anbrechenden Tag mit blauen und roten Lichtern.
    Yanils Lungen brannten, aber es gelang ihm, mit Raslyrs mörderischem Tempo mitzuhalten und zu ihm aufzuschließen. Er steuerte auf die große Treppe in der Eingangshalle zu, wandte sich dann nach rechts, stieg über Leichen hinweg, sprang mit gewaltigen Sätzen voran.
    Yanil wusste, wohin sie gehen würden.
    Der Geheimgang. Wir haben eine Chance, lebend zu entkommen.
    Er kam sich schäbig vor, weil die meisten anderen diese Gelegenheit nicht mehr bekommen würden. Unterwegs schlossen sich ihnen drei weitere Personen an, zwei Männer und eine Frau. Myla! Sie trug ein zerrissenes Männerhemd und eine Hose, die sie unten umgeschlagen hatte, weil sie ihr zu groß war. Durch ihr Gesicht zog sich ein Striemen aus Dreck. Hatte sie etwa mitgekämpft? Sie warf Yanil nur einen flüchtigen Blick zu und rannte weiter. Einer der anderen Männer war Saslyn, auch er beachtete Yanil nicht. Sie waren zu sehr damit beschäftigt, durch die Flure zu hetzen. Den dritten Mann kannte Yanil nicht, aber vermutlich gehörte er zu der Gruppe Weniger, die um die Existenz der Geheimgänge wussten.
    Die meisten Mazari waren tot oder achteten nicht auf die Flüchtenden. Sie begegneten auch einigen Khaleri, die größtenteils jedoch in Kämpfe verwickelt waren. Keiner von ihnen machte Anstalten, Raslyr und seinen Begleitern zu folgen. Vielleicht dachten sie, dass sie ihnen ohnehin nicht entkommen konnten. Fjondryk war längst gefallen, fest in den Händen des zahlenmäßig überlegenen Feindes.
    »Es ist noch nichts verloren«, rief Raslyr unvermittelt hinter sich, als hätte er Yanils Gedanken gelesen.
    »Die Formel?«, stieß Saslyn atemlos hervor. Er sah abgekämpft aus, wie sie alle. Sein Atem ging rasselnd, ein hässlicher langer Schnitt zog sich quer über sein Gesicht, von der Augenbraue über die Nase bis hinunter zum Wangenknochen auf der anderen Seite.
    »Ja, einige der fähigsten Zauberer haben sich bereit erklärt zu bleiben, um die Formel auszuprobieren.« Raslyr wurde langsamer, er atmete ein paar Mal tief ein und aus. »Es benötigt ein gewisses Maß an Vorbereitung und Konzentration, was angesichts ihrer Lage schwer werden dürfte.«
    Inzwischen war es gähnend leer auf den Fluren, sie begegneten niemandem mehr. Aus der Ferne hörte Yanil noch immer die Schreie der Kämpfenden.
    »Ich fürchte, sie werden den Tag nicht überleben«, fuhr Raslyr fort. »Sie opfern sich, damit wenigstens ein paar von uns überleben. Bei den Göttern, wir hatten geglaubt, mehr Zeit zu haben! Hoffentlich hält der Zauber, was wir uns von ihm versprechen. Wenn dies der Fall ist, können wir vielleicht nicht nur Vyruk vernichten, sondern die Erinnerungen der Khaleri an ihn auslöschen.« Er

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